Bönnsch (Sprache): Unterschied zwischen den Versionen

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Wo es im "Kölschen" heißt: ''heijße'', ''loufe'' oder ''jlaüve'', da macht es sich "dä Bönnsche" einfacher un säät (sagt): ''heeße'', ''loofe'' und ''jlööve'', mit langen Vokalen und janz weech (ganz weich).  
Wo es im "Kölschen" heißt: ''heijße'', ''loufe'' oder ''jlaüve'', da macht es sich "dä Bönnsche" einfacher un säät (sagt): ''heeße'', ''loofe'' und ''jlööve'', mit langen Vokalen und janz weech (ganz weich).  


Angeblich kennen die Bonner kein „g“ - als Bespiel dient oft das Wort „Fluchzeuschträjer“ (Flugzeugträger) - und kein "r" wie im Wort "„Bonne Männe-Jesangsve'een.“ (Bonner Männergesangsverein). Immerhin gibt es Ausnahmen, wie das Wort „springe“ (springen) zeigt. Auch der Buchstabe "t" wird offenbar tunlichst vermieden. Ein schönes Beispiel dafür sind die Wörter "Posamp" und "Haupposamp" (Postamt und Hauptpostamt).
Angeblich kennen die Bonner kein „g“ - als Bespiel dient oft das Wort „Fluchzeuschträjer“ (Flugzeugträger) - und kein "r" wie im Wort "„Bonne Männe-Jesangsve'een.“ (Bonner Männergesangsverein). Immerhin gibt es Ausnahmen, wie das Wort „springe“ (springen) zeigt. Auch der Buchstabe "t" wird offenbar tunlichst vermieden. Schöne Beispiele dafür sind die Wörter "Posamp" und "Haupposamp" (Postamt und Hauptpostamt).


Umso beliebter scheint der Buchstabe "o" in Bonn zu sein, wie im Wort "loofe" (laufen) oder bei der Aufforderung „Lomme jonn“ (lass uns gehen).
Umso beliebter scheint der Buchstabe "o" in Bonn zu sein, wie im Wort "loofe" (laufen) oder bei der Aufforderung „Lomme jonn“ (lass uns gehen).

Version vom 14. November 2023, 19:08 Uhr

"Bröckemännche" am Beueler Rheinufer

Bönnsch ist eine mittelfränkische Sprache. Der Ripuarische Dialekt, der einst in Bonn und im Umland gesprochen wurde, wird jedoch heute kaum gesprochen. Allenfalls im privaten Bereich ist er noch zu hören, wobei auch dann oft ein rheinisch adaptiertes Hochdeutsch gesprochen wird.

Oder anders erklärt: „Bönnsch es die Sprooch die rond öm Bonn jesprooche wierd. Et es ene Dialäck vom Ripuarisch, dat zo dä meddelfränkische Sprooche jehüürt“.

Der Dialekt ist dem Kölschen nah verwandt, hat jedoch eindeutige Unterschiede zum "Kölsch". So werden zum Beispiel die Diphthonge (zwei Vokale die in einer Silbe aufeinander folgen) zu langen Monophtongen (ein Vokal), außer diese stehen am Wortende.

Merke: „Die Bönnsche spreche mieh su ene Singsang un jebruche jet andere Wördt als die Kölsche."

Wo es im "Kölschen" heißt: heijße, loufe oder jlaüve, da macht es sich "dä Bönnsche" einfacher un säät (sagt): heeße, loofe und jlööve, mit langen Vokalen und janz weech (ganz weich).

Angeblich kennen die Bonner kein „g“ - als Bespiel dient oft das Wort „Fluchzeuschträjer“ (Flugzeugträger) - und kein "r" wie im Wort "„Bonne Männe-Jesangsve'een.“ (Bonner Männergesangsverein). Immerhin gibt es Ausnahmen, wie das Wort „springe“ (springen) zeigt. Auch der Buchstabe "t" wird offenbar tunlichst vermieden. Schöne Beispiele dafür sind die Wörter "Posamp" und "Haupposamp" (Postamt und Hauptpostamt).

Umso beliebter scheint der Buchstabe "o" in Bonn zu sein, wie im Wort "loofe" (laufen) oder bei der Aufforderung „Lomme jonn“ (lass uns gehen).

Warum sich einzelne Begriffe in der Sprachregion unterschiedlich entwickelt haben, ist nicht immer eindeutig auszumachen. Welche dialektalen Wörter noch im Bonner Regiolekt verwendet werden, kann jedenfalls auf der Internetseite des LVR dat-portal.lvr.de nachgelesen werden. Hier ist auch zu hören, wie "das Bönnsche" klingt.

Beispiele:

Literatur

  • Johannes Bücher, Bonn-Beueler Sprachschatz (Rheinische Mundarten, Band 3), Rheinland-Verlag, Köln 1986, 2. Auflage 1987, Nachdruck 1991
  • Elisabeth Schleier, „Bönnsch–Wie jeht dat? - Bönnsch füé Bejinners–Ein Crash-Kurs in bönnscher Mundart“, Edition Lempertz, Bonn 2018
  • Herbert Weffer, Von aach bes zwöllef. Ein bönnsches Wörterbuch, Band 1, 2. Auflage, Bonn 2000
  • Herbert Weffer, Bönnsches Wörterbuch, Band 2, 1. Auflage, Bonn 2000

siehe auch

Weblinks