Troisdorf-West

Troisdorf-West ist ein Stadtteil der Stadt Troisdorf im Rhein-Sieg-Kreis.

In Troisdorf-West (im Osten der Stadt gelegen) befinden sich mit der Roten Kolonie und dem Kasinoviertel zwei ehemalige Werkssiedlungen der „Friedrich-Wilhelm-Hütte“. Häuser dieser Siedlungen sind in der Liste der Baudenkmäler in Troisdorf aufgeführt, z. B. die Villa Langen, das ehemalige Wohnhaus von Emil Langen. Der Sohn des rheinischen Zuckerfabrikanten Johann Jakob Langen begann seine Tätigkeit als Ingenieur in 1846 bei der „Friedrich-Wilhelms-Hütte“, deren Leitung er 1848 übernahm.

Auffallend ist die symmetrische Bauweise an der Hornackerstrasse und am Hornackerplatz. Hier befindet sich auch ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Die Kirche St. Maria Königin am Ort wurde in den 1960-er Jahren erbaut und in den 1970-er Jahren wegen Bauschäden fast völlig neu errichtet.

Geschichte

Ursprungsunternehmen der Troisdorfer Mannstaedt-Werke waren die im Jahr 1825 gegründete Friedrich-Wilhelms-Hütte im heutigen gleichnamigen Troisdorfer Ortsteil und die 1885 von Mannstaedt und Langen erworbene Walzwerk-Abteilung der Maschinenbau-Anstalt „Humboldt“ in Köln-Kalk. Unternehmer Louis Mannstaedt, der mit seinem Eisenwalzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zog, wollte auch seine Mitarbeiter zum Umzug bewegen und schaffte in Troisdorf Wohnsiedlungen, in denen die einfachen Arbeiter, die Vorarbeiter und die Büroangestellten Häuser und Gärten bekamen. Nach dem Beschluss, das Walzwerk von Köln-Kalk nach Troisdorf zu verlegen, entstanden dort vier Siedlungen für die Arbeiter und Angestellten der Mannstaedt-Werke. Die Rote Kolonie gehört heute zum Ortsteil Troisdorf-West. Sie wurde für die Meister und Vorarbeiter des Werks erbaut. Die unter Denkmalschutz stehende Siedlung erhielt ihren Namen aufgrund der roten Dachziegel der Häuser. Das Kasinoviertel entstand ebenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts und bot Wohnraum für höhere Angestellte und Beamte der Mannstaedt-Werke. Im heutigen Wohnviertel von Troisdorf-West stehen besonders repräsentative Gebäude, darunter auch die Villa Langen.

Der Unternehmer Emil Langen, der von 1848 bis 1868 die Friedrich-Wilhelm-Hütte ausbaute und im Jahr 1857 in die Sieg-Rheinischer Bergwerks- und Hütten-Verein umwandelte, ließ um 1860 als Familiensitz in der Nähe des Werks eine repräsentative Villa errichten (Adresse: Louis-Mannstaedt-Straße).

Kirche Sankt Maria Königin

Zu Beginn der 1960-er Jahre entstand eine erste Kirche am Ort, die im März 1963 fertig gestellt wurde. Nur wenige Jahre nach der Fertigstellung musste sie zu einem Großteil erneuert werden. Ein Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass die Standfestigkeit der Kirche ernsthaft gefährdet war, da die gelieferten Fertigbetonteile einen zu hohen Chloridanteil enthielten, womit ein nicht zu unterbrechender chemischer Vorgang in Gang gesetzt worden war, der zu einer Zersetzung der im Beton enthaltenen Bewehrungsstähle führte.

vgl. dazu: Jens Kröger, St. Maria Königin in Troisdorf-West, in: Troisdorfer Jahreshefte 2016, S. 51 ff., S. 61

Entsprechend wurde im Mai 1973 mit der Demontage der Kirche begonnen, die bis 1974 größtenteils in der ursprünglichen Form neu entstand.

Erneut wurde die Kirche mit freistehendem Glockenturm nach den Plänen von Architekt Stefan Leuer errichtet, die durch ihre auffällige Architektur besticht. Die Grundfläche von mehr als 800 Quadratmetern wird mit einem zeltartigen Baukörper überspannt.

siehe auch

Villa Langen

Die repräsentative klassizistische Villa mit Neorenaissance-Elementen entstand über einem rechteckigen Grundriss mit auffallendem quadratischen Turmhaus sowie einem Rundturm, der vermutlich schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Bemerkenswert ist im Inneren ein tonnengewölbtes Treppenhaus mit Wandmalereien und qualitätvollen Stukkaturen.

vgl. dazu: General-Anzeiger - ga.de vom 16. März 2023

Weitere Informationen

Zahlreiche Informationen zu Troisdorf und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Troisdorf.

Weblinks und Quellen

„Denkmalbereich „Troisdorf - Werkssiedlung Rote Kolonie“”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-22193-14042017-266679 (Abgerufen: 25. August 2023)
Informationen zur Villa Langen auf www.denkmalschutz.de
Projekt: rote-kolonie.de
Wikipedia-Eintrag