Im 18. Jahrhundert wurde von den kölnischen Erzbischöfen und Kurfürsten in Bonn eine umfangreiche Bautätigkeit entwickelt und die Residenzstadt nachhaltig geprägt, darunter namentlich Clemens August von Bayern (1700-1761), Kurfürst und Erzbischof von Köln in den Jahren 1723 bis 1761.

Poppelsdorfer Schloss. - Foto: Hans-Dieter Weber.

Ein beeindruckendes Beispiel ist das Poppelsdorfer Schloss „Clemensruhe“, einst das Lustschloss der Kölner Erzbischöfe und Kurfürsten. Als der Bau nach dem Tod des Kurfürsten Joseph Clemens im Jahr 1723 stockte, zog dessen Neffe Clemens August den Barockbaumeister Balthasar Neumann zurate, der das Schloss dann zwischen 1744 und 1756 vollendete, als vierflügelige Anlage mit vorspringenden Eckbauten um einen Rundhof und mit Ecktürmen, die nach den vier Himmelsrichtungen zeigen.

In Röttgen entstand der letzte und größte barocke Schlossbau des Kurfürsten. „Herzogsfreude“ wurde 1755 bis auf den Innenausbau fertig gestellt und sollte als Jagdschloss für die damals hoch angesehene Parforcejagd dienen. Doch dazu kam es nicht mehr und zu Beginn des 19. Jahrhundert wurde der Prunkbau von den damaligen französischen Besatzern verkauft und schließlich Ziegel für Ziegel abgetragen.

Bis heute erhalten geblieben ist dagegen die Heilige Stiege an der Kreuzbergkirche in Bonn, die der Kurfürst im Jahr 1746 stiftete und an deren Planung auch Balthasar Neumann mitgewirkt hat. Sie befindet sich in einem prunkvollen Vorbau nahe der Kirche, der das Haus des Pontius Pilatus darstellen soll. Kleine Messingkreuze auf der zweiten, elften und letzten Stufe bezeichnen die Stellen, an denen kleine Stücke des Kreuzes Christi in die Treppe eingelassen sein sollen. Die Stiege führt zu einer Kapelle mit einer Kreuzigungsgruppe auf dem Altar.

Bonner Köpfe

Kurfürst Clemens August gehört zu den Persönlichkeiten, an die in Bonn auf dem Weg der Bonner Köpfe erinnert wird.

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Weblinks und Quellen