Niederpleis

Niederpleis (mit Schmerbroich) ist ein Stadtbezirk der Stadt Sankt Augustin im Rhein-Sieg-Kreis.

Der Ort ist mit seinen knapp 13.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der größte Stadtteil von Sankt Augustin und weist dabei sehr unterschiedliche Bereiche aus. Neben dicht bebauten Siedlungsgebieten gibt es weitläufige Grünanlagen sowie die Naherholungsgebiete im Niederpleiser Stadtwald oder in den Pleisbach- und Siegauen an der Mündung des Pleisbachs in die Sieg.

Zahlreiche neue Wohngebiete entstanden in der ehemals dünn besiedelten Gemeinde, die heute zu Sankt Augustin gehört, besonders sichtbar durch die in den 1970-er Jahren entstandenen Hochhäuser am Wohnpark und die spätere Bebauung am Pleiser Dreieck und mit heute fließenden Übergängen zu den benachbarten Stadtteilen Mülldorf und Sankt Augustin-Ort.

Aus der Ortsgeschichte

Im Jahr 1218 wurde ein Ritter Heinrich von Niederpleis urkundlich erwähnt, die Siedlungsgeschichte des Orts reicht aber deutlich weiter zurück.

Eine erste karolingische Saalkirche entstand vermutlich schon im 9. Jahrhundert am Ort. Der romanische Westturm der heutigen katholischen Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, wobei Turmhelm und Obergeschoss in 1682 aus Ziegelmauerwerk erneuert wurden. In 1824 wurde das alte Langhaus unter Beteiligung des bedeutenden Architekten Karl Friedrich Schinkel durch ein neues ersetzt, unter Beibehaltung des historischen Kirchturms.

Das Paul-Gerhardt-Haus Niederpleis ist das Gemeindehaus und eine Predigtstätte der Evangelischen Kirchengemeinde St. Augustin Niederpleis und Mülldorf. Es wurde 1967-1968 erbaut und beherbergt auch das Gemeindebüro und die Kindertagesstätte der Kirchengemeinde.

Etwa in diesem Bereich lag einst der alte Ortskern rund um die Paul-Gerhardt-Straße und die Alte Schulstraße, wo sich in früheren Zeiten auch ein Bahnhof der Bröltalbahn befand.

An den Autobahnen A 560 und A 3 liegt die alte Tongrube Niederpleis, ehemals Rohstofflieferant für die „Zeche Plato“ – das Pleistalwerk – und heute ein bedeutender Lebensraum seltener Tiere. Das Platowerks an der Pleistalstraße in Richtung Birlinghoven ist ein Zeugnis der Tonindustrie an diesem Standort.

Burg Niederpleis

Vom Anfang des 14. bis Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte die Burg Niederpleis den Herren von Lüning. Danach folgten bis zum Jahr 1927 mehrere weitere Eigentümer. Die Burg wurde in ihrer ursprünglichen Substanz 1872 abgerissen und danach durch einen heute noch bestehenden Gebäudekomplex mit landwirtschaftlicher Nutzung ersetzt.

Grünes C

Ort und Burg Niederpleis liegen am Rad- und Wanderweg des „Grünen C“ im Abschnitt „Pleisbachtal“ und sind auch mit dem Fahrrad gut zu erreichen.

vgl. dazu: Landschaftsraum Pleisbachtal.

Hochhaussiedlungen und Pleiser Park

Zahlreiche Hochhausprojekte sind in Niederpleis entstanden, in typischer Siedlungsarchitektur der 1970-er und 1980-er Jahre und prägen weite Bereiche des Stadtteils. Dazu gehören auch die Gebäude des Rüger-Wohnparks an der Grenze zu Mülldorf.

Am großen Schulzentrum aus den 1970-er Jahren (auch „Campus Niederpleis“) zwischen Schulstraße und Pleisbach sind die Schulformen Hauptschule, Realschule und Gymnasium vertreten, ebenso gibt es eine umfassende Ausstattung an Sportanlagen.

Umrahmt von den Wohngebieten aus den 1970-er und 1980-er Jahren und am Wohnpark liegt der Pleiser Park, eine hügelig angelegte Parkanlage am Ort mit einer Fläche von 7,5 ha. Mit Grünflächen und Sitzgelegenheiten bietet der Park Möglichkeiten zur Entspannung, zum Spazieren gehen und zum Verweilen. Große und kleine Spielbereiche, ein Teich und der Hügel "Monte Quasten" - benannt nach dem ehemaligen Stadtdirektor Walter Quasten - sorgen für Abwechslung.