Sechtem
Sechtem ist ein Stadtteil der Stadt Bornheim im Rhein-Sieg-Kreis. Der Ort, dessen Name vom römischen „septimum“ abgeleitet wird, wurde in 1138 als „Setheme“ urkundlich genannt. Und offenbar standen dort, wo im Ortskerns die Mauerreste eines römischen Kastells im Boden gefunden wurden, bereits 1122 zwei Kirchen. Der Ophof gilt als der älteste Hof am Ort, der einst dem Bonner Kloster Dietkirchen gehörte.
Sogar bis zum 11. Jahrhundert können die Graue Burg sowie die Weiße Burg in Sechtem zurückverfolgt werden.
Kennzeichnend für die von einem Wassergraben umgebene Weiße Burg ist heute der hohe neoromanische Torturm aus dem Jahr 1846. Das Burghaus wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Stil eines italienischen Landhauses errichtet.
Die ehemalige Graue Burg brannte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ab. Südostwärts der alten Wehranlage entstand dann das 1770/ 71 nach den Plänen des Baumeisters Johann Georg Leydel errichtete dreigeschossige Herrenhaus (der Giebel der Vorderfront trägt das Wappen des Heinrich Edler von Monschau) mit einem umgebenden Wassergraben und einem zweigeschossigen, klassizistischen Gärtnerhaus.
Ebenfalls nach Plänen des Baumeisters Johann Georg Leydel wurde 1771 die Nikolauskapelle im Stil das Rokoko erbaut, die in der Zeit der französischen Besatzung als Bürgermeisteramt diente. Der ursprüngliche Bau der Nikolauskapelle wurde allerdings schon im 11. Jahrhundert zur Zeit des Grafen Adalbert von Saffenburg als Burgkapelle errichtet. Er verstarb im Jahr 1122 und wurde in der ursprünglichen Nikolaus-Kapelle beigesetzt.
Zwischen 1846 und 1848 entstand dann am Ort die von Peter Joseph Leydel im neoklassizistischen Stil entworfene katholische Kirche Sankt Gervasius und Sankt Protasius, eine einschiffige Hallenkirche in spätklassizistischem Stil aus Backstein mit halbrundem Chor und vorgesetztem Westturm mit Helmdach.
Die im späten 17. Jahrhundert erbaute Wendelinuskapelle wurde im Jahr 1986 saniert und am 8. Oktober 1987 erneut geweiht. Im Jahr 2013 wurde sie aufgrund ihrer Bedeutung für die Identität des Ortes in das Logo zur 900-Jahr-Feier von Sechtem aufgenommen.
- siehe dazu: Sehenswürdigkeiten auf bornheim.de
Der alte Güterschuppen am Ort stammt aus dem Jahr 1849. Er wurde kurz nach der Eröffnung der Bahnlinie zwischen Köln und Bonn erbaut und bis in die 1960-er Jahre als Güterschuppen genutzt, bevor er 2001 vom Eisenbahn-Amateur-Club Bonn/Sechtem (EBAC) erworben und zwischen 2002 und 2009 als Clubheim saniert wurde.
An jedem ersten Freitag im Monat bewirtet der Verein Offenes Gemeinschaftshaus Sechtem in den Abendstunden das sog. Blaue Haus an der Ottostraße. Als Blaues Haus wird das rechteckige Holzhaus am Rande dem Gewerbeparks bezeichnet, das bis Juni 2023 das Vereinsheim des ehemaligen Tambourcorps Rheinperle 1923 war und inzwischen als Veranstaltungsraum für den Ort genutzt wird.
Informationen
Zahlreiche Informationen zu Bornheim und seinen Ortsteilen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Bornheim, auch zum evangelischen Gemeindezentrum Bornheim-Sechtem, zur katholischen Kirche Sankt Gervasius und Sankt Protasius, zur Nikolauskapelle Sechtem oder zur Wendelinuskapelle am Ort.
siehe auch
Weblinks und Quellen
- www.sechtem.de
- „Sankt Wendelinuskapelle in Sechtem”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-320990 (Abgerufen: 28. Juli 2023)
LSV-Heimatlexikon: