In Bonn gibt es bislang fünf Gesamtschulen, deren Plätze sehr begehrt sind und bisher in keinem Schuljahr ausreichten. Entsprechend hat die Ratskoalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt die Gründung einer sechsten Gesamtschule im gemeinsamen Koalitionsvertrag festgeschrieben. Dagegen regt sich der Widerstand aus den Reihen der Opposition, die auf eine ausreichende Zahl von weiterführenden Schulen in Bonn hinweist.

Nachfolgend ein Überblick zu den in Bonn bestehenden Gesamtschulen.

Stadtbezirk Bad Godesberg

Zwanzig Jahre lang hieß die Schule „Gesamtschule Bonn-Bad Godesberg“ bevor sie in „Elisabeth-Selbert-Gesamtschule“ umbenannt wurde, benannt nach einer der Mütter des Grundgesetzes. Die Bad Godesberger Gesamtschule ist Teil der digitalen Lernwerkstatt „Bonneum“. In enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Köln und weiteren Partnern wurde das innovative Zentrum für digitales Lernen sowie Aus-, Fort- und Weiterbildung entwickelt.

Stadtbezirk Beuel

 
Integrierte Gesamtschule Bonn-Beuel
Die IGS wurde 1978 als erste Bonner Gesamtschule gegründet. Heute werden im rechtsrheinischen Stadtteil Beuel etwa 1.350 Schüler:innen von rund 140 Lehrer:innen unterrichtet.
Das gemeinsame Lernen von Kindern mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf ist seit 1985 ein Grundpfeiler der IGS. Am 15. Juni 2023 wurde der Schule erneut das Gütesiegel MINT-Schule NRW verliehen.

Stadtbezirk Bonn

In 1998 kam es zur Umwandlung der Hauptschule „An der Düne“ in Tannenbusch zur heutigen Bertolt-Brecht-Gesamtschule, benannt nach dem renommierten Schriftsteller. Nach dem Leitbild der Schule ist Inklusion gleichbedeutend mit der Wertschätzung von Vielfalt. Dazu gehört der gemeinsame Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung. Die BBG wurde als Referenzschule für individuelle Förderung ausgezeichnet. Sie ist außerdem MINT-Schule und seit 2013 Mitglied des Nordrhein-Westfälischen UNESCO-Projektschulnetzwerks.
Die inklusive Gesamtschule in Bonn-Castell ist nach Marie Kahle benannt, die in der Zeit des Nationalsozialismus besondere Courage zeigte. Entsprechend wichtig ist im Schulleben die Auseinandersetzung mit historischen und gesellschaftspolitischen Fragen und die Offenheit zu einer toleranten, weltoffenen und prinzipiell nicht-rassistischen Grundhaltung.
Auf dem Areal der ehemaligen Gottfried-Kinkel-Realschule und der Theodor-Litt-Hauptschule in Kessenich entstand zunächst eine Sekundarschule, aus der im Jahr 2011 „Bonns Fünfte“ hervorging. Seit Ende 2015 gehört „Bonns Fünfte“ dem bundesweit größten Schulnetzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ an. Der Schulkomplex an der Eduard-Otto-/ Hausdorffstraße bietet Platz für bis zu 1600 Schüler/innen. Mehr als drei Jahre wurde am Neubaukomplex gebaut, der im August 2018 bezogen wurde mit Mensa, Selbstlernzentrum und Dreifachturnhalle. Mit einer Feier auf dem Schulhof verabschiedete Bonns Fünfte im Jahr 2020 ihre ersten Abiturientinnen und Abiturienten.