Bundesrechnungshof
Auf einem alten Fabrikgelände am Rhein entstand mit dem Ministerium für das Post- und Fernmeldewesen 1953/54 an der heutigen Adenauerallee der erste Ministeriumsneubau in Bonn. Seit dem Jahr 2000 hat hier der Bundesrechnungshof seinen Sitz.
Geschichte
Bis zum Zweiten Weltkrieg stand auf dem Grundstück die Steingutfabrik Franz Anton Mehlem, die 1839 errichtet worden war und 1920 vonndem Konkurrenten Villeroy & Boch übernommen wurde. Infolge der Weltwirtschaftskrise wurde ab 1931 das Bonner Werk stillgelegt und ab 1933 begann der Abriss der Industrieanlagen.
Zu den wenigen Neubaumaßnahmen des Bundes in den 1950-er Jahren gehörte dann das nach dem Krieg von dem Architekten Josef Trimborn entworfene Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen. Schon 1954 waren die Arbeiten am ersten Ministeriumsneubau in Bonn abgeschlossen. Nachdem das Postministerium im Jahr 1988 in einen Neubau am Rand der Rheinaue zog (inzwischen befindet sich dort der Dienstsitz des Bundesumweltministeriums), nutzte das Auswärtige Amt von 1989 bis 1999 das Gebäude, das heute unter Denkmalschutz steht.
Seit dem Jahr 2000 wird es vom Bundesrechnungshof genutzt.
Im Berlin-Bonn-Gesetz festgelegte Maßnahmen sollten nach der Verlegung von Parlament und Teilen der Regierung nach Berlin einer Schwächung Bonns und der Region entgegen wirken. So kamen zum Ausgleich für die nach Berlin verlegten Ministerien zum Beispiel der Bundesrechnungshof und das Bundeskartellamt an den Rhein.
Bronzeplastiken von Hans Wimmer
Künstlerisch ist ein Werk von Hans Wimmer (1907 - 1992) von Interesse, das oben am rheinseitigen Saalanbau des ehemaligen Postministeriums die fünf Kontinente in Form von Tierfiguren zeigt. Die fünf Bronzetiere des Bildhauers an der Rückseite des „Kontinentensaals“ stehen jeweils für einen Erdteil, alle gemeinsam für eine welterschließende Tätigkeit der Post. Der Stier steht für Europa, der Adler für Amerika, der Elefant für Asien, der Löwe für Afrika und das Känguru natürlich für Australien.