Die Volkssternwarte Bonn befindet sich auf dem Gelände der "Alten Sternwarte" der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in der Bonner Südstadt (Poppelsdorfer Allee 47).

Sternwarte in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Sicherlich hat schon so mancher den Sternenhimmel bewundert, sich im Stillen oder laut gefragt, was es denn so mit diesen Abermillionen (oder: -milliarden) Lichtern am nächtlichen Firmament so auf sich haben mag. Antwort darauf zu geben, aber auch die Astronomie verständlich zu machen und Amateur-Astronomen bei ihren Beobachtungen zu betreuen, hat sich löblicherweise die Volkssternwarte Bonn e.V. zum Ziel gesetzt.

Refractorium

Die Volkssternwarte feierte im Jahr 2022 ihr 50-jähriges Bestehen. Unter den Mitgliedern finden sich alle Alters- und Berufsgruppen, Laien sind ebenso dabei wie Fachastronomen. Die Vereins-Geschäftsstelle in der Poppelsdorfer Allee 47 ist seit 1975 im ehemaligen „Großen Refractorraum“ der Alten Sternwarte der Bonner Universität, erbaut 1899, untergebracht. Das Kuppelhaud steht im parkartigen Garten hinter dem Hauptgebäude der Alten Sternwarte und unter Denkmalschutz.

An (fast) jedem letzten Montag im Monat findet im Seminarraum der Volkssternwarte Bonn ein Vortrag für Mitglieder der Volkssternwarte Bonn und die interessierte Öffentlichkeit statt. Die Themen behandeln sowohl astronomische Kernbereiche als auch interessante Randgebiete und werden von kompetenten Referenten vorgestellt.

Argelanderturm

Argelanderturm heißt der östliche Turm am Südflügel der Alten Sternwarte, benannt nach Friedrich Wilhelm August Argelander (1799 – 1875), dem bedeutenden Astronomen und Gründer der Sternwarte. Im Jahr 1836 wurde der Astronom an die Universität Bonn berufen, um dort die neu zu errichtende Sternwarte zu betreiben. Diese wurde im Stil des Klassizismus nach Entwürfen von Peter J. Leydel und mit Korrekturen durch Karl Friedrich Schinkel errichtet und ging 1845 in Betrieb. Mit einigen der dort eingesetzten Instrumente führte er die sog. Bonner Durchmusterung durch. Der Große Refraktorraum der Sternwarte (Kuppelbau) entstand 1899. Seit 1975 wird er von der Volkssternwarte Bonn betreut und genutzt.

Der Turm beherbergte bis zum Auszug der Astronomischen Institute im Jahr 1973 den „Schröder-Refraktor“, der heute im Observatorium der Uni-Sternwarte List in der Eifel zu finden ist. Seit 1975 nutzt das Uni-Institut für Kommunikationsforschung und Phonetik – inzwischen zusammen mit dem Zentrum für Medienwissenschaften – die Alte Sternwarte.

Dank einer Vereinbarung zwischen Institut und Volkssternwarte hat letztere mit viel ehrenamtlichem Engagement und freiwilligen Arbeitsstunden den Argelanderturm für Ausstellungszwecke funktionsgerecht wieder hergestellt. Der hölzerne Turmaufsatz ist auch wieder drehbar.

Weblinks und Quellen