Landwirtschaftskammer NRW

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, entstand 2004 als Nachfolgerin der bis dahin selbstständigen Landwirtschaftskammern Rheinland und Westfalen-Lippe. Die Standorte Bonn und Münster blieben jedoch erhalten.
Die Kammer in Bonn verließ im Jahre 2007 ihr Gebäude in Endenich zugunsten der Universität und zog nach Roleber, wo schon u. a. die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt NRW (LUFA), das Dienstleistungsinstitut für Agrar- und Umweltanalytik, ihren Sitz hatte.
Im Jahr 2014 wurde bekannt, dass die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ihren Standort in Roleber aufgibt und die gesamten Flächen veräußern wollte. 2017 kaufte das Unternehmen Sahle Wohnen aus Greven die Immobilie. Es folgten u.a. vorbereitende Untersuchungen, eine Planungswerkstatt, Beschlüsse für eine Kita auf dem Gelände, einen Nahversorger sowie eine Buswendeschleife und ein städtebaulicher Wettbewerb, bislang aber keine geplante Neubebauung.
Derzeit wird das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft genutzt, die Stadt Bonn hat die Gebäude unbefristet von dem derzeitigen Eigentümer angemietet.
Planungen
Anfang 2024 wurde bekannt, dass Sahle Wohnen für das Neubauprojekt auf der Fläche der ehemaligen Landwirtschaftskammer vor dem Hintergrund neu formulierter städtebaulicher Rahmenbedingungen nicht mehr zur Verfügung stehe und die Grundstücksflächen zum Kauf angeboten habe. Politik und Verwaltung sowie der Investor konnten sich nicht auf ein abgestimmtes städtebauliches Konzept einigen. Während die Planung der Firma Sahle zu Zeiten des ehemaligen Bonner CDU-OB Shridheran einen hohen Anteil an Einfamilienhäusern vorsah, hob die neue Ratskoalition aus Grünen, SPD, Linken und Volt nach der Kommunalwahl 2020 bestehende Beschlüsse zum Plangebiet auf und reduzierte die bebaubaren Flächen. Im Gegenzug soll dafür ein 80-prozentiger Anteil an Geschosswohnungsbauten mit einem höheren Anteil geförderter Wohnungen entstehen. Schon zur Kommunalwahl 2020 hatte der Verein Lebenswerte Region Bonn-Siebengebirge e.V. (www.siebengebirgsregion.de) den Plänen der CDU unter dem damaligen OB Sridharan zum Vorwurf gemacht, dass deren Planungen den Ausbau des Holzlarer Hauptkanals erforderlich mache. Dieser sei zwei Kilometer lang und würde inzwischen mehr als 25 Millionen Euro kosten. Nicht ein möglicher Investor, wie Sahle Wohnen, würde das bezahlen, sondern Stadt und Anwohner der Holzlarer Hauptstraße.
- Quellen:
- - Artikel im General-Anzeiger vom 6./7.1.2024: Investor stoppt Wohnbauprojekt in Roleber
- - Artikel in der Bonner Umweltzeitung vom 15. August 2025: Positionen zur Wohnungs- und Siedlungspolitik