Beueler Traditionsbetriebe

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Blick über die Dächer zur ehemaligen Tapetenfabrik

Kein Bonner Stadtbezirk hat in seiner Wirtschafts-Geschichte einen dermaßen tief greifenden Wandel erlebt wie Beuel: zum Ende des 19. Jahrhundert hatte sich auf der rechten Rheinseite zu Bonn ein Arbeiter- und Industrievorort in der damals noch selbständigen Gemeinde Beuel entwickelt.

Historie

Bereits 1891 war die Bonner Chemiefabrik Marquardt nach Beuel umgesiedelt. Später kamen weitere hinzu, wie die Rheinische Tapetenfabrik, die 1893 gegründet wurde und 1979 Konkurs anmelden musste, die Lackfabrik der Gebrüder Bornfeld, die Firma Kessko mit ihren süßen Produkten, das Guilleaume-Werk, das aus der Bonner Steingutfabrik Franz Anton Mehlem hervorgegangen war und 1920 die Schleifmittelfabrik dieser Firma in die Beueler Gartenstraße verlegte, und nicht zuletzt die Zementfabrik. An die im Jahr 1856 von der "Bonner Bergwerks- und Hüttenverein Actiengesellschaft" gegründete „Cementfabrik Obercassel“ erinnern heute am Bonner Bogen der Wasserturm, die Direktorenvilla und die Rohmühle.

Weitere kleinere Industriebetriebe und etwa 30 Wäschereien boten der Bevölkerung Arbeit. Doch der „Beueler Duft“ - ein Markenzeichen der Beueler Wäschereien - ist in dieser Zeit zumindest im Beueler Osten längst einer Mischung aus Öl, Lösungsmitteln, Mottenkugeln, Teer und Schokolade gewichen. Und Tausende arbeiten hier zum Teil für Hungerlöhne.

Zu den namhaften Unternehmen, die heute nicht mehr existieren, zählte auch die im 1888 gegründete „Mittelrheinische Theerproducten- und Dachpappen-Fabriek August Wilhelm Andernach“ oder die von Ferdinand Hoffstätter gegründete Fabrik für Orden und Ehrenzeichen, ferner die Vaseline-Fabrik Rhenania sowie die Rheinischen Schmirgelwerke, die das Scheuermittel Nicco herstellten. Andere bedeutende Fabriken beherbergen heute Kultureinrichtungen, neben der im Jahr 1893 gegründeten Rheinischen Tapetenfabrik die 1903 gegründete Germania Brotfabrik oder die im Jahr 1867 gegründete Jutefabrik. Als einer der Ersten hatte sich der Kölner Leinenhändler Alfred Hieronymus im Beueler Osten angesiedelt, der bereits 1860 eine Juteweberei am Bonner Talweg gegründet hatte, die dort auf wenig Gegenliebe stieß. 1868 erfolgte der Umzug über den Rhein, wo zunächst bis zum Konkurs in 1886 produziert wurde. Doch die Nachfrage an Jutesäcken ist riesig und schon im Folgejahr startet unter dem Namen Westdeutsche Jutespinnerei und Weberei an der heutigen Siegburger Straße erneut die Produktion.

Traditionsbetriebe

eine Auswahl:

Backwaren und Nährmittel:

Bedachungsmaterial:

Brotfabrik:

Chemische Fabrik:

Jutespinnerei:

Tapetenfabriken:

Zementwerk Oberkassel:

siehe auch

Weblinks und Quellen