Kreuzbergkirche mit Heiliger Stiege

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Kreuzbergkirche nahe Ippendorf

Schon von weitem ist die Kreuzbergkirche, im Bonner Stadtteil Endenich und unmittelbar bei Ippendorf gelegen, zu sehen, die bis zum Jahr 1627 im Auftrag des Erzbischofs von Köln auf dem Kreuzberg errichtet wurde.

Das barocke Kleinod liegt oberhalb von Poppelsdorf und am Ortsrand von Ippendorf. 1627/28 im Auftrag von Kurfürst Ferdinand als Nachfolgebau für eine 1627 zerstörte Kreuzkapelle errichtet. Nach einer Plünderung im Jahre 1689 ließ Kurfürst Clemens August Mitte des 18. Jahrhunderts den Innenraum neu ausstatten – mit Kanzel und Hochaltar sowie bunten Fresken.

Kreuzbergkirche mit Kapelle. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Dieser Kurfürst war es auch, der 1746 die Heilige Stiege stiftete, an deren Planung Balthasar Neumann mitgewirkt hat. Sie befindet sich in einem prunkvollen Vorbau, der das Haus des Pontius Pilatus darstellen soll. Kleine Messingkreuze auf der zweiten, elften und letzten Stufe bezeichnen die Stellen, an denen kleine Stücke des Kreuzes Christi in die Treppe eingelassen sein sollen. Sie führt zu einer Kapelle mit einer Kreuzigungsgruppe auf dem Altar.

Kirche und Heilige Stiege sind nach dem Krieg mit großem Aufwand renoviert und restauriert worden.

Der Kreuzberg hat seinen Namen von einer Wallfahrtsstätte, an der schon im 15. Jahrhundert, wenn nicht sogar weitaus früher, die Pilger das heilige Kreuz verehrten. Wallfahrtswege führen heute noch an alten Bildstöcken, darunter einer am Ortseingang von Ippendorf aus dem Jahre 1616, den Berg hinauf vor die Heilige Stiege. Der Weg lohnt sich in jedem Fall, hat man doch von hier aus auch einen grandiosen Blick über Bonn hinweg ins Rheintal.

Im angeschlossenen Klostergebäude ist heute in katholischer Trägerschaft das Kreuzberg-Zentrum für internationale Bildung und Kulturaustausch untergebracht.

  • Adresse: Stationsweg 21, 53127 Bonn

Bauwerk und Geschichte

Heilige Stiege bei der Kreuzbergkirche
Heilige Stiege - Innenansicht

Ihren Anfang nahm die Kirche schon im frühen 15. Jahrhundert. 50.000 Personen sollen 1429 zum Fest des Heiligen Antonius von Padua zum „Heiligen Kreuz“ auf den Berg oberhalb von Lengsdorf gepilgert sein. Der Kreuzberg hat seinen Namen von einer Wallfahrtsstätte, an der das heilige Kreuz nachweislich schon seit dieser Zeit verehrt wurde. Die daraufhin erbaute Kapelle verfiel wieder. Kurfürst Ferdinand von Köln ließ schließlich die heutige Kreuzbergkirche errichten, die 1628 geweiht wurde. Aus diesem Anlass schenkte der Kurfürst der Gemeinde auch das Gnadenbild der schmerzensreichen Mutter.

Gut hundert Jahre später stiftete dann im Jahr 1746 Kurfürst Clemens August die Heilige Stiege, an deren Planung der Baumeister Balthasar Neumann mitwirkte und die jedes Jahr am Karfreitag geöffnet wird. Für die Heilige Stiege entstand ein prächtiger Vorbau, der das Haus des Pontius Pilatus darstellen soll. Die Stiege selbst ist eine Nachbildung der „Scala Santa“ in Rom, der angeblich vom Palast des Pilatus stammenden Treppe, die Jesus vor seiner Verurteilung hinaufsteigen musste und die nach der Überliefgerung schon im Jahr 326 nach Rom gebracht worden sein soll. [1] Oben erwartet die Gläubigen der Kreuzaltar, der zur Erlösung führt. Die bereits von Gerhard von Are eingeführte Tradition der Kreuzesverehrung findet hier ihren Höhepunkt.

Der Innenraum der Kreuzbergkirche wurde unter Clemens August ebenfalls neu ausgestattet und ein prunkvoller Altar eingebaut.

Außen ist die Uhr am Giebel gemalt, die Uhrzeit gibt mit viertel vor Zwölf nach der Überlieferung den Zeitpunkt an, zu dem Pilatus Jesus dem Volk präsentierte. Diese Szene ist auch auf dem Balkon der Außenfassade dargestellt.

Heute steht die Gesamtanlage einschließlich der Heiligen Stiege und des Klostergebäudes unter Denkmalschutz.

Napoleon Bonaparte

Napoleon Bonaparte soll zur Zeit der französischen Besatzung des Rheinlands auf einem Schimmel den Kreuzberg hinauf geritten sein. Beim Versuch, auch die Heilige Stiege mit seinem Schimmel zu erklimmen, stürzte er und brach sich angeblich ein Bein, so dass der Altar am Ende der Treppe mit Jesus unerreicht blieb. [2]

Stationsweg

Der Wallfahrtsweg von Poppelsdorf ist seit 1664 durch Bildstöcke der "7 Schmerzen Mariens" gesäumt. Als Stationsweg führt er vom Poppeldorfer Friedhof hoch bis zur 1746 erbauten "Heiligen Stiege".

siehe auch

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

Kreuzbergkirche und Heilige Stiege

Weblinks

GA-Artikel:

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