Gedenkstätte Landjuden an der Sieg

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Gedenkstätte Landjuden an der Sieg in Windeck-Rosbach

Die Gedenkstätte in Windeck-Rosbach wurde durch den Rhein-Sieg-Kreis eingerichtet. Um die Erinnerung an das jüdische Leben in der Region zu bewahren, hatte Hilde Seligmann dem Rhein-Sieg-Kreis Ende der 1980-er Jahre das Wohnhaus ihrer Schwiegereltern Max und Maria Seligmann in Erbpacht übertragen. Beide hatten den Holocaust überlebt und bis zum Tod Maria Seligmanns in 1971 in dem Haus gelebt.

Erinnert wird an das Leben der Juden im Siegtal, an Arbeit und Alltag, Religion und Kultur aber auch an den Untergang ihrer Gemeinden im Holocaust. Gezeigt werden Bild- und Schriftdokumente und es erfolgt eine Einführung in die Grundlagen des jüdischen Glaubens.

Geschichte

Anlässlich des 50. Jahrestages der Reichsprogromnacht wurde im Jahr 1988 im Kreistag beschlossen, das jüdische Leben an der Sieg zu dokumentieren und einen Beitrag zur Erinnerungsarbeit zu leisten. Schon einige Jahre zuvor war im Februar 1980 im Kreistag auf Anregung aller Fraktionen der Antrag gestellt worden, eine Ausstellung über die Geschichte der Juden im Rhein-Sieg-Kreis zu erarbeiten. Diese frühere Ausstellung, konzipiert vom damaligen Kreisarchivar Heinrich Linn, wurde 1983 im Kreishaus gezeigt.

Im August 1994 konnte im früheren Wohnhaus der jüdischen Familie Seligmann in der Rosbacher Bergstraße die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ eröffnet werden. In den neun Räumen des Hauses und der Werkstatt war eine Ausstellung entstanden, die ab 1994 am Beispiel der Familie die Religion und Kultur, die Arbeit und den Alltag, aber auch die Verfolgung und Vernichtung der ehemals in der Siegregion lebenden Juden dokumentierte.

Eine notwendige Sanierung des um 1800 errichteten und später um mehrere Anbauten erweiterten Fachwerkhauses wurde durch Bauuntersuchungen in 2015 festgestellt. Deswegen wurde die Gedenkstätte im Herbst 2016 geschlossen und ab 2017 aufwendig saniert.

Weblinks