Bonn während der Weimarer Republik: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 12. November 2024, 20:07 Uhr
Weimarer Republik wird der Abschnitt der deutschen Geschichte nach dem Ersten Weltkrieg von 1918 bis 1933 bezeichnet, in dem erstmals eine parlamentarische Demokratie im Deutschen Reich bestand. Die Bezeichnung geht auf den ersten Tagungsort der Verfassunggebenden Nationalversammlung in der Stadt Weimar zurück.
Im Januar 1919 wählten die Bonnerinnen und Bonner erstmals die Weimarer Nationalversammlung.
Die Zeit der Weimarer Republik in Bonn
- 1918: Das letzte Kriegsjahr im Ersten Weltkrieg brachte mit dem Luftangriff vom 31. Oktober Tod und Zerstörung auch in die Stadt Bonn und endete mit dem Rückzug der deutschen Truppen über den Rhein.
- Der Niederlage im Ersten Weltkrieg schloss sich eine mehr als siebenjährige Besatzungszeit an, zunächst durch britische, dann durch französische Truppen.
- 1919: Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde in der Notzeit nach dem Ersten Weltkrieg im Jahr 1919 gegründet. Erste Ortsvereine entstanden auch in der Bonner Region, etwa im Jahr 1921 in Friedrich-Wilhelms-Hütte oder 1925 in Bad Godesberg und Oberkassel.
- 1923: In Bonn verkündete der örtliche Separistenführer Josef Natter am 23. Oktober 1923 von der Rathaustreppe aus die Machtübernahme der Rheinischen Republik. Auf dem Rathaus wehte die rheinische grün-weiß-rote Fahne. Zwei Tage zuvor, am 21. Oktober, war die Rheinische Republik in Aachen ausgerufen worden, die keinen langen Bestand hatte. Auch in Bonn räumte am 2. Dezember 1923 die zum Schluss etwa 40-köpfige Ortsbesatzung der Separatistenbewegung schließlich das Rathaus und löste sich allmählich auf.
- 1926: Dank einer Mineralquelle, die schon zu kurfürstlichen Zeiten als heilsam erkannt worden war, erhielt Godesberg - im Jahr 1926 urkundlich bestätigt - den Titel „Bad“ und durfte sich Bad Godesberg nennen. Eine Reihe renommierter Privatkliniken und Sanatorien zog solvente Gäste an.
- 1927: Im frühen 20. Jahrhundert begann die systematische Besiedlung des Gebiets, aus dem heute der Bonner Stadtteil Auerberg entstanden ist. 1927 siedelte sich mit den ehemaligen Vereinigten Aluminium-Werken AG (VAW) auch ein großer Arbeitgeber am Ort an.
- 1929: Das Metropol-Theater am Bonner Markt wurde am 26. Januar feierlich eröffnet. Die Metropol-Filmschau bot zur Eröffnung den Klassiker „Der Weg zum Gipfel“ mit Louis Trenker in der Hauptrolle. Außerdem gab es Einlagen der Welte-Theater-Orgel und des Metropol-Orchesters.
- 1930: Am Osterdienstag 1930 landete das Luftschiff „Graf Zeppelin“ auf dem Flugplatz Hangelar. 120.000 Besucher hatte das Ereignis nach Hangelar gelockt.
- 1931: Im Jahr 1931 wurde die Fa. Boge und Sohn KG in Bad Godesberg gegründet.
- 1932: Ab 1932 (Bauzeit ab 1929) verband die erste deutsche Autobahn, die heutige Autobahn A 555, Bonn mit Köln. Eingeweiht wurde sie am 6. August 1932.
Literatur
- Bonner Geschichtswerkstatt (Hrsg.), „Bonn hat seine Sensation" - Die Zwanziger Jahre: Krise-Aufbruch-Niedergang, Bonn 2024
(ein historisches Lesebuch zu den 1920er-Jahren in Bonn mit 23 Geschichten) - Bonner Geschichtswerkstatt (Hrsg.), Lothar Schenkelberg, „Bonn zu dienen ist Ehre und Freude zugleich!“ - Die Bonner Stadtverordneten in der Weimarer Republik, Bonn 2014
(ein biographisches Lexikon)