Grafschaft Sayn
Ursprünge der Grafschaft Sayn liegen im ehemaligen Auelgau, im heutigen Rhein-Sieg-Kreis.
Der Auelgau erstreckte sich im Gebiet des Siegtals und der Siegndung. Hier treten etwa im Jahr 1182 die Grafen von Sayn in Erscheinung.
An der Sieg lag einst das Grenzgebiet zwischen den Grafen von Sayn und der Grafschaft Berg. Bereits um 1150 errichteten die Grafen von Sayn auf einem Felssporn hoch über der Sieg die Burg Blankenberg, die ihnen Kontrolle über die Zugänge zum Siegtal und ins Bergische Land sowie zum Westerwald hin gab. Eine kleine Siedlung schloss sich an die Burg an, die im 13. Jahrhundert auch Stadtrechte erhielt (s. Stadt Blankenberg). Urkundlich wurde die Burg erstmals 1181/82 als "castrum, quod Blankenburg dicitur" erwähnt, die auf dem Bergsporn auf drei Seiten durch steile Hänge geschützt war.
Mit dem Tode des kinderlosen Grafen Heinrich III. von Sayn endeten im Jahr 1246 Pläne für den weiteren Ausbau. Unter einem Nachfolger wurde die Herrschaft Blankenberg im Jahr 1363 verpfändet und kam - als das Pfand nicht eingelöst werden konnte - dauerhaft zur Grafschaft Berg, später: Herzogtum Berg.
Ein weiteres Zeugnis aus dieser Zeit ist die Ruine der Löwenburg im Siebengebirge. Die einstige Höhenburg wurde wahrscheinlich um 1200 vom damaligen Grafen Heinrich II. von Sayn als Grenzfeste gegen die kurkölnischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg errichtet. Hauptburg, Vorburg und nördlicher Außenring entstanden im 13. Jahrhundert. Auch diese Burg fiel später an das Herzogtum Berg und war bis ins 16. Jahrhundert hinein der Verwaltungssitz des Amtes Löwenburg. Danach verfiel die Burganlage mit Hochburg, Zwinger und Vorburg. Erhalten geblieben sind die Zisterne im Burghof und zwei Seitenmauern des ehemaligen Bergfrieds.