Limperich
Geschichte
Limperich wurde in einer Schenkungsrkunde des Kölner Erzbischofs Hermann I. aus dem Jahre 922 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt, zu dessen Zeit auch der Finkenberg am Ort als Weinbaugebiet erwähnt wurde. Er liegt oberhalb des Ortsteils auf heute etwa 90 m Höhe. Die einst über hundert Meter hohe Basaltkuppe wurde früher als Steinbruch genutzt und steht heute unter Naturschutz. Kriegsgefangene Russen hatten schon während des Ersten Weltkrieges in den Steinbrüchen schuften müssen; an drei ohne Gerichtsverfahren erschossene polnische Zwangsarbeiter (1941 – 1944) erinnert ein Gedenkstein.
Bis in die 1950-er Jahre war der Finkenberg das nördlichste Weinbaugebiet am Rhein bis der Abbau einstellt wurde. Seit 1992 wird durch den Bürgerverein Limperich wieder ein kleiner Weinberg in alter Terrassenbauweise betrieben.
Die Kirche Heilig Kreuz (auch Limpericher Dom genannt) entstand in den 1960-er Jahren nach den Plänen des Münchener Architekten Alexander von Branca. Mit dem Bau der katholischen Kirche, dem Pfarrzentrum und dem ehemaligen Kreuzherrenkloster St. Odilia wurde am 1. Juni 1966 begonnen. Im November 1967 war der Rohbau der Kirche fertig, im April 1968 wurde die Kirche geweiht. Sie ist zugleich Schulkirche des nahe gelegenen Kardinal-Frings-Gymnasiums.
Bis in die 1970er-Jahre hinein bestanden weite Flächen Limperichs aus Ackerland und Wiesenflächen. Der enge dörfliche Charakter des Orts lässt sich heute noch am alten Dorfplatz „An der Linde“ erkennen. Seither ist im Beueler Süden besonders jenseits der Bahnlinie ein regelrecht neuer Stadtteil entstanden, der bis zum Rhein und bis zum Telekom-Campus (schon in Ramersdorf) reicht. Auch größere Bauvorhaben entstanden hier, die heute für den Bonner Wohnungsmarkt dringend gebraucht werden. Zu nennen sind das in den 1970-er Jahren entstandene und großzügig gestaltete Derr-Projekt im Bereich Rudolf-Hahn-, Limpericher- und Küdighovener-Straße (mit Lebensmittel-Markt) oder die Vebowag-Siedlung im Bereich Drachenfelsweg/ Landgrabenweg/ Rhenusallee, die 1973 mit 164 Wohnungen erstellt wurde. Neueren Datums sind die Rhein-Haus-Wohnsiedlung am Landgrabenweg und die dahinter gelegenen Miet- und Eigentumswohnungen bis zu Elsa-Brändström-Straße hin oder die Bebauung am Schießbergweg.
Lage und Freizeit
Limperich grenzt im Norden an Beuel-Mitte, im Osten an Küdinghoven, im Südwesten an Ramersdorf, im Süden an Oberkassel und im Westen an den Rhein. Die höchste Erhebung am Ort ist der Finkenberg.
Zur aktiven Freizeitgestaltung am Ort läd der nahe gelegene Ennert und vor allem der direkt an den Rhein angrenzende Freizeitpark Rheinaue (Teilgebiet auf der Beueler Seite) ein, mit Skaterpark und großem und im Jahr 2023 neu gestalteten Spielplatz (ehemals: „Haribo-Schiff“).
Liküra
Die Beueler Stadtteile Limperich (mit Beuel-Süd), Küdinghoven und Ramersdorf (Li-Kü-Ra) bilden nicht nur einen gemeinsamen statistischen Bezirk in der Stadt Bonn. Der Festausschuss Liküra-Karneval e.V. hat die Aufgabe, in Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf das rheinische Karnevalsbrauchtum durch ein überörtliches harmonisches Zusammenarbeiten zu fördern und zu erhalten mit einer jährlich wechselnden Repräsentant Ihrer Lieblichkeit „Prinzessin Liküra“, die im Wechsel von den Orten gewählt und gestellt wird. Der Festausschuss unterstützt die Tätigkeit der Prinzessin und ist für die Ausrichtung des LiKüRa-Karnevalszuges am Karnevalssonntag zuständig.
Literatur
- Zwischen Rhein und Ennert, Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre Bürgerverein Limperich 2009
Kirchen
siehe auch
Weblinks und Quellen
Limperich im Stadtbezirk Beuel
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