Das Bonner Stadtgebiet ist seit 1967 in drei evangelische Verwaltungseinheiten aufgeteilt. Dabei gehören zwölf Gemeinden im alten Bonner Stadtgebiet, in Hardtberg, in Alfter und in Bornheim zum Kirchenkreis Bonn.

Blick zur Kreuzkirche in Bonn

Weitere Kirchenkreise in der Region Bonn sind der Evangelische Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel und der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein, ebenfalls Kirchenkreise in der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Inzwischen gibt es Planungen, den Kirchenkreis Bonn und den Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel zusammen zu legen, womit auch finanzielle Einsparungen sowie eine einheitliche Verwaltung verbunden wären. Ebenso könnte eine intensivere Kooperation mit dem Kirchenkreis An Sieg und Rhein erfolgen, zu dem die Kirchengemeinden auf der rechten Rheinseite gehören.

Evangelische Stadtkirche in Bonn

Am Kaiserplatz in Bonn steht die evangelische Kreuzkirche. Seit 1871 ist sie die Kirche der Kreuzkirchengemeinde und zugleich die evangelische Stadtkirche von Bonn.[1] Mit einer Sitzplatzkapazität von 1200 Sitzplätzen ist sie die größte evangelische Kirche im Rheinland und in Bonn.[2]

Geschichte

 
Alte evangelische Kirche in Oberkassel

Die älteste Kirche im heutigen Bonn steht in Oberkassel. Der Ursprung der evangelischen Gemeinde liegt hier in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Der Prediger und ehemalige Franziskanermönch Georg Kruiff war damals in Oberkassel tätig und hatte sich auf die Seite der Reformation gestellt. Seit 1575 gab es eine kleine evangelische Gemeinde mit Gläubigen aus Oberkassel, Dollendorf und Küdinghoven. Im Jahr 1683 konnte letztlich das erste Gotteshaus der Gemeinde gebaut werden, das heute zu den ältesten reformierten Kirchen des Rheinlandes gehört und zugleich die älteste evangelische Kirche im Bonner Raum ist.

Beim Wiener Kongress (1815) wurde das Rheinland Preußen zugesprochen und 1816 erhielt die damals noch kleine Bonner evangelische Gemeinde mit der Schlosskirche ihr erstes Gotteshaus.

Mit der Herrschaft der Preußen war auch der Protestantismus ins ansonsten mehr oder weniger rein katholische Rheinland gekommen. Die Schlosskirche im Uni-Hauptgebäude reichte schon bald nicht mehr aus. Deshalb fand 1866 die Grundsteinlegung für die „Kirche am Kaiserplatz“ statt – die evangelische Gemeinde war längst auf etwa 2.500 Gläubige angewachsen. Im Jahr 1897 war eine erste Renovierung der Kirche fällig, 1935 eine zweite – bis dann das Gotteshaus zwei Luftangriffen im Oktober und Dezember 1944 zum Opfer fiel. Aber schon 1946 wurde die Krypta als Notkirche hergerichtet, die 1947 den Namen Kreuzkirche erhielt und am 28. März 1954 wurde die wiedererrichtete Kreuzkirche am Kaiserplatz eingeweiht. Architekt Heinrich Otto Vogel hatte die neogotische Formensprache aufgegriffen, auch wenn diese bei der ursprünglichen Kirche ausgeprägter ausgefallen war.

Doch die heutige Kreuzkirche hat nicht nur Baugeschichte geschrieben: 1933 war zwar bei der Neubildung des Presbyteriums die Liste der (NS-treuen) Deutschen Christen stärkste Fraktion geworden, aber ohne entscheidende Mehrheit. Über die Liste für die Freiheit des Evangeliums war Professor Karl Barth Mitglied des Presbyteriums geworden. So kam es 1934 zum „Bonner Bekenntnis“, einem Vorläufer der Barmer Theologischen Erklärung. Desgleichen wurde eine Erklärung gegen die Einführung des Führerprinzips und des Arierparagraphen in der Kirche verabschiedet.

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise:

  1. Informationen zur Kreuzkirche auf www.kreuzkirche-bonn.de
  2. Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 26. September 2011: Kreuzkirche steht deutschlandweit im Rampenlicht