Pfaffenmütze
Ehemalige befestigte Insel im Rhein, ungefähr in Höhe der heutigen Bonner Anlegestelle der Mondorfer Fähre. Eigentlich waren es sogar zwei Rheininseln, die 1620 zu Beginn de Dreißigjährigen Krieges von (protestantischen) niederländischen Soldaten zu einer gewaltigen Festung ausgebaut wurden, um die von Süden anrückenden (katholischen) Spanier aufzuhalten.
Einer Hinweistafel an der Fähre ist zu entnehmen, dass die äußere Form der Festung an ein Birett (Kopfbedeckung eines katholischen Geistlichen) erinnerte, von den Holländern frech „Pfaffenmütze“ genannt. Weiter ist zu erfahren, dass die 3.000 Mann starke niederländische Besatzung hohe Zölle verlangte, Vieh und Ernte in den umliegenden Dörfern beschlagnahmte und Angst und Schrecken unter der Bevölkerung verbreitete. Auch die Eroberung der Inselfestung durch die Spanier nach fünfmonatiger Belagerung war kein Grund zum Feiern: Die „Befreier“ waren nicht besser als die Besatzer. Erst ein Hochwasser mit Eisgang im Jahre 1624 gab der von den Angriffen schon lädierten Pfaffenmütze den Rest – sie verschwand auf Nimmerwiedersehen im mächtigen Strom.
Geschichte

Auf der ehemaligen Rheininsel Kemper Werth nördlich von Bonn und Nahe Bergheim gab es einst die Festungsanlage „Pfaffenmütze". Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges lieferten sich hier 1622 protestantische Niederländer mit spanischen, katholischen Truppen eine lange Schlacht. Die Niederländer hatten auf der Rheininsel eine Festung gebaut, die im Grundriss einem priesterlichen Barett ähnelte und nannten zum Spott der katholischen Bevölkerung das Bauwerk „Pfaffenmütz“. Die etwa 3.000 Mann starke niederländische Besatzung verlangte hohe Zölle, beschlagnahmte Vieh und Ernte in den umliegenden Dörfern und verbreitete Angst und Schrecken unter der Bevölkerung. Im Westen von Bergheim wurde von den Belagerern eine Schanze gebaut, von der aus man die „Pfaffenmütz“ einsehen konnte und die darum den Namen „Kick-in-die-Mütz“ erhielt. Am 3. Januar 1623 gaben die niederländischen Truppen die Festung auf. Diese wurde danach von den spanischen Truppen besetzt und bis etwa 1629 gehalten. Auch sie forderten hohe Abgaben von der umliegenden Bevölkerung.