Geistingen


Geistingen ist ein Stadtteil von Hennef. Der frühere Hauptort der Gegend mit eigenem Kirchspiel wurde als erster Ort der Stadt Hennef in 799/800 genannt, offenbar als eine fränkische Siedlung. Bereits im Jahr 885 wurde ein Abt Heinrich von Geistingen erwähnt.
Im Jahr 1075 gehörte die Kirche in Geistingen dem Bonner Cassiusstift und der Abtei Michaelsberg je zur Hälfte.
Im Truchsessischen Krieg wurde der Ort niedergebrannt und auch im Spanischen Erbfolgekrieg Anfang des 18. Jahrhunderts teilweise zerstört.
Im Jahr 1791 wurde die erste Schule in Geistingen erwähnt.
Die alte Pfarrkirche St. Michael wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieg am 8. März 1945 durch Bombenabwurf im Ortskern zerstört, der 44 Menschenleben kostete. Auf den Mauern der alten Kirche wurde 1951 die heutige Kirche errichtet, die nach den Plänen des Kölner Dombaumeisters Willi Weyres entstand.
Das 1903 eröffnete Kloster Geistingen findet in der Autobiographie „Joseph Kardinal Ratzinger – Aus meinem Leben“ Erwähnung. Seit dem Jahr 1953 war hier eine philosophisch-theologische Hochschule untergebracht. Im Jahr 2006 erfolgte die Schließung des Klosters und die Profanierung der Kirche.
Zwischen der Kurhausstraße und dem Steimelsberg liegt der alte Kurpark, mit Wildgehege und Ententeich. Auch er erinnert an die ehemalige Kurtradition in Hennef.
Neben dem Kneipp-Wassertretbecken und einem Minigolfplatz, gibt es dort ein Labyrinth, das von der Stadt zusammen mit der Evangelischen Kirche auf Initiative der Ideengeberin und Stifterin Sigrid Klein 2019 angelegt wurde. Es liegt im hinteren Teil des Kurparks mit einem Durchmesser von 17 Mezern und einer Streckenlänge vom 244 Metern. Die überlebensgroße Walrossdame „Trude“, die im April 2008 im Hennefer Kurpark ihren Platz fand, entstand übrigens als Werk der Künstlerin Uschi Elias, die in Hennef wohnte und hier auch 2012 verstorben ist.
Kirche Sankt Michael und Kloster Geistingen

Die Kirche „St. Michael“ (Kurhaustr. 1) entstand anstelle einer Vorgängerkirche.
Bereits in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde die alte Pfarrkirche St. Michael am Ort erbaut, die zum Ende des Zweiten Weltkrieg durch Bombenabwurf zerstört wurde. Auf den Mauern der alten Kirche wurde 1951 die heutige Kirche St. Michael errichtet.
Ein historischer Abriss und ein Rundgang durch die Kirche werden auf der Internet-Seite beschrieben.
Das ehemalige Kloster Geistingen (in der Klosterstraße) ist ein ehemaliges Ordensseminar des Ordens der Redemptoristen, erbaut in den Jahren 1903 und 1904 mit neoromanischer Kirche.
Nach der Schließung des Klosters im Jahr 2006 und der Profanierung der Kirche wird der Gebäudekomplex zu Wohnzwecken sowie privatwirtschaftlich genutzt.
Synagoge und jüdischer Friedhof

An der Hermann-Levy-Straße liegt der jüdische Friedhof, auf dem ab 1886 jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Geistingen und Umgebung bestattet wurden. 1978 fand dort die letzte Beerdigung statt, 55 Grabstätten sind erhalten. In der Nähe des Friedhofs befindet sich die Gedenkstätte zur 1862 erbauten und 1938 zerstörten Geistinger Synagoge.
Einen Tag nach der Reichspogromnacht am 10. November 1938 wurde das Gebäude in Brand gesteckt und später bis auf die Grundmauern zerstört. Zu Beginn des Jahres 2024 erfolgte eine Sanierung der restlichen Grundmauern durch die Stadt Hennef wobei die zur Sövener Straße hin sichtbaren Mauern gereinigt und beschädigte Fugen neu verfüllt wurden. Neben einem neuen Geländer wurde eine Chanukkia errichtet, der Kerzenleuchter für das traditionelle achttägige jüdische Lichterfest.
siehe auch

- Gedenkstätte Synagoge Geistingen
- Kirche Sankt Michael Geistingen
- Kloster Geistingen
- Kurhaus und Kurpark
- Jüdischer Friedhof Geistingen
- Niederdorfkapelle in Geistingen an der Ecke Geistinger Straße/ Schützenstraße
- Oberdorfkapelle an der Bergstraße
- Ouzeri zur Glocke
Im Süden von Geistingen:
Weitere Informationen

Zahlreiche weitere Informationen finden sich im Wiki-Artikel zur Stadt Hennef.
Weblinks und Quellen
- Dorfgeschichte auf geistingen.de
- Kloster Geistingen auf vvv-hennef.de
- Synagoge Geistingen. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12303-20110620-10 (Abgerufen: 8. September 2025)
- Stieleiche im Weingartsberg. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-84819-20140203-4 (Abgerufen: 17. Juli 2025)
- Wikipedia-Eintrag