Am 24. August 1952 wurde der damaligen Gemeinde Beuel das Recht verliehen, die Bezeichnung "Stadt" zu führen. [1] Vom gleichen Tage an wurde auch das Stadtwappen geführt.

Beueler Wappen am Heimatmuseum

Bürgermeister Rudolf Holstein nahm die Urkunde zur Stadtwerdung entgegen als am 24. August 1952 die Gemeinde Beuel im damaligen Odeon-Theater zur Stadt erhoben wurde. Der damalige Regierungspräsident Dr. Wilhelm Warsch überbrachte die Urkunde der Landesregierung. Er legte auch den Grundstein für die neue Beueler Realschule.

Unter 13 Böllerschüssen verlas der Regierungspräsident aus Köln beim Festakt im Beueler Odeon-Theater die Urkunde, mit der die Gemeinde Beuel Stadtrechte erhielt. Glückwünsche dazu erfolgten u.a. vom Kölner Weihbischof Wilhelm Cleven, von Siegfried Leopold als Vertreter der jüdischen Gemeinde, von Superintendent Weiser vom evangelischen Kirchenkreis Bonn und vom damaligen Landrat des Landkreises Bonn Willi Haas, der das festliche Ereignis als „den vielleicht größten Tag in der Beueler Geschichte" bezeichnete.

Doppelkirche in Schwarzrheindorf. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Das Orchester des Musikvereins 1922 gab seinerzeit ein Platzkonzert im Rathausgarten, bevor alle Glocken der künftigen Stadt die Festwoche einläuteten. Ganz Beuel feierte anschließend eine Woche lang mit "Chorsingen" und Platzkonzerten, mit Ruder- und Kanuregatten und anderen Sportveranstaltungen sowie dem Richtfest der neuen Siedlung an der Schnorrenberg- und an der Schevastestraße in Neu-Vilich. Zum Ende der Festwoche standen ein Blumenfest, die Leistungsschau des Beueler Handwerks und ein "Rheinischer Abend" auf dem Programm.

Bereits das Plakat zur Festwoche der Stadterhebung vom 24. August bis zum 1. September 1952 zeigte das neue Wappen mit den dreizehn Sternen für die ehemals selbständigen Gemeinden aus denen Beuel entstanden ist, [2] mit Vilich, Vilich-Müldorf, Vilich-Rheindorf, Schwarz-Rheindorf, Geislar, Combahn, Limperich, Küdinghoven, Ramersdorf, Pützchen, Bechlinghoven sowie (Ober- und Nieder-) Holtorf.

Von Theo(dor) Pape stammte der Entwurf für das Stadtwappen. Der Kunstdozent war nach dem Zweiten Weltkrieg auch als Kommunalpolitiker und zeitweise als Bürgermeister von Beuel tätig. Pape starb 1953 im Alter von nur 54 Jahren, ein Jahr nach der Stadtwerdung Beuels und der Anerkennung des von ihm konzipierten Stadtwappens.

Gut 10 Jahre später war am 27. September 1962 die Einweihung des heutigen Beueler Rathauses in der Friedrich Breuer - Straße/ Ecke Rathausstraße ein weiterer Meilenstein für die Stadt. Zwei Jahre und zehn Monate dauerte es seinerzeit vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung des neuen Rathauses.

Den Titel einer selbständigen Stadt durfte das ehemals selbständige Beuel nur 17 Jahre lang führen, nämlich von 1952 bis 1969. Dann kam die Eingemeindung, gegen die man sich erfolglos wehrte. Rund 17 Jahre nach der Stadtwerdung wurde die Stadt Beuel im Rahmen der 1969 verabschiedeten kommunalen Neugliederung zu einem Stadtbezirk von Bonn.

Daten und Fakten

Im General-Anzeiger vom 24. August 2012 werden einige „Daten und Fakten über Beuel im Jahr 1952“ zusammengestellt.

Danach wohnten 25.844 Menschen Anfang 1952 in Beuel. Bürgermeister der neuen Stadt war Rudolf Holstein, Stadtdirektor war Rudolf Hahn. Es gab sechs katholische Schulen, drei evangelische, eine sogenannte Hilfsschule, eine Berufsschule und zwei Gymnasien. Später kam auch die Realschule Beuel hinzu.

 
Logo der ehemaligen Beueler Firma A. W. Andernach im Außenbereich des Beueler Heimatmuseums
 
Gebäude der ehemaligen Jutefabrik in Beuel

Weiter heißt es in dem GA-Artikel: „1952 gab es 111 selbstständige landwirtschaftliche Betriebe in Beuel, die 975 Hektar Acker und Wiesen bearbeiteten. Die Kreissparkasse Beuel machte im Jahr 1951 einen Gesamtumsatz in Höhe von 78 Millionen Mark. Sowohl die Kreissparkasse als auch die Volksbank Beuel eröffneten 1950 ihre neuen Bankhäuser. Die alten Gebäude wurden im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört. Nach den Kriegswirren entwickelte sich vor allem die Industrie sehr schnell: Folgende Firmen schafften eine Vielzahl an Arbeitsplätzen und sorgten für den Aufschwung Beuels: Bonner Portland-Zementwerk, Stahlbetonwerk Brenner, Eisengießerei Rübenach, Fahrzeugfabrik Schuler, Guilleaume-Schleifscheibenwerk, Dachpappen-Fabrik Andernach, Chemiefabrik Marquart, Rheinische Schmirgelwerke, Kautex-Werk für Kunststoffprodukte, Rheinische Tapetenfabrik, Jute-Spinnerei, Süßwarenfabrik Kessko und Dahlien Werner.“

siehe auch

Quellennachweis