Insel Grafenwerth


Die Insel Grafenwerth ist seit gut 100 Jahren im Besitz der Stadt Bad Honnef. Schon im 19. Jahrhundert wurde sie als Ausflugsziel entdeckt.
Von 1936 bis 1938 wurde nahe der Nordbrücke (Grafenwerther Brücke) eine Mineralquelle erbohrt und das damalige Mineralfreibad am 17. Juli 1938 eröffnet. Dies verhalf der Stadt zur Anerkennung als Kur- und Badestadt.
Im Jahr 1948 übernahm die Bad Honnef AG Quelle und Kurbetrieb mit dem rund 15 Hektar großen Park. Das Bad wurde in den 1960-er Jahren an seinen heutigen Standort verlegt und mit der Berck-sur-Mer-Brücke im Jahr 1977 ein direkter Zugang geschaffen, bevor der Kur-Betrieb in der Mitte der 1980-er Jahre endete. Heute spielt das Heilbad keine Rolle mehr spielt und auch der Abfüllbetrieb der Bad Honnefer Mineral- und Heilbrunnen GmbH, die über 5 Quellvorkommen verfügten, wurde eingestellt.
Die Insel lädt allerdings bis heute dazu ein, entspannt durchs Grüne zu spazieren und mit Schwimmen, Joggen oder Tennis stehen verschiedene Sportmöglichkeiten zur Verfügung, die heute am Rhein und unterhalb von Drachenfels und Rolandsbogen betrieben werden können. Es gibt neben dem Freibad, Spielplätze und Fitnessgeräte.
Bereits seit dem Jahr 2006 ist die Rheininsel geschütztes Landschaftsschutzgebiet. Entsprechend wichtig ist neben aller Freizeitqualität auch die Natur. Im Landschaftsschutzgebiet finden sich diverse seltene Tier- und Pflanzenarten sowie schützenswerte Landschaftsformen.
Seit Herbst 2021 ist die Insel Grafenwerth auch barrierefrei gestaltet mit neu gestalteten Spazierwegen, Spiel- und Freiflächen, finanziert durch Fördermittel der Städtebauförderung „Zukunft Stadtgrün“.
Einer gescheiterten Bewerbung für die Landesgartenschau 2020 folgte eine Umgestaltung mit Mitteln der Städtebauförderung. Bereits im Januar 2020 begannen die Bauarbeiten im ersten Bauabschnitt auf der Nordspitze der Insel. Der Fokus der Arbeiten lag auf der Sanierung und Neugestaltung der Flächen rund um das Brunnenhäuschen und der Neugestaltung der Promenade. Ab Februar 2021 folgten die Arbeiten für den zweiten und dritten Bauabschnitt. Durch den inzwischen erfolgten Umbau und die Neuordnung der Wegeführung wurden auch die definierten Bereiche des Natur- und Artenschutzes gestärkt, wobei die Südspitze und die geschützten Bereiche des östlichen Inselufers der Natur vorbehalten bleiben.
Brücken


Der ehemalige Kutter der letzten Aalfischer-Familie am Ort, der Aalschokker Aranka aus dem Jahr 1917, liegt heute bei der Bad Honnefer Rheininsel nahe der Grafenwerther Brücke für immer vor Anker und dient als nettes Fotomotiv.
Die fünfbogige Spannbetonbrücke über den „toten Rheinarm“ entstand 1912 unter der Bauleitung des Architekten Ottomar Stein und wurde von 2021 bis 2023 aufwändig saniert.
Die südliche Brückenverbindung (Berck-sur-Mer-Brücke) ersetzte im Jahr 1977 eine frühere Pontonbrücke.
Freibad
Das Freibad Bad Honnef liegt in bevorzugter Lage auf der Insel Grafenwerth.
Im Jahr 1963 eröffnete das neue Sport- und Mineralschwimmbad auf der Rhein-Insel, in 1996 folgte der Abschluss eines Betriebs- und Geschäftsführungsvertrags zwischen der Freizeitbäder Grafenwerth GmbH und der Bad Honnef AG.
Geschichtsweg Bad Honnef

Der Geschichtsweg Bad Honnef führt durch die Ortsteile der Stadt und macht mit Hinweistafeln auf die historische Bedeutung von Gebäuden, Straßen und Plätzen aufmerksam, auch zur Insel Grafenwerth und zum Aalschokker Aranka, der im alten Rheinarm vor Anker liegt.
Literatur
- Ursula Gilbert, Michael Klein, 111 Orte im Siebengebirge, die man gesehen haben muss, Emons-Verlag, Köln 2023
siehe auch
Umweltskulpturenpark


Der Umwelt-Skulpturenpark auf der Insel Grafenwerth will Kunst und Umwelt miteinander verbinden. Die in 2018 gegründete Kummer-Vanotti-Stiftung hat gemeinsam mit der Stadt Bad Honnef den Skulpturenpark initiiert mit Kunstwerken, die sich mit Umweltthemen auseinander setzen.
„We breathe in when plants breathe out“, dieser Schriftzug prägt das jüngste Kunstwerk für den Skulpturenpark, auf das sich die Jury in der Septembersitzung 2025 verständigte. Gretta Louw erhielt den „Environment and Art Award“ 2025. Bei ihrem Kunstwerk „The Commons“ handelt es sich um eine „minimalistische Textskulptur“ aus pulverbeschichtetem Stahl.
- vgl. dazu: ga.de vom 4. Oktober 2025
Weblinks und Quellen
- Virtuelles Brückenhofmuseum zur Insel Grafenwerth: