Beethoven-Denkmal
Im August 1845 wurde zum Gedenken an Beethovens 75. Geburtstag sein Bronzestandbild auf dem Münsterplatz enthüllt. Gleichzeitig wurde das erste Beethovenfest veranstaltet.
Nach einem Festgottesdienst im Bonner Münster fand seinerzeit die Denkmalenthüllung statt. Vom Balkon des damaligen Fürstenberg'schen Palais, aus dem 1877 das Hauptpostamt wurde, verfolgten Friedrich Wilhelm IV. und die englische Königin Victoria die Enthüllung des Beethoven-Denkmals, das sie zunächst nur von hinten bewundern konnten.
Die Initiative für das Denkmal war von dem Musikprofessor Heinrich Carl Breidenstein ausgegangen, der bei der Enthüllung auch den Festvortrag hielt. Zur Finanzierung wurde im Jahr 1835 der „Bonner Verein für Beethovens Monument“ gegründet und der bedeutende Komponist Robert Schumann verbreitete den Spendenaufruf europaweit. Die zehn Jahre später immer noch fehlenden Gelder steuerte Franz Liszt bei. Er sorgte auch dafür, dass in nur wenigen Tagen ein großes Konzerthaus aus Holz in Bonn gebaut wurde und dort das erste Beethovenfest stattfand.
Überliefert ist weiterhin, dass der Bau des Denkmals maßgeblich von den Komponisten Robert Schumann und Franz Liszt unterstützt wurde und Liszt zudem die beträchtliche Summe von 2.666 Talern (bei Gesamtkosten des Denkmals von 13.000 Talern) beisteuerte. Die Stadt Bonn unter ihrem damaligen Oberbürgermeister Karl Edmund Joseph Oppenhoff beteiligte sich dagegen nicht an der Finanzierung des heutigen Wahrzeichens, was Liszt zu der erbosten Äußerung veranlasste: „Eine kleine Stadt kann das Glück haben, dass ein großer Mann in ihr das Licht der Welt erblickt; aber kleinstädtisch darf sein Andenken nicht gefeiert werden.“
Den 1840 ausgeschriebenen Wettbewerb für das Denkmal hatte Ernst Hähnel gewonnen. Hähnel stellt einen idealisierten Beethoven dar, für dessen Gesicht jedoch die bekannte Lebendmaske des Musikgenies Vorbild war. Die Haltung der Figur soll den „inspirierten Tonkünstler“ darstellen, der mit zum Himmel gerichtetem Blick einen schöpferischen Gedanken empfängt, den er umgehend mit seinem Griffel in seinem Notenbuch festhält. Die Reliefs des Granitsockels stellen die Allegorien der Gattungen von Beethovens Tonkunst dar: die Geistliche Musik, die Sonatenform, die Sinfonie sowie die dramatische Musik. Skandälchen am Rande der Einweihung: Als die Hülle fiel, zeigte der große Komponist den erlauchten Ehrengästen auf dem Balkon des Palais’ ganz und gar nicht zu deren Entzücken nur seine Rückansicht.
Später (und bis heute) wurde am Fuß des Denkmals ein kleines Blumenbeet mit niedrigem Geländer eingerichtet. Aber das konnte zu Bonns Hauptstadtzeiten weder Demonstranten davon abhalten, dem Musikgenie politische Fähnchen oder Plakate umzuhängen, noch hält es bis heute den ein oder anderen Jeck davon ab, ihn zu Karnevalszeiten mit Narrenkappen oder roten Nasen zu verzieren.
Beethoven-Rundgang
Das von Ernst Julius Hähnel geschaffene und am 12. August 1845 auf dem Bonner Münsterplatz enthüllte Beethoven-Denkmal ist heute eine Station auf dem Beethoven-Rundgang in Bonn.
Restaurierung
Im Jahr 2022 mussten die Bonner zeitweilig auf das Beethoven-Denkmal verzichten. Die rund 3,2 Tonnen schwere Statue wurde am 5. Januar abgebaut und auf einem Tieflader verladen. Ebenfalls restauriert wurde das 3,4 Tonnen schwere Postament – der Sockel. Anfang Juli 2022 kehrte Beethoven wieder auf seinen angstammten Platz zurück.
siehe auch
Weblinks und Quellen
- „Altes Postamt am Bonner Münsterplatz”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-30070-20120115-2 (Abgerufen: 10. September 2023)
- „Beethovenstatue in Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-60161-20130130-2 (Abgerufen: 10. September 2023)
- Informationen auf bonn.de