Ennert

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Der Ennert ist die erste richtige Geländeerhebung auf der rechten Rheinseite am südlichen Ende der flachen Kölner Bucht. Es sieht so aus, als sei er (je nach Blickrichtung) der Anfang oder der Ausläufer des Siebengebirges, hat mit diesem jedoch nur wenig zu tun.

Forsthaus Hardt im Ennert
Grillhütte im Ennert

Das Naturschutzgebiet Ennert beherbergt auf kleinstem Raum eine Vielzahl schützenswerter Lebensräume. Neben den dichten Laub- und Laubmischwäldern finden sich hier naturnahe Bachtäler und Stillgewässer, Magerwiesen, Halbtrockenrasen sowie vegetationsarme Blockhalden und Felsen.

Aufgrund seiner vielfältigen Biotope und Lebensstätten für Tiere und Pflanzen hat das Naturschutzgebiet Ennert eine überregionale Bedeutung für den Biotopverbund. Daher gehört das Gebiet zur europäischen Schutzgebietskulisse „Natura 2000“.

Am rheinseitigen Fuß des Ennert liegen der Dornheckensee und der Blaue See, beide entstanden durch aufgelassene Steinbrüchen.

Im Ennert liegt auch Bonns höchste natürlich Erhebung, der Paffelsberg mit 194,8 Metern über Meeresniveau.

Mitten im Wald findet sich ein inzwischen verwilderter Sportplatz und das nach seinem Stifter benannte „Foveaux-Häuschen“, von dem man einst einen großartigen Blick auf das linksrheinische Bonn hatte. Mittlerweile versperren hochgewachsene Bäume die „belle vue“.

Auf der Ennert-Höhe liegt der Beueler Ortsteil Holtorf (mit Nieder- und Oberholtorf).

Naturerlebnispfad und Skywalk

 
Infotafel am Naturerlebnispfad

Auf dem „Naturerlebnispfad Ennert" informieren verschiedene Tafeln über Natur und Kultur.

Die am Rundweg im Jahr 2017 entstandene Aussichtsplattform ist eher dezent, trotzdem wird sie gerne „Skywalk Rabenlay“ genannt.

Naturschutzgebiet

 
Blick zum Steinbruch am Stingenberg

Der gesamte Ennert-Wald ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen und von daher beliebtes stadtnahes Erholungsbiet für Spaziergänger, Nordic-Walker oder Reiter (auf markierten Reitwegen).

Ende der 1960-er Jahre wurde auf dem Ennert ein Sportplatz ausgebaut, der vom Sportverein SV Ennert genutzt wurde. Mit dem Umbau des Sportplatzes Finkenberg zum Kunstrasenspielfeld im Jahr 2008 erfolgte die Verlagerung des gesamten Trainings- und Spielbetriebes des SV Ennert auf diesen benachbarten Sportplatz in Limperich. Der Ennert-Sportplatz wurde 2016 stillgelegt und einer natürlichen Entwicklung überlassen. Die aktuelle Planung sieht nach der Beschlussfassung im Bonner Stadtrat im Dezember 2023 vor, den ehemaligen Sportplatz mit Bundeszuschüssen wieder zu bewalden. Dazu soll der Sportplatz zurückgebaut und anschließend durch Aufforstung mit Laubbäumen ökologisch aufgewertet werden.

Streiflichter und Einblicke

 
Dornheckensee - Foto: Hans-Dieter Weber

Verkehr

 
Foveaux-Häuschen oberhalb von Küdinghoven im Ennert

Pläne, den Ennert zu untertunneln, um von der Südbrücke aus eine Verbindung zur Autobahn (A 3) zu schaffen, sind am (Bonner) politischen Widerstand vorerst gescheitert. So endet die vierspurige Südbrücken-Autobahn abrupt unterhalb des Dornheckensees im Nichts, der Pendler-Autoverkehr schleicht Tag für Tag und morgens wie abends über die Oberkasseler Straße mitten durch die wäldliche Idylle.

Gegen die Sichtweise der Befürworter sprechen allerdings handfeste ökologische und finanzielle Gründe, etwa dass für den Bau eines Ennerttunnels der Grundwasserspiegel abgesenkt werden müsste - mit erheblichen Folgen für die Vegetation im Ennert. Auch zunehmender Verkehrslärm und Abgase sind für Viele nicht akzeptabel. Befürchtet wird, dass weniger der örtliche Verkehr entlastet wird, als vielmehr der Fernverkehr. Dies aber würde zu einer weiteren Verkehrszunahme in und um Bonn führen, während eine Entlastung des örtlichen Verkehrs etwa auch durch sinnvolle ÖPNV-Maßnahmen erreicht werden kann.

Wandern

 
Landschaft am Ennert - Foto: Hans-Dieter Weber

Weblinks und Quellen

Kultur.Landschaft.Digital.: