Das Bonner Stadthaus am Berliner Platz ist seit 1978 der Sitz der Bonner Stadtverwaltung. Es wurde in den Jahren 1973 bis 1977 nach Plänen der Architektengruppe Heinle, Wischer und Partner errichtet und am 20. Mai 1978 seiner Bestimmung übergeben.

Stadthaus in Bonn

Nach dem Einzug wurden hier neben dem Ratssaal ein Großteil der Bonner Stadtverwaltung untergebracht.

Wegen einer großen Zahl von zeitbedingten Mängeln wird heute über eine modifizierte Sanierung des Gebäudes diskutiert, aber auch über einen Neubau im Bereich des ehemaligen Landesbehördenhauses mit dem Arbeitstitel Neues Quartier Bundesviertel.

Geschichte

 
Das Bonner Stadthaus in neuem Licht
 
Stadthaus in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Häuserreihen in der Max- und Weiherstraße, darunter das Kino "Scala", das "Contra Kreis"-Theater und die alte Feuerwehrwache mussten weichen, als Mitte der 1970er-Jahre das neue Bonner Stadthaus gebaut wurde. Es sollte - ein hehres Ziel – „ein neuer Kristallisationspunkt städtischen Lebens" werden, ein „Begegnungsbereich und Erlebnisraum mit Blumen und Grünflächen im Schatten der Stadthaustürme, nicht zuletzt aber auch das Tor zur Nordstadt". Nun ja. Spötter meinen, der schönste Platz in Bonn sei auf dem Dach des Stadthauses – der einzige Ort, von dem aus dieser Glas- und Betonklotz nicht sehen zu ist.

Hier haben die meisten Ämter der Bonner Stadtverwaltung ihre Büros eingerichtet, hier befindet sich auch der Ratssaal, in dem Hauptausschuss und Stadtrat tagen. Auch die Bonner Bezirksvertretung und Bezirksverwaltung ist im Stadthaus untergebracht.

Die damalige Wunschvorstellung, alle städtischen Bediensteten in diesem Hochhaus unterbringen zu können, hat sich ebenfalls nicht bewahrheitet, denn viele städtische Einrichtungen sind immer noch anderswo untergebracht – beispielsweise das Kulturamt in Bad Godesberg.

Kunstwerke am Stadthaus

Sanierung

 
Blick zum Stadthaus in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Das Stadthaus muss saniert werden. Einem Zustandsgutachten zufolge müssen spätestens 2027 auch 188 marode Betonstützen auf den Parkdecks unter den Gebäuden grundsaniert werden. Hinzu kommt das größer werdende Brandschutzproblem.

Noch nicht entschieden hat der Stadtrat über die Zukunft des Stadthauses. Ungeklärt ist also noch die Frage, ob der Hauptverwaltungssitz umfassend saniert oder neu gebaut wird oder ob er dauerhaft umzieht. Für einen Ersatzneubau käme das ehemalige Landesbehördenhaus an der B 9 infrage.

Die Stadtverwaltung hatte Ende 2023 das Berliner Büro dbp dasbauprojekt mit der Auswertung aller zum technischen und baulichen Zustand des Stadthauses vorliegenden Gutachten beauftragt. Diese lag Anfang 2024 vor. Danach könnte das in den Jahren 1974 bis 1977 nach einem Entwurf der Architekten Heinle, Wischer und Partner erbaute und im Jahr 1978 bezogene Stadthaus grundsätzlich saniert werden. Möglich wäre eine sogenannte Kernsanierung, das heißt, das Gebäude würde bis auf den Rohbau komplett zurückgebaut. Auch aus baurechtlicher Sicht wäre die Liegenschaft sanierungsfähig.

Die derzeitige Planung (Stand: März 2024) sieht vor, dass das Stadthaus im Jahr 2027 leergezogen und aus der Nutzung genommen wird. Das hat der Stadtrat beschlossen und ist damit einem Vorschlag der Stadtverwaltung gefolgt. Die Verwaltung plant und organisiert nun den Umzug der rund 1.500 im Stadthaus untergebrachten städtischen Beschäftigten. Parallel dazu bereitet die Verwaltung eine politische Grundsatzentscheidung zur weiteren Nutzung des Stadthaus-Areals vor.

siehe auch

 
Stadthausloggia in Bonn

Weblinks und Quellen