Stadthaus

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Stadthaus in Bonn

Das Bonner Stadthaus am Berliner Platz ist seit 1978 der Sitz der Bonner Stadtverwaltung. Es wurde in den Jahren 1973 bis 1977 nach Plänen der Architektengruppe Heinle, Wischer und Partner errichtet und am 20. Mai 1978 seiner Bestimmung übergeben.

Nach dem Einzug wurden hier neben dem Ratssaal ein Großteil der Bonner Stadtverwaltung untergebracht. Das bis zu 72 Meter hohe Stadthaus ist seit 1978 der Sitz der städtischen Verwaltung mit Arbeitsplätzen für rund 1.500 Mitarbeiter/innen.

Wegen einer großen Zahl von zeitbedingten Mängeln wird derzeit über eine modifizierte Sanierung des Gebäudes mit den vier Verwaltungstürmen diskutiert, aber auch über einen Neubau im Bereich des ehemaligen Landesbehördenhauses mit dem Arbeitstitel Neues Quartier Bundesviertel.

Dazu soll der Großteil der Mitarbeiter/innen nach bisherigem Planungsstand auf verschiedene Ausweich-Standorte verteilt werden. Unter anderem schlägt die Stadt die Anmietung eines Standorts in der Oberkasseler Straße 2 in Bonn-Beuel im Zeitraum ab Juli 2025 bis 2035 vor, wo etwa 1.100 Mitarbeiter/innen untergebracht werden könnten.

Geschichte

Stadthaus in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Häuserreihen in der Max- und Weiherstraße, darunter das Kino "Scala", das "Contra Kreis"-Theater und die alte Feuerwehrwache mussten weichen, bevor Mitte der 1970er-Jahre das neue Bonner Stadthaus gebaut werden konnte. Es sollte - ein hehres Ziel – „ein neuer Kristallisationspunkt städtischen Lebens" werden, ein „Begegnungsbereich und Erlebnisraum mit Blumen und Grünflächen im Schatten der Stadthaustürme, nicht zuletzt aber auch das Tor zur Nordstadt". Nun ja. Spötter meinen, der schönste Platz in Bonn sei auf dem Dach des Stadthauses – der einzige Ort, von dem aus dieser Glas- und Betonklotz nicht sehen zu ist. Zu Beginn mussten jedenfalls mehrere Straßenzüge mit Gründerzeithäusern weichen, bevor das Stadthaus entstand. Die Baukosten beliefen sich damals auf rund 180 Millionen Mark.

Im Stadthaus haben die meisten Ämter der Bonner Stadtverwaltung ihre Büros eingerichtet.

Hier befindet sich auch der Ratssaal, in dem Hauptausschuss und Stadtrat tagen. Auch die Bonner Bezirksvertretung und Bezirksverwaltung ist im Stadthaus untergebracht.

Die damalige Wunschvorstellung, alle städtischen Bediensteten in diesem Hochhaus unterbringen zu können, hat sich nicht bewahrheitet, denn viele städtische Einrichtungen sind immer noch anderswo untergebracht – beispielsweise das Kulturamt in Bad Godesberg.

Kunstwerke am Stadthaus

Chronos 15

  • aus dem Jahr 1977 von Nicolas Schöffer

Wasserlichtfeldspiegel

  • Günter Ferdinand Ris schuf die „Wasserlichtfeldspiegel“ aus dem Jahr 1977 am Stadthaus, mit weiß gespritztem Edelstahl-Stelen auf einem kreisrunden Edelstahlfeld mit zehn Metern Durchmesser und insgesamt 580 cm hoch.

Sanierung

Das Bonner Stadthaus in neuem Licht

Das Stadthaus muss saniert werden. Einem Gutachten zufolge müssen spätestens 2027 auch 188 marode Betonstützen auf den Parkdecks unter den Gebäuden grundsaniert werden. Noch nicht entschieden hat der Stadtrat über die Zukunft des Stadthauses. Ungeklärt ist also noch die Frage, ob der Hauptverwaltungssitz umfassend saniert oder neu gebaut wird und ob er dann dauerhaft umzieht. Für einen Ersatzneubau käme das ehemalige Landesbehördenhaus an der B 9 infrage.

Die Stadtverwaltung hatte Ende 2023 das Berliner Büro dbp dasbauprojekt mit der Auswertung aller zum technischen und baulichen Zustand des Stadthauses vorliegenden Gutachten beauftragt. Diese lag Anfang 2024 vor. Danach könnte das in den Jahren 1974 bis 1977 nach einem Entwurf der Architekten Heinle, Wischer und Partner erbaute und im Jahr 1978 bezogene Stadthaus grundsätzlich saniert werden. Möglich wäre eine sogenannte Kernsanierung, das heißt, das Gebäude würde bis auf den Rohbau komplett zurückgebaut. Auch aus baurechtlicher Sicht wäre die Liegenschaft sanierungsfähig.

Die derzeitige Planung sieht vor, dass das Stadthaus im Jahr 2027 leergezogen und aus der Nutzung genommen wird. Nach dem entsprechenden Beschluss des Bonner Stadtrats plant und organisiert die Stadtverwaltung den Umzug der rund 1.500 im Stadthaus untergebrachten städtischen Beschäftigten, die in Interimsbüros unter anderem in Beuel und in Bad Godesberg untergebracht werden. Damit sind wichtige Voraussetzungen für den Stadthausumzug im Jahr 2027 geschaffen. Parallel dazu bereitet die Verwaltung eine politische Grundsatzentscheidung zur weiteren Nutzung des Stadthaus-Areals vor.

Ersatzobjekt Oberkasseler Straße 2: Im Büro-Komplex in Ramersdorf im Stadtbezirk Beuel sollen in Zukunft etwa 1.100 der 1.500 im Stadthaus untergebrachten Mitarbeitenden arbeiten. Die Mietdauer beträgt ab dem 1. Juli 2025 zehn Jahre mit einer Option auf Verlängerung. An der Oberkasseler Straße stehen der Stadtverwaltung mehr als 26.000 Quadratmeter Gesamtmietfläche zur Verfügung stehen sowie knapp 400 Parkplätze für Besucher/innen und Mitarbeitende. Mit der Haltestelle Ramersdorf ist der neue Standort auch sehr gut an das Bus- und Bahnnetz angeschlossen.

Ersatzprojekt Propsthof: Ab Anfang 2025 wird die Stadt zudem eine Liegenschaft im Propsthof-Areal in der Bonner Nordstadt anmieten und als künftiges Domizil für die Ausländerbehörde herrichten. Das fünfgeschossige Gebäude am Propsthof verfügt über rund 4.700 Quadratmeter Mietfläche und die Mietdauer beträgt hier rund zehneinhalb Jahre.

Zusätzlich wird die Bundesstadt Bonn Anfang 2025 rund 5.500 Quadratmeter im Bürokomplex Lindeblock Bad Godesberg beziehen und zusätzlich 45 Tiefgaragen-Stellplätze nutzen. 250 Beschäftigte sollen dort einen Arbeitsplatz erhalten.

Über weitere Anmietungen, vor allem zur Unterbringung des Dienstleistungszentrums (DLZ), soll in den nächsten Monaten beschlossen werden.

siehe auch

Stadthausloggia in Bonn

Weblinks und Quellen