Altstadt

Aus Bonn.wiki
Die Breite Straße als Eingang in die Altstadt, wie man sie Eintritt vom Stadthaus sieht. Die Fahrbahn ist gepflastert, rechts und links neben den Altstadtfassaden sind Autos geparkt. Über der Straße ist ein tragender Bogen gespannt mit der Aufschrift: "Altstadt". Dahinter zieht sich das Blätterdach der Zierkirschen über die Fahrbahn.
Eingang zur "Altstadt" über die Breite Straße
Altstadtflohmarkt

Das Wichtige vorweg: die historische Bonner Altstadt lag gar nicht in der Nordstadt. Sie befand sich zwischen dem Bonner Rheinufer, Rathaus bzw. Markt, bis hin zum Stiftsplatz und wurde im 2. Weltkrieg nahezu völlig zerstört. Im Laufe der Zeit verlagerte sich der Name auf das "erst" gut 100 Jahre alte Arbeiterviertel in der Bonner Nordstadt mit dem Charme eines Handwerkerviertels mit vielen kleinen Läden, Gastwirtschaften und Wohnungen.

Kenner aus der Altstadt können wiederum für sich in Anspruch nehmen, dass das ehemalige Bonner Römerlager einst am Rande der heutigen Altstadt in Richtung Rhein lag. Die heutige Heerstraße, eine alte Römerstraße, führte vor mehr als 2.000 Jahren zu dieser Anlage im heutigen Bonn-Castell.

Wie auch immer: Nicht wenige meinen, dass die Bezeichnung „Altstadt“ ohnehin eine Erfindung von Kneipenwirten in den 1970-er Jahren war, die ein Viertel nach dem Vorbild der Kölner und Düsseldorfer Altstädte aufbauen wollten.

Heute prägen Kneipen, Cafés und kleinere Läden das Viertel in Bonn. Wer die heutige Altstadt (amtlich: Innere Nordstadt) erkunden will, macht das am besten zu Fuß, zum Beispiel über die Breite Straße vom Stadthaus aus.

Die Bonner "Altstadt"

Kirche Sankt Marien in der Bonner Altstadt

Die Bonner Altstadt ist kein eigener Ortsteil, sondern eine Bezeichnung für das Areal in etwa zwischen Kaiser-Karl-Ring und Stadthaus sowie zwischen Bornheimer Straße und Kölnstraße, also am nördlichen Rand der Bonner Innenstadt. Offiziell gehört die Altstadt zur Bonner Nordstadt.

Hier stehen ganze Straßenzüge unter Denkmalschutz. Parkplätze sind Mangelware. Ein ausgeklügeltes Einbahnstraßensystem macht es selbst Einheimischen nicht leicht, sich in dem Gewirr oft schmaler Gassen zurechtzufinden.

Bei vielen Bonnerinnen und Bonnern ist das frühere Arbeiterviertel als Wohnort beliebt, auch bei Studentinnen und Studenten.

Zu einem zentralen Platz im Viertel hat sich der Vorplatz vor dem Frankenbad entwickelt.

Geschichte

Blick in die Wolfstraße in Bonn

Das Viertel entstand etwa zur gleichen Zeit wie die Bonner Südstadt, im 19. Jahrhundert, allerdings für andere soziale Schichten. Weil sich in der Stadt zunehmend wohlhabende Menschen ansiedelten, stieg auch der Bedarf nach Handwerksprodukten. Doch für solche Betriebe fand sich nicht genug Platz in der Innenstadt und so siedelten sich viele in der Nordstadt an.

Der Stadterweiterung erfolgte besonders aus der Notwendigkeit heraus, Bauland für Produktionsstätten und Betriebe aber auch Wohnraum für Arbeiter und Handwerker bereit zu stellen. So entstand ein gemischtes Wohn- und Gewerbeviertel mit recht engen Straßen und ohne Vorgärten, deren Blockrandbebauung aus etwa 90 Prozent reinen Mietshäusern und 10 Prozent Wohn- und Geschäftshäusern bestand, wobei die Werkstätten entweder hofseitig angebaut oder in Souterraingeschossen untergebracht wurden.

Am Frankenbad in Bonn

Lange vor dem Bau des Frankenbads und bevor der Ort ein beliebter Treffpunkt mit Außengastronomie wurde, fanden auf dem Frankenplatz Kirmes und Zirkusveranstaltungen statt. Und am Annagraben in der Nähe der Haftanstalt, die 1995 abgerissen wurde, kickten einst die Kinder aus dem Viertel. Der Eingang zum ehemaligen Handwerkerviertel war früher gesäumt von Gründerzeithäusern, die für den Bau des Stadthauses in den 1970-er Jahren abgerissen wurden.

Im Rahmen des Programms zur Wohnumfeldverbesserung, vom Land NRW von 1984 bis 1994 gefördert, wurden viele Straßen verkehrsberuhigt und neugestaltet, Grünflächen und Spielplätze angelegt oder Fassaden restauriert.

Läden und Gasthäuser

Que sera - Restaurant in der Bonner Heerstraße.

In der Bonner Altstadt ist wirklich „Multikulti“ angesagt – mit türkischen Lebensmittelgeschäften und Dönerbuden, mit italienischen Restaurants, deutschen Bierstuben, Asia-Läden, diversen Pubs und Bars, Künstlerateliers, versteckten Hinterhöfen und vielen kleinen Boutiquen.

Gastronomie:

(bitte die Auswahl ergänzen !)

Läden:

Pinkfarbenes Blütenmeer

Kirschblüten in der Bonner Altstadt (Franzstraße/Ecke Heerstraße)

Jedes Frühjahr, zur Zeit der Kirschblüte, verwandeln sich Straßen wie die Breite- oder die Heerstraße, aber nicht nur diese, in ein pinkfarbenes Blütenmeer, das mittlerweile schon nationale wie internationale Aufmerksamkeit gefunden und Besucher aus aller Welt angelockt hat und weiter anlockt.

Zu verdanken hat das dieses Viertel einer länger zurückliegenden Entscheidung der Stadtplaner, im Zuge der Neugestaltung der Straßen komplette Straßenzüge beidseits mit Zierkirschen zu bepflanzen. So bieten für wenige Tage im Frühjahr nicht nur die Heer-, die Breite- und die Maxstraße den Anblick eines grandiosen pinkfarbenen Blütenmeeres. Das Naturereignis fand die Aufmerksamkeit nationaler und internationaler Medien. Die Folge: Touristen aus aller Welt, bewaffnet mit Kameras und Smartphones, knubbeln sich zur Blütezeit in den engen Gassen - zur durchaus gemischten Freude der Anwohner/innen. Insgesamt soll es 300 Kirschbäume in der Bonner Altstadt geben.

Streiflicher und Einblicke

Der Maxhof in Bonn
An der Marienschule in der Bonner Altstadt

Straßen:
(eine Auswahl)

Weblinks und Quellen