Hardthöhe
Den Ortsteil Hardthöhe im Stadtbezirk Hardtberg der Bundesstadt Bonn nimmt fast das gesamte Gelände des Bundesministerium der Verteidigung ein, das dort seinen Hauptsitz hat.
Der Stadtbezirk Hatdtberg wurde 1969 im Zuge der kommunalen Neugliederung aus den Ortsteilen Duisdorf, Hardthöhe und Lengsdorf, die bis dahin zum Amt Duisdorf gehörten, gebildet. Die Neubausiedlung Brüser Berg kam erst 1974 als vierter Ortsteil hinzu.
Die Hardthöhe ist die geographische Erhebung im Stadtbezirk Hardtberg, auf dessen „Gipfel“ sich das Bundesministerium der Verteidigung niedergelassen und immer noch seinen ersten Dienstsitz hat. Was zu Hauptstadtzeiten dazu führte, dass die Hardthöhe mit dem Ministerium gleichgesetzt wurde, etwa nach dem Motto: „Die Hardthöhe hat entschieden, dass…“ Rings um das Ministerium entstanden Neubausiedlungen wie Medinghoven oder Brüser Berg, in denen oft nach Bonn versetzte Soldatenfamilien (zeitweise) eine Heimat fanden.
Bundesministerium der Verteidigung
Im Jahr 1960 begann die Verlegung des Bundesministeriums für Verteidigung von der Ermekeilkaserne auf die Hardthöhe. Ab den 1960-er Jahren wurden auf einem 80 Hektar großen Areal im Stadtbezirk Hardtberg zusätzliche Gebäude und Bürohäuser errichtet, um die steigende Zahl an Mitarbeiter/innen unterzubringen.
Das Bundesministerium der Verteidigung wurde in mehreren Bauabschnitten vergrößert und ist heute erster Dienstsitz der Behörde. Die ersten Bauten entstanden 1964, in den Jahren zwischen 1979 bis 1987 wurde nach Plänen der Planungsgruppe Groth Lehmann Walter ein weitläufiger Neubaukomplex mit einer Fläche von 50.000 Quadratmetern errichtet, ein Verwaltungskomplex mit drei versetzt zueinander stehenden Innenhöfen.
Nach der Wiedervereinigung wurde durch das Berlin/ Bonn-Gesetz der Sitz des Verteidigungsministeriums bestätigt. Als zweiter Dienstsitz kam aber seit 1993 der Bendlerblock in Berlin hinzu. Auf der Bonner Hardthöhe befinden sich heute auch diverse Dienststellen der Bundeswehr. Mehr als 2000 Beschäftigte sind hier tätig.
Gedenktafel und Ehrenmal
Während des Zweiten Weltkriegs befand sich auf der Hardthöhe eines der größten Kriegsgefangenenlager mit dem Namen Stalag VI G. In den Wehrmachtbaracken auf dem Gelände der Hardthöhe waren etwa 7.000 Kriegsgefangene untergebracht. Das Stammlager war Durchgangsstation für insgesamt etwa 53.000 Kriegsgefangene, die dort zunächst registriert und anschließend zum Einsatz in Arbeitskommandos im gesamten Rheinland abkommandiert wurden.
Heute erinnert eine Gedenktafel an das Schicksal der Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion, Polen, Jugoslawien und aus anderen Staaten. „Der Alltag der Gefangenen war geprägt durch Hunger, schwere Arbeit, Krankheit und stundenlange Märsche zu den jeweiligen Arbeitseinsätzen“, heißt es hier.
Ein Ehrenmal entstand in den 1970-er Jahren auf dem neuen Duisdorfer Friedhof. Die Inschrift lautet:
„Den im Kampf gegen den Faschismus gefallenen Sowjetbürgern zum ehrenden Gedenken. 1941-1945. Hier ruhen 102 Sowjetbürger.“