Bonner Klimaviertel
Bonn hat das Ziel, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu sein und das 1,5 Grad-CO2-Budget des Pariser Klimaabkommens im kommunalen Einflussbereich einzuhalten. Der Bonner Klimaplan, der im März 2023 vom Stadtrat beschlossen wurde, ist dabei der städtische Fahrplan.
Teil des Arbeitsprogramms sind vier Bonner Klimaviertel, die in jedem Bonner Stadtbezirk eröffnet werden sollen. Der Bonner Rats-Ausschuss für Umwelt, Klima und lokale Agenda hat grünes Licht für vier „Klimaviertel“ gegeben:
Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, in jedem Stadtbezirk ein Klimaviertel samt Mitmachzentrum aufzubauen. Sie werden von der städtischen Stabsstelle Bürgerbeteiligung koordiniert und an bestehende Strukturen in den Quartieren angeschlossen.
Aufgaben sind der Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks und die Einbindung von Einrichtungen wie Bürgervereinen, Kirchen, Sportvereinen oder Kultureinrichtungen, mit dem Ziel, gemeinsam eine Vielfalt von Angeboten mit und für die Menschen im Viertel zu entwickeln.
Klimaviertel in den Bonner Stadtbezirken
Die Stadt Bonn hat am 13. Dezember 2024 Kooperationsvereinbarungen mit den Trägern der Klimaviertel Godesberg-Nord, Beuel-Mitte und Medinghoven unterzeichnet. Die Vereinbarungen bilden den Rahmen für den Aufbau der Mitmachzentren und für die Entwicklung vielfältiger Angebote zur Stärkung nachbarschaftlichen Engagements. Damit sind in den drei ersten Stadtbezirken die Klimaviertel gestartet.
In Beuel-Mitte ist eine Kooperation mit einem zivilgesellschaftlichen Konsortium um das Kulturzentrum Brotfabrik erfolgt, das als Begegnungsort, als Anlaufstelle für Information und Beratung sowie als Ausgangspunkt vielfältiger gemeinschaftlich geplanter Aktivitäten im Klimaviertel fungiert.
In Godesberg-Nord werden Synergien mit dem kürzlich beschlossenen Impuls-Quartiersmanagement genutzt. Als Modellviertel für den Klimaschutz ist der Godesberger Norden laut Stadtverwaltung besonders geeignet, weil sich vor allem in Gewerbegebieten Hitze bilden kann. Ursache sind der hohe Versiegelungsgrad und die noch verhältnismäßig geringe Begrünung.
In Medinghoven wurde das Nachbarschaftsbüro für das Klimaviertel Medinghoven in Räumlichkeiten am Europaring 40 eingerichtet. Träger ist das Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM), das mit der Koordination des Klimaviertels Medinghoven beauftragt wurde. Das Nachbarschaftsbüro soll den Menschen im Klimaviertel als verlässliche Anlaufstelle dienen, wo Veranstaltungs- und Beratungsangebote angeboten werden. Dabei bietet das Mitmachzentrum „MEDING:HOME" Raum für nachbarschaftliches Miteinander und gemeinsame Projekte. Hier sollen Ideen und konkrete Schritte für ein klimafreundliches Leben im Stadtteil entstehen.
Die Klimaviertel haben jeweils einen anderen Schwerpunkt: Für Godesberg-Nord ist der Schwerpunkt „gesellschaftliche Vielfalt“, für Beuel-Mitte „Kultur und engagierte Zivilgesellschaft“ und in Medinghoven stehen Initiativen für jugend- und teilhabeorientierte Konzepte im Vordergrund.
Nachdem die drei Klimaviertel Godesberg Nord, Beuel-Mitte und Medinghoven bereits ihre Arbeit aufgenommen hatten, hat der Ausschuss für Umwelt, Klima und Lokale Agenda am 4. Juni 2025 auch die Umsetzung für das Klimaviertel Bonn-Zentrum beschlossen. Im Mittelpunkt steht auch hier die Frage, wie sich Bonn gemeinsam gegen die Folgen des Klimawandels wappnen kann. Das Klimaviertel Bonn-Zentrum verfolgt dabei einen dezentralen Ansatz. Ein mobiles Mitmachzentrum kommt direkt zu den Menschen in ihren Vierteln. Hier finden Informationsveranstaltungen und Mitmachangebote statt, wobei die Koordination des Klimaviertels hier der Wissenschaftsladen Bonn (WILA) übernimmt.