Bröckemännche: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Geschichte dazu ist typisch „rheinisch“: Die [[Bonner]] hatten eine Brücke bauen lassen, die erste seit Menschengedenken zwischen Bonn und [[Beuel]], die im Dezember 1898 nach drei Jahren Bauzeit auch feierlich dem Verkehr übergeben wurde. Ärgerlich aus Bonner Sicht war allerdings, dass sich weder der preußische Staat noch die Stadt Beuel an den Baukosten beteiligt hatten – damals immerhin stolze vier Millionen Mark, für die man eine Anleihe aufnehmen musste. Mit dem Bröckemännche und seinem nach Beuel zeigenden Hinterteil machten die Bonner drastisch klar, was sie von dieser finanziellen Zurückhaltung hielten. Der Zerstörung der Brücke mit ihren zwei Turmbauten am jeweiligen Ufer in den letzten Tagen des | == Geschichte == | ||
Die Geschichte dazu ist typisch „rheinisch“: Die [[Bonner]] hatten eine Brücke bauen lassen, die erste seit Menschengedenken zwischen Bonn und [[Beuel]], die im Dezember 1898 nach drei Jahren Bauzeit auch feierlich dem Verkehr übergeben wurde. Ärgerlich aus Bonner Sicht war allerdings, dass sich weder der preußische Staat noch die Stadt Beuel an den Baukosten beteiligt hatten – damals immerhin stolze vier Millionen Mark, für die man eine Anleihe aufnehmen musste. Mit dem Bröckemännche und seinem nach Beuel zeigenden Hinterteil machten die Bonner drastisch klar, was sie von dieser finanziellen Zurückhaltung hielten. | |||
Die Beueler ihrerseits beteiligten sich nicht an der Finanzierung des Brückenbauwerks, weil die Lage der Brücke nicht ihren Wünschen entsprach. Allerdings baute die damals noch selbständige Gemeinde Beuel die erforderlichen Zufahrtsstraßen zur Brücke ebenso wie die Verbindung zum [[Beueler Bahnhof]] auf eigene Kosten aus. | |||
Der Zerstörung der Brücke mit ihren zwei Turmbauten am jeweiligen Ufer in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs war auch das Bröckemännche zum Opfer gefallen. Doch auch an der neuen, erst später Kennedybrücke getauften Rheinüberquerung, die 1948 fertig gestellt wurde, brachten die Bonner eine Replik an, nur zeigte sie diesmal gen Frankfurt – den damals ernsthaftesten Mitbewerber um die provisorische Hauptstadt der im Werden begriffenen Bundesrepublik Deutschland. | |||
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==Skulptur in Mirecourt == | ==Skulptur in Mirecourt == | ||
Auch die Beueler Partnerstadt Mirecourt in Frankreich hat seit 2024 ein Bröckemännche. Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer übergab das Beueler Wahrzeichen als Gastgeschenk | Auch die Beueler Partnerstadt Mirecourt in Frankreich hat seit 2024 ein Bröckemännche. Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer übergab das Beueler Wahrzeichen als Gastgeschenk bei der Bürgerfahrt an seinen Amtskollegen Yves Séjourné. Das Bröckemännche besteht aus einem mehr als 30 Kilogramm schweren Betonguss und wurde anlässlich der 200-Jahr-Feier Beueler Weiberfastnacht vom Förderverein des Beueler Karnevals in einer Auflage von 50 Stück hergestellt. Es ist auf einem Schiefersockel befestigt und mit einem Hosenflecken aus Blattgold versehen. | ||
== Weblinks und Quellen == | == Weblinks und Quellen == |
Aktuelle Version vom 27. Juni 2024, 16:33 Uhr
Stadtbekannte Skulptur am Brückenpfeiler der Kennedybrücke am Bonner Rheinufer. Das „Bröckemännche“ (Brückenmännchen) streckt dem Betrachter sein Hinterteil entgegen, das allerdings entgegen landläufiger Meinung nicht nackt ist, sondern in einer Hose (mit Flicken) steckt.
Geschichte
Die Geschichte dazu ist typisch „rheinisch“: Die Bonner hatten eine Brücke bauen lassen, die erste seit Menschengedenken zwischen Bonn und Beuel, die im Dezember 1898 nach drei Jahren Bauzeit auch feierlich dem Verkehr übergeben wurde. Ärgerlich aus Bonner Sicht war allerdings, dass sich weder der preußische Staat noch die Stadt Beuel an den Baukosten beteiligt hatten – damals immerhin stolze vier Millionen Mark, für die man eine Anleihe aufnehmen musste. Mit dem Bröckemännche und seinem nach Beuel zeigenden Hinterteil machten die Bonner drastisch klar, was sie von dieser finanziellen Zurückhaltung hielten.
Die Beueler ihrerseits beteiligten sich nicht an der Finanzierung des Brückenbauwerks, weil die Lage der Brücke nicht ihren Wünschen entsprach. Allerdings baute die damals noch selbständige Gemeinde Beuel die erforderlichen Zufahrtsstraßen zur Brücke ebenso wie die Verbindung zum Beueler Bahnhof auf eigene Kosten aus.
Der Zerstörung der Brücke mit ihren zwei Turmbauten am jeweiligen Ufer in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs war auch das Bröckemännche zum Opfer gefallen. Doch auch an der neuen, erst später Kennedybrücke getauften Rheinüberquerung, die 1948 fertig gestellt wurde, brachten die Bonner eine Replik an, nur zeigte sie diesmal gen Frankfurt – den damals ernsthaftesten Mitbewerber um die provisorische Hauptstadt der im Werden begriffenen Bundesrepublik Deutschland.
Bröckemännche-Preis
Der Bonner Medienclub (BMC) vergibt seit dem Jahr 2000 alljährlich im Rahmen seines Neujahrsempfangs einen „Bröckemännche-Preis“ an eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die „wider den Stachel löckt“, also durch eher unkonformistisches Verhalten von sich reden macht.
Skulpturen am Beueler Rheinufer
Das Heimatmuseum Beuel hat sowohl das Brückenmännchen als auch das Brückenweibchen nach alten Originalfotos neu erstellen lassen. Beide befinden sich auf Beueler Seite an der neu erstellten Hochwasserschutzwand. Die Informationstafeln aus Bronze gestaltete die Thomasberger Künstlerin Sigrid Wenzel.
Skulptur in Mirecourt
Auch die Beueler Partnerstadt Mirecourt in Frankreich hat seit 2024 ein Bröckemännche. Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer übergab das Beueler Wahrzeichen als Gastgeschenk bei der Bürgerfahrt an seinen Amtskollegen Yves Séjourné. Das Bröckemännche besteht aus einem mehr als 30 Kilogramm schweren Betonguss und wurde anlässlich der 200-Jahr-Feier Beueler Weiberfastnacht vom Förderverein des Beueler Karnevals in einer Auflage von 50 Stück hergestellt. Es ist auf einem Schiefersockel befestigt und mit einem Hosenflecken aus Blattgold versehen.