Reformation: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. März 2025, 19:30 Uhr
Bonn erlebte im 16. Jahrhundert einen vorwiegend theologisch motivierten Reformationsversuch unter Erzbischof Hermann von Wied und einen mehr machtpolitisch begründeten unter Erzbischof Gebhard Truchseß zu Waldburg.
Aus dessen Reformationsversuch entwickelte sich der „Truchsessische Krieg“ (auch: Kölnischer Krieg), der weite Teile des Rheinlands mit langwierigen Kämpfen überzog und in dessen Verlauf unter anderem die Godesburg und die Wasserburg in Poppelsdorf zerstört wurden. Am 19. Dezember 1582 erklärte der Erzbischof seinen Übertritt zum Protestantismus, am 2. Februar 1583 heiratete er Gräfin Agnes von Mansfeld im Haus „Zum Rosenthal“ in der Acherstraße. Am folgenden Tag fand ein hastiges Hochzeitsmahl im Gasthaus „Zur Blomen“ (heute Gasthaus „Zum Höttche“) statt bei dem die Gegner des konvertierten Kurfürsten das Lokal stürmten.
Der Übertritt des Kölner Erzbistums zum Protestantismus hätte eine Machtverschiebung im Kurfürstenkolleg zu Lasten der katholischen Habsburger bedeutet. Dies rief seinerzeit nicht nur Kaiser und Papst sondern auch die größte katholische Territorialmacht im Reich, das Herzogtum Bayern, auf den Plan.
Bereits am 23. Mai wurde Ernst II. von Bayern, der in der Wahl von 1577 knapp unterlegen war, zum neuen Kölner Erzbischof gewählt, was Gebhard Truchseß von Waldburg nicht anerkannte, womit sich ein militärischer Konflikt anschloss.
Alte Evangelische Kirche Oberkassel
Eine der ältesten evangelischen Kirchen in der Region ist die Alte Evangelische Kirche Oberkassel von 1683. Doch schon seit 1575 gab es dort eine kleine evangelische Gemeinde mit Gläubigen aus Oberkassel, Dollendorf und Küdinghoven. Der ehemalige Franziskanermönch Georg Kruiff war damals in Oberkassel tätig und hatte sich auf die Seite der Reformation gestellt.