Hermann Wandersleb

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(* 22. August 1895 in Meiningen/Thüringen, † 19. Mai 1977 in Bonn) prägte nach dem Zweiten Weltkrieg die jüngere Geschichte Bonns nachhaltig mit. Weil der spätere Staatssekretär als der heimliche Macher der Bundeshauptstadt Bonn gilt, erhielt er den Spitznamen „Bonnifacius“.


Vita[1]

Nachdem er im Jahr 1933 von den Nazis seines Amtes als Landrat des Kreises Querfurt/Sachsen-Anhalt enthoben worden war, wurde Hermann Wandersleb nach dem Krieg Chef der Staatskanzlei im neu gebildeten Land Nordrhein-Westfalen. Mit allen erlaubten Tricks und im Zusammenspiel mit Konrad Adenauer gelang es ihm, die Konkurrenz auszubooten. Schon für die erste Einberufung des Parlamentarischen Rats, der Geburtsstunde der Bundesrepublik, nach Bonn setzte sich Wandersleb im Sommer 1948 mit Nachdruck ein.

Nach Bildung der Bundesregierung wurde Wandersleb im Jahr 1949 Staatssekretär. In dieser Eigenschaft wirkte er in den folgenden zehn Jahren an der Lösung einer der dringlichsten Aufgaben der Nachkriegszeit mit: dem Wohnungsbau.

Wandersleb starb am 19. Mai 1977 im Alter von 81 Jahren und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1957 wurde Hermann Wandersleb mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband ausgezeichnet.
  • 1969 wurde Wandersleb von der Stadt Bonn zum Ehrenbürger ernannt.
  • Nach Hermann Wandersleb wurde eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt Bonn benannt, der Hermann-Wandersleb-Ring zwischen Endenicher Ei und Duisdorf.

Weblink

wikipedia.org: Hermann Wandersleb

  1. Quelle: Der heimliche Vater der Bundeshauptstadt – Hermann Wandersleb wurde vor 125 Jahren geboren, in: General-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Ahr, vom 5. August 2020, S. 20