Holzlar ist ein Stadtteil der Stadt Bonn im Stadtbezirk Beuel, rechts des Rheins und nördlich des Siebengebirges gelegen. Holzlar besteht in Steilhanglage aus den früheren Dörfern Holzlar, Kohlkaul, Roleber und Gielgen sowie der ab 1947 bebauten Siedlung Heidebergen.

Christ König Kirche in Holzlar

Geschichte

Holzlar wurde 1394 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.

1757 begann der Braunkohleabbau am Ort, wahrscheinlich am oberen Wolfsbach. Auch die Brüder Leopold und Abraham Bleibtreu kauften ab 1804 Grundstücke in Holzlar-Kohlkaul und Holzlar-Gielgen auf, um Braunkohle zu fördern. Sie experimentierten auch mit dem Alaun-Gehalt der Kohle und erhielten 1806 eine Alaunhüttenkonzession. Die erste von später drei Alaunhütten im Ennert befand sich an der Pützchens Chaussee. Bis heute erhalten ist dort das Verwaltungsgebäude (jetzt Forschungsstelle für Jagdkunde). An die Kohle- und Alaungewinnung erinnert der Geschichtsweg Braunkohle + Alaun.[1]

Seit 1816 war Holzlar eine Gemeinde der Bürgermeisterei Menden (ab 1927 „Amt Menden“) im Kreis Siegburg (ab 1825 „Siegkreis“).

Am 1. August 1969 wurde Holzlar nach Bonn eingemeindet und dabei dem Stadtbezirk Beuel zugeschlagen.

Die Holzlarer Wassermühle

 
Holzlarer Wassermühle

Die mehr als 500 Jahre alte Holzlarer Wassermühle (www.holzlarer-Mühle.de) am Mühlenbach gilt als einzige funktionsfähige historische Mühle im Bonner Raum. Durch die tatkräftige Initiative des Vereins Holzlarer Mühle e.V. konnte die Mühle 1994 nach mehrjähriger Arbeit restauriert werden.

Kirchen

Christ-König-Kirche

Die katholische Christ-König-Kirche wurde 1953 erbaut. Zur Pfarrgemeinde Christ König gehören auch das benachbarte Hoholz und die Kapelle im Schloss Birlinghoven.

Evangelisches Gemeindezentrum

Das Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Bonn-Holzlar entstand 1974/ 1975 und erhielt 2016 den Namen „Dornbuschkirche“ (nach dem großen Fenster im Kirchraum von Prof. Karl Dedy sen. mit dem Bild des biblischen brennenden Dornbuschs).

Unter Denkmalschutz steht der alte evangelische Friedhof (zwischen der Holzlarer Hauptstraße und dem Hövelweg), der Mitte des 17. Jahrhunderts von der ortsansässigen Familie Linder angelegt wurde. Der Friedhof wurde 1968 geschlossen und 1983 erfolgte die Aufnahme in die Denkmalliste der Stadt Bonn. [2]

Landschaft und Natur

Bachläufe

Die kartografisch erfassten Bäche am Ort sind der Alaunbach, der Vilicher Bach und der Wolfsbach.

Naturschutzgebiete

In Holzlar befinden sich die Naturschutzgebiete Weiers Wiesen und Wolfsbachtal sowie das Landschaftsschutzgebiet Giersberg.

Literatur

  • Rudolf Cramer und Hermann Thiebes, Die Honschaft Holzlar Bechlinghoven und Kohlkaul mit ihrem Weistum von 1646, Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel - Band 28, 1994

Persönlichkeiten

Schule

 
Grundschule Holzlar

Vereine

Holzlar zeichnet sich durch ein reges Vereinsleben aus. Unter anderem gibt es einen Sportverein mit etwa 1300 Mitgliedern (BSV Roleber 1919 e.V.), mehrere Karnevalsvereine und vier Bürgervereine.

Wirtschaft

1935 gründete Reinold Hagen die Kautex-Werke in Holzlar (zuerst Galvanische Werkstätten) zur Verarbeitung von Kunststoff, später insbesondere Hohlformen (Kfz-Tanks) und Maschinen zu deren Herstellung; Nachfolger sind Kautex Textron und Kautex Maschinenbau. Die benachbarte „Dr. Reinold Hagen Stiftung“ betreibt eine überbetriebliche Ausbildungseinrichtung.

siehe auch

 
Verwaltungsgebäude der Kautex Werke

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. [https://www.denkmalverein-bonn.de/projekte-kohle-alaun Informationen des Denkmal- und Geschichtsverein Bonn rrh. zum Geschichtsweg Braunkohle + Alaun
  2. Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 8.10.2015: Begraben in Bauer Linders Garten

Weblinks