Rodderberg

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Rodderberg (Ansicht). - Foto: Hans-Dieter Weber.

Der Rodderberg ist einer der jüngsten erloschenen Eifel-Vulkane mit rd. 197 m Höhe auf der Grenze zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Kreis Ahrweiler und der Stadt Bonn, Etwa ein Drittel des Gebiets zählt zu Wachtberg-Niederbachem (im Rhein-Sieg-Kreis), zu Rolandswerth (Stadt Remagen) und zum Bad Godesberger Ortsteil Mehlem.

Das Naturschutzgebiet Rodderberg liegt an der südlichen Stadtgrenze Bonns zum Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz. Der Rodderberg ist ein beliebtes Ausflugsziel. Seinen Ursprung hat der Berg in einer Vulkaneruption. Er zählt erdgeschichtlich zu den „jungen Vulkanen“. Erhalten blieb bis heute der bei einem Ausbruch entstandene Sprengtrichter: das Rodderberg-Maar. Der Rodderberg ist somit auch ein einzigartiges geologisches Forschungsgebiet.

Das Gestein des erloschenen Vulkans hat ein Alter von etwa 800.000 Jahren. Zurück blieb eine abflusslose Senke, die sich im Laufe der Zeit mit Sedimenten auffüllte.

Mitten im ehemaligen Krater liegt der Broichhof, ehemals eine vermutlich im 13. Jahrhundert errichtete Wasserburg, dann ein landwirtschaftlicher Betrieb und heute Reiterhof. Urkundlich ist das Kölner Stift St. Gereon im 16. Jahrhundert als Eigentümer der Burgstelle und der zugehörigen Ländereien belegt, während die Bewirtschaftung durch den Niederbachemer Fronhof, ebenfalls im Eigentum des Stifts, erfolgte. Im Zuge der Säkularisation war das Acker- und Weingut zunächst im Staatsbesitz ab 1811 dann im Privateigentum.

Die der "Schmerzhaften Mutter Gottes" gewidmete Broichhofkapelle wurde in der zweiten Häflte des 19. Jahrhunderts aus Feldbrandziegeln errichtet und ist über eine Kastanienallee mit dem Broichhof verbunden.

Naturschutz

Blick vom Rodderberg zum Siebengebirge. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Bereits 1927 wurde der Rodderberg zum Naturschutzgebiet erklärt, auch um den weiteren Tuffabbau zu beenden. Noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts wurde der Rodderberg dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Als trockener und sonniger Bereich mit arten- und blütenreichem Halbtrockenrasen und flachgründigem Trockenrasen ist der Rodderberg zudem ein wichtiger Rückzugsraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, gekennzeichnet von einer Vielzahl seltener Biotope.

Rundweg Rodderberg

Über einen Rundwanderweg lässt sich der Rodderberg erkunden. Ein idealer Startpunkt ist der Wanderparkplatz an der Broichhofkapelle.

Rund um Wachtberg locken insgesamt 33 Kilometer lang sechs Wanderrouten auf erloschenen Vulkanen. Für Freunde von Gesteinen füllt ein Zweckverband regelmäßig die Behältnisse an den Informationstafeln mit Sammelmaterial auf.

Noch heute ist am Rodderberg, dem jüngsten Vulkan im Drachenfelser Ländchen, ein kreisrunder Krater von 800 Metern Durchmesser zu sehen, der von einem Ring aus Tuffgestein und Schlacke umschlossen ist. Der Zweckverband Naturpark Rheinland hat den 3,2 Kilometer langen Rundweg am Kraterrand des Rodderbergs im Jahr 2015 in sein Naturprojekt „Feuerroute“ eingefügt.

Der leicht begehbare Rundweg führt auch zum „Heinrichsblick“, der ehemaligen Richtstätte des Amtes Mehlem, der einen eindrucksvollen Ausblick über das Rheintal und auf das Siebengebirge auf der anderen Rheinseite bietet.

Auf einem Gedenkstein wird an die historische Richtstätte des Amtes Mehlem erinnert.

Ein informatives Faltblatt des Rhein-Sieg-Kreises enthält zahlreiche Hinweise zum Rodderberg und beschreibt den Rundweg.

In der Nähe des Rodderbergs liegt der Rolandsbogen. Ein Abstecher dorthin lohnt sich aufgrund der fantastischen Aussicht auf das Rheintal und die Insel Nonnenwerth.

siehe auch

Weblinks und Quellen