Ramersdorf

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Am Kloster in Ramersdorf

Ramersdorf ist ein Stadtteil von Bonn im Stadtbezirk Beuel.

Der Ort erstreckt sich vom Rheinufer bis in die Hänge des Ennert.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem 9. Jahrhundert.

Wo sich heute der alte Ortskern von Ramersdorf befindet, hatte das Bonner Cassius-Stift im Hochmittelalter Besitzungen. Ebenfalls erhielt die Abtei Heisterbach in Ramersdorf schon vor 1246 Zins und Zehnten sowie eine Mühle.

Um das Jahr 1230 entstand die Deutschordenskommende am Ort. Nach der Säkularisierung wechselte die Kommende Ramersdorf mehrfach den Besitzer und wurde immer wieder umgebaut und erweitert. Erst gegen Ende des 19. Jahrhundert erhielt sie ihr endgültiges Aussehen.

Ortsansicht mit Blick zur Kommende Ramersdorf

Sie liegt heute nahe am Autobahnkreuz Bonn - Ost, das in den 1970-er Jahren unmittelbar angrenzend gebaut wurde.

Anfang des 20. Jahrhundert erhielt Ramersdorf einen Anschluss an die elektrische Bahn von Beuel nach Königswinter, die sogenannte Siebengebirgsbahn. Heute verkehrt die Bahnverbindung als Straßenbahn und U-Bahn zwischen Siegburg und Bad Honnef. Ramersdorf hatte im Jahr 1909 etwa 1.000 Einwohner. Viele Menschen hatten in dieser Zeit ihre Arbeitsstelle in der nahe gelegenen Zementfabrik oder in den umliegenden Steinbrüchen.

In den Jahren 1967 bis 1972 wurde die Konrad-Adenauer-Brücke gebaut und es erfolgte die Anbindung an das linksrheinische Regierungsviertel durch die Autobahn A 562, in den folgenden Jahren auch der Anschluss an die Autobahn A 59 nach Köln. Im Zuge einer großen infrastrukturellen Maßnahme wurde in der Folgezeit die Haltestelle Ramersdorf unter die Erde verlegt und es entstand ein Knotenpunkt für den öffentlichen Nahverkehr mit einem U-Bahnhof und einem Busbahnhof. Neben der Straßenbahntrasse nach Beuel (früher Linie H, heute 62) wurde auch eine U-Bahnverbindung über die Südbrücke auf die linksrheinische Seite geschaffen (früher Linie S, heute 66).

U-Bahnhof und Busbahnhof in Ramersdorf

Zahlreiche Flächen südlich des alten Ramersdorfer Ortskerns sind in den letzten Jahrzehnten bebaut worden. Zu nennen sind insbesondere der mit insgesamt 123.000 Quadratmetern Bürofläche imposante Telekom-Campus, der ab Mitte der 1990-er Jahre in zwei Bauabschnitten zwischen Bundesbahntrasse und Landgrabenweg zunächst als Konzernzentrale von T-Mobile entstand (heute Telekom Deutschland GmbH) oder die seit 2003 erfolgte Umgestaltung des Geländes der ehemaligen Zementfabrik im Rahmen des Städtebauprojekts „Bonner Bogen“. Während hier einige denkmalgeschützte Gebäude erhalten blieben und umfassend saniert wurden, entstanden auf den Brachflächen moderne Gebäude für Büronutzungen, Arztpraxen und Restaurants sowie ein Grandhotel. Von großer archäologischer Bedeutung sind die über 600 Gräber aus der Merowingerzeit, die bei den Arbeiten entlang der heutigen Joseph-Schumpeter-Allee gefunden wurden. Und im Oktober 2006 wurde das neue Bonner Polizeipräsidium fertiggestellt. Ebenfalls wurde in den frühen 2000-er Jahren das Neubaugebiet am „Sonnenhang“ und „An der Umkehr“ zwischen Königswinterer Straße und Straßenbahnlinie 62 erschlossen.

Liküra

Polizeipräsidium Bonn in Ramersdorf

Die Beueler Stadtteile Limperich (mit Beuel-Süd), Küdinghoven und Ramersdorf (Li-Kü-Ra) bilden nicht nur einen gemeinsamen statistischen Bezirk in der Stadt Bonn. Der Festausschuss Liküra-Karneval e.V. hat die Aufgabe, in Limperich, Küdinghoven und Ramersdorf das rheinische Karnevalsbrauchtum durch ein überörtliches harmonisches Zusammenarbeiten zu fördern und zu erhalten mit einer jährlich wechselnden Repräsentantin, Ihrer Lieblichkeit „Prinzessin Liküra“, die im Wechsel von den Orten gewählt und gestellt wird. Der Festausschuss unterstützt die Tätigkeit der Prinzessin und ist für die Ausrichtung des LiKüRa-Karnevalszuges am Karnevalssonntag zuständig.

siehe auch

Telekom Campus am Landgrabenweg

Weblinks und Quellen