Villenviertel: Unterschied zwischen den Versionen
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Ortsteil im Stadtbezirk [[Bad Godesberg]]. Hier ist der nomen omen, denn dieses Viertel entstand erst um 1900 zwischen Rhein und Bahnstrecke und Rüngsdorf und Plittersdorf, weil sich hier das vermögende Bürgertum seinerzeit repräsentative „Villen“ bauen ließ. Unter dem damaligen Bürgermeister Anton Dengler war besonders der Stadtplaner Joseph Stübben für die Gestaltung des Villenviertels zuständig. | |||
Nachdem im Jahre 1856 die Eisenbahnlinie von Bonn nach Rolandseck fertiggestellt war, zog es immer mehr wohlhabende Pensionäre und Industrielle nach Godesberg am Rhein und in den sich rasch entwickelnden Ortsteil. Größtenteils wurde das Gebiet zwischen [[Rüngsdorf]] und [[Plittersdorf]], der linksrheinischen Bahnstrecke und dem [[Rhein]] ab 1888 bis Beginn des ersten Weltkrieges 1914 erschlossen und mit etwa 150 repräsentativen Villen bebaut. | |||
[[Datei:Erlöserkirche Bad Godesberg IMG 1228.jpg|thumb|Erlöserkirche im Villenviertel]] | [[Datei:Erlöserkirche Bad Godesberg IMG 1228.jpg|thumb|Erlöserkirche im Villenviertel]] | ||
Die [[Evangelische Erlöserkirche Bad Godesberg|Erlöserkirche]] (diesen Namen trägt die Kirche seit 1953) an der Rüngsdorfer Straße im [[Bad Godesberg]]er Villenviertel entstand bereits im Jahr 1880 im neugotischen Stil als zweigeschossiger Backstein-Saalbau mit vorgesetztem Turm und dreiseitiger Apsis. Sie war die erste große evangelische Kirche in Bad Godesberg. In nur zweijähriger Bauzeit wurde die "neue ev. Kirche in Rüngsdorf", wie sie damals noch hieß, errichtet und am 1. Juli 1880 feierlich eingeweiht. | |||
Viele der Stadthäuser im Villenviertel, vergleichbar denen in der Bonner [[Südstadt]], wurden nach 1949 zu Botschaften oder Residenzen, noch heute finden sich hier einige wenige Diplomatische Vertretungen. | |||
Auch sonst ist das Villenviertel im Bereich zwischen Goten- und Ubierstraße sowie Rheinallee | Auch sonst ist das Villenviertel im Bereich zwischen Goten- und Ubierstraße sowie [[Rheinallee]] eine gute (und teuere) Wohnadresse, die ganz offensichtlich keinen Ortsausschuss benötigt. Für das Villenviertel zählt die Stadt etwa 5.000 Einwohner. | ||
== Fassaden der Gründerzeit == | == Fassaden der Gründerzeit == |
Aktuelle Version vom 13. Dezember 2024, 20:48 Uhr
Ortsteil im Stadtbezirk Bad Godesberg. Hier ist der nomen omen, denn dieses Viertel entstand erst um 1900 zwischen Rhein und Bahnstrecke und Rüngsdorf und Plittersdorf, weil sich hier das vermögende Bürgertum seinerzeit repräsentative „Villen“ bauen ließ. Unter dem damaligen Bürgermeister Anton Dengler war besonders der Stadtplaner Joseph Stübben für die Gestaltung des Villenviertels zuständig.
Nachdem im Jahre 1856 die Eisenbahnlinie von Bonn nach Rolandseck fertiggestellt war, zog es immer mehr wohlhabende Pensionäre und Industrielle nach Godesberg am Rhein und in den sich rasch entwickelnden Ortsteil. Größtenteils wurde das Gebiet zwischen Rüngsdorf und Plittersdorf, der linksrheinischen Bahnstrecke und dem Rhein ab 1888 bis Beginn des ersten Weltkrieges 1914 erschlossen und mit etwa 150 repräsentativen Villen bebaut.
Die Erlöserkirche (diesen Namen trägt die Kirche seit 1953) an der Rüngsdorfer Straße im Bad Godesberger Villenviertel entstand bereits im Jahr 1880 im neugotischen Stil als zweigeschossiger Backstein-Saalbau mit vorgesetztem Turm und dreiseitiger Apsis. Sie war die erste große evangelische Kirche in Bad Godesberg. In nur zweijähriger Bauzeit wurde die "neue ev. Kirche in Rüngsdorf", wie sie damals noch hieß, errichtet und am 1. Juli 1880 feierlich eingeweiht.
Viele der Stadthäuser im Villenviertel, vergleichbar denen in der Bonner Südstadt, wurden nach 1949 zu Botschaften oder Residenzen, noch heute finden sich hier einige wenige Diplomatische Vertretungen.
Auch sonst ist das Villenviertel im Bereich zwischen Goten- und Ubierstraße sowie Rheinallee eine gute (und teuere) Wohnadresse, die ganz offensichtlich keinen Ortsausschuss benötigt. Für das Villenviertel zählt die Stadt etwa 5.000 Einwohner.
Fassaden der Gründerzeit
Die verspielten, repräsentativen Fassaden der Gründerzeit zeugen noch heute vom Wohlstand der damaligen Neubürger, die es zum Ende des 19. Jahrhunderts nach Godesberg zog. Villen und Doppelvillen entstanden im Stil des Historismus und später des Jugendstils, weisen aber auch rheinische Stilelemente, wie Fachwerk und Klinker auf. Von 1890 bis 1905 entstand entlang der Rheinallee das Kerngebiet des Villenviertels. Zu beiden Seiten wurden prachtvolle Häuser und Villen errichtet und gleichzeitig eine Verbindungstraße vom Bahnhof Bad Godesberg bis zum Panoramapark am Rhein geschaffen.
In den 1920-er Jahren kamen einzelne Bauwerke im Stil des Art deco und der Neuen Sachlichkeit hinzu.
- vgl. dazu Artikel im Bonner General- Anzeiger vom 29. Juli 2022: Sieben Orte im Villenviertel in Bad Godesberg, die Sie gesehen haben sollten
Kirchen
Schulen
- Erzbischöfliches Clara-Fey-Gymnasium Bad Godesberg
- Pädagogium Otto-Kühne-Schule
- Paul-Klee-Schule Bad Godesberg
Streiflichter und Einblicke
- Bürgerstiftung Rheinviertel
- Restaurant Schaarschmidt
- Rheinallee
- Sanatorium Dr. Schorlemmer Bad Godesberg
Stadtbezirk:
Vereine
- Bürgerstiftung Rheinviertel
- Ein ausführliches Vereinsregister (getrennt nach Sport- und sonstigen Vereinen) findet man im Internet unter www.bonn.de/vereine.
Virtuelle Rundgänge
- godesberger-markt.de: Walter Voigt, Bad Godesberg zu Fuß entdecken ...
- vhh-badgodesberg.de/mobil-unterwegs/villenviertel
Weblinks und Quellen
GA-Artikel:
- Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 14. August 2013: Die Pracht und Macht der Protestanten
Kultur.Landschaft.Digital.:
- „Godesberger Villenviertel (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 431)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252353 (Abgerufen: 26. Mai 2023)