Beuel (Stadtbezirk): Unterschied zwischen den Versionen
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Noch immer blicken manche (linksrheinischen) Bonner argwöhnisch auf die „[[schäl Sick]]“, obwohl Bonns Gegenüber auf dem rechten Rheinufer 2009 seit genau vier Jahrzehnten Teil der Bundesstadt ist. Die Bürger auf der „schäl Sick“ fühlen sich bei aller Heimatverbundenheit als gleichberechtigte Voll-Bonner, leben sie doch aus ihrer Sicht auf der [[Sonnenseite]] der Stadt. | Noch immer blicken manche (linksrheinischen) Bonner argwöhnisch auf die „[[schäl Sick]]“, obwohl Bonns Gegenüber auf dem rechten Rheinufer 2009 seit genau vier Jahrzehnten Teil der Bundesstadt ist. Die Bürger auf der „schäl Sick“ fühlen sich bei aller Heimatverbundenheit als gleichberechtigte Voll-Bonner, leben sie doch aus ihrer Sicht auf der [[Sonnenseite]] der Stadt. | ||
Die Lage am Schnittpunkt alter Völkerwege führte schon in vorgeschichtlicher Zeit zur Besiedlung des Raums an Rhein und Sieg durch Kelten, Germanen, Römer und Franken. Der Erbauer der romanischen [[Doppelkirche Schwarzrheindorf|Doppelkirche]] in [[Schwarzrheindorf]], der Kölner Erzbischof Arnold von Wied, sicherte sich und seinen Nachfolgern mit dem der Kirche angegliederten Kloster eine Bastion, die zusammen mit dem bereits im zehnten Jahrhundert gegründeten [[Stift Vilich]] für lange Zeit das Standbein kurkölnischer Herrschaft auf der rechten Rheinseite bildete. Das Terrain südlich der heutigen Beueler City gehörte seit dem 15. Jahrhundert zum Herzogtum Berg. Erst Napoleon Bonaparte fasste 1808 die kurkölnischen und die bergischen Teile des heutigen Stadtbezirks zur Mairie Vilich zusammen. Daraus wurde dann in preußischer Zeit (nach 1815) die Gemeinde [[Vilich]], die Vorläuferin der späteren Stadt Beuel. Erst bei der kommunalen Neugliederung 1969 wurden die Gemeinden Oberkassel und [[Holzlar]] mit dem Beueler Stadtgebiet verbunden und bilden seither zusammen den rechtsrheinischen [[Stadtbezirk]] der Bundesstadt. | Die Lage am Schnittpunkt alter Völkerwege führte schon in vorgeschichtlicher Zeit zur Besiedlung des Raums an Rhein und Sieg durch Kelten, Germanen, Römer und Franken. Der Erbauer der romanischen [[Doppelkirche Schwarzrheindorf|Doppelkirche]] in [[Schwarzrheindorf]], der Kölner Erzbischof Arnold von Wied, sicherte sich und seinen Nachfolgern mit dem der Kirche angegliederten Kloster eine Bastion, die zusammen mit dem bereits im zehnten Jahrhundert gegründeten [[Stift Vilich]] für lange Zeit das Standbein kurkölnischer Herrschaft auf der rechten Rheinseite bildete. Das Terrain südlich der heutigen Beueler City gehörte seit dem 15. Jahrhundert zum Herzogtum Berg. Erst Napoleon Bonaparte fasste 1808 die kurkölnischen und die bergischen Teile des heutigen Stadtbezirks zur Mairie Vilich zusammen. Daraus wurde dann in preußischer Zeit (nach 1815) die Gemeinde [[Vilich]], die Vorläuferin der späteren Stadt Beuel. | ||
Erst bei der kommunalen Neugliederung 1969 wurden die Gemeinden Oberkassel und [[Holzlar]] mit dem Beueler Stadtgebiet verbunden und bilden seither zusammen den rechtsrheinischen [[Stadtbezirk]] der Bundesstadt. | |||
Weit über die Grenzen Beuels hinaus bekannt wurde eine spezielle Variante des rheinischen [[Karneval]]s, die [[Weiberfastnacht]], die hier ihren Ursprung haben soll. Dementsprechend wird Beuel in der närrischen Zeit nicht etwa von einem „Prinzen“ regiert, sondern von einer „[[Wäscherprinzessin]]“, was wiederum auf einen Gewerbezweig, die Wäscherei, hindeutet, der im 19. Jahrhundert in Beuel seine Blütezeit hatte. Höhepunkt der Beueler Karnevalssession ist folgerichtig nicht der [[Rosenmontag]], sondern der Weiberfastnachts-Donnerstag, wenn die „Wiever“ (Weiber) das Beueler Rathaus stürmen. | Weit über die Grenzen Beuels hinaus bekannt wurde eine spezielle Variante des rheinischen [[Karneval]]s, die [[Weiberfastnacht]], die hier ihren Ursprung haben soll. Dementsprechend wird Beuel in der närrischen Zeit nicht etwa von einem „Prinzen“ regiert, sondern von einer „[[Wäscherprinzessin]]“, was wiederum auf einen Gewerbezweig, die Wäscherei, hindeutet, der im 19. Jahrhundert in Beuel seine Blütezeit hatte. Höhepunkt der Beueler Karnevalssession ist folgerichtig nicht der [[Rosenmontag]], sondern der Weiberfastnachts-Donnerstag, wenn die „Wiever“ (Weiber) das Beueler Rathaus stürmen. | ||
Aktuelle Version vom 4. Dezember 2024, 23:44 Uhr
Der Stadtbezirk Beuel besteht aus den Ortsteilen Beuel-Mitte, Beuel-Ost, Geislar, Hoholz, Holtorf, Holzlar, Küdinghoven, Limperich, Oberkassel, Pützchen/Bechlinghoven, Ramersdorf, Schwarzrheindorf/Vilich-Rheindorf, Vilich und Vilich-Müldorf.
Noch immer blicken manche (linksrheinischen) Bonner argwöhnisch auf die „schäl Sick“, obwohl Bonns Gegenüber auf dem rechten Rheinufer 2009 seit genau vier Jahrzehnten Teil der Bundesstadt ist. Die Bürger auf der „schäl Sick“ fühlen sich bei aller Heimatverbundenheit als gleichberechtigte Voll-Bonner, leben sie doch aus ihrer Sicht auf der Sonnenseite der Stadt. Die Lage am Schnittpunkt alter Völkerwege führte schon in vorgeschichtlicher Zeit zur Besiedlung des Raums an Rhein und Sieg durch Kelten, Germanen, Römer und Franken. Der Erbauer der romanischen Doppelkirche in Schwarzrheindorf, der Kölner Erzbischof Arnold von Wied, sicherte sich und seinen Nachfolgern mit dem der Kirche angegliederten Kloster eine Bastion, die zusammen mit dem bereits im zehnten Jahrhundert gegründeten Stift Vilich für lange Zeit das Standbein kurkölnischer Herrschaft auf der rechten Rheinseite bildete. Das Terrain südlich der heutigen Beueler City gehörte seit dem 15. Jahrhundert zum Herzogtum Berg. Erst Napoleon Bonaparte fasste 1808 die kurkölnischen und die bergischen Teile des heutigen Stadtbezirks zur Mairie Vilich zusammen. Daraus wurde dann in preußischer Zeit (nach 1815) die Gemeinde Vilich, die Vorläuferin der späteren Stadt Beuel.
Erst bei der kommunalen Neugliederung 1969 wurden die Gemeinden Oberkassel und Holzlar mit dem Beueler Stadtgebiet verbunden und bilden seither zusammen den rechtsrheinischen Stadtbezirk der Bundesstadt.
Weit über die Grenzen Beuels hinaus bekannt wurde eine spezielle Variante des rheinischen Karnevals, die Weiberfastnacht, die hier ihren Ursprung haben soll. Dementsprechend wird Beuel in der närrischen Zeit nicht etwa von einem „Prinzen“ regiert, sondern von einer „Wäscherprinzessin“, was wiederum auf einen Gewerbezweig, die Wäscherei, hindeutet, der im 19. Jahrhundert in Beuel seine Blütezeit hatte. Höhepunkt der Beueler Karnevalssession ist folgerichtig nicht der Rosenmontag, sondern der Weiberfastnachts-Donnerstag, wenn die „Wiever“ (Weiber) das Beueler Rathaus stürmen.
Die etwa 66.000 Einwohner Beuels verteilen sich auf eine Gesamtfläche von rund 33 Quadratkilometer.
Ortsteile:
Bechlinghoven, Beuel-Mitte, Beuel-Ost, Geislar, Hoholz, Holtorf, Holzlar, Küdinghoven, Limperich, Oberkassel, Pützchen, Ramersdorf, Schwarzrheindorf, Vilich, Neu-Vilich, Vilich-Müldorf und Vilich-Rheindorf
Kontakt
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