Biskuithalle Bonn
Die Geschichte der ehemaligen Biskuithalle in Bonn-Dransdorf (auch Keksdose genannt) ist in doppelter Hinsicht von Interesse.
Die Firmengeschichte der Dransdorfer Biskuithalle begann im Jahr 1896, als Louis Wessel aus den Wesselwerken in Poppelsdorf die Wessel‘s Wandplattenfabrik AG Bonn ausgliederte und in den Hallen an der heutigen Siemensstraße Wandfliesen herstellen ließ. „Biskuit" nannte sich dabei ein besonderer Matt-Effekt, bei dem Keramikkacheln ohne Lackierung gebrannt wurden, was den Namen der Biskuithalle erklärt. Von 1896 bis 1984 wurden hier Wandfliesen hergestellt, bevor die Produktion eingestellt wurde.
Danach wurde die Biskuithalle zu einem Ort für Veranstaltungen, wo bis zu 3.000 Besucher/innen Platz fanden. Peter Kral pachtete die alte Fliesenfabrik auf der Siemensstraße im Jahr 1985. Am 12. Mai 1985 kam zur Eröffnung die Band "Sisters of Mercy". In Bonn war die „Biskuithalle“ zu dieser Zeit vor allem unter dem Namen „Keksdose“ bekannt, in der einst auch einige berühmte Bands und Künstler auftraten, von Ozzy Osbourne über Westernhagen bis hin zu den Backstreet Boys.
Die Biskuithalle am Rande des Gewerbegebietes in Dransdorf war in den 1990-es Jahren besonders für legendäre Partys und Konzerte benannt. Doch langsam wuchs die Konkurrenz für die Halle und im Kölner Raum entstanden größere Hallen. Ende 1998 musste Peter Kral Konkurs anmelden und die Biskuithalle stand mehrere Jahre leer.
Unter dem neuen Betreiber Henry Schwabe wurde die Disco 2001 in Exx-Nacht-Erlebniswelt umbenannt. Und ab 2004 hieß sie erneut - wieder mit einem neuen Betreiber - „Keksdose“ und zuletzt Viva Palace, bevor der Vertrag mit dem Pächter Viva Bonn Eventhallen nicht verlängert wurde und ein wesentlicher Teil der Halle 2008 abgerissen wurde.