Johannes Henry

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Johannes Baptist Henry (* 18. Juni 1876 in Bonn; † 2. September 1958 ebenda) war Jurist und Politiker (Zentrumspartei, später CDU). Mehr als 40 Jahre lang war der spätere Ehrenbürger der Stadt Mitglied in Gremien der Stadt Bonn.

In Bonn ist nach ihm die Johannes-Henry-Straße benannt.

Vita

Im Jahr 1907 übernahm Henry den Vorsitz der Bonner Zentrumspartei, 1912 wurde er erstmals Mitglied des Stadtrates. 1918 ist Henry Reichstagsabgeordneter geworden. Weil er sich für andere „Verschickte“ eingesetzt hatte, wurde Henry selbst im Jahr 1923 von den französischen Kriegsgewinnern vorübergehend aus dem Rheinland ausgewiesen. Ab 1933 wurde er von der Gestapo kontrolliert. 1944 ist er im Rahmen der Aktion „Gewitter“ mit Konrad Adenauer inhaftiert worden.

Als am 12. September 1945 im damaligen Weinhaus Jacobs in der Friedrichstraße (ab 1985 hieß das Lokal Weinhaus Jacobs) die Bonner CDU gegründet wurde, war Gründungsvorsitzender der Bonner Rechtsanwalt Johannes Henry. Nach Nazizeit und Krieg wurde Henry wieder Stadtverordneter. Bis 1956 gehörte er dem Stadtrat an. Anschließend engagierte er sich noch in verschiedenen Ausschüssen, etwa dem Ausschuss Beethovenhalle, dem Ausschuss für Grünanlagen sowie dem Schul- und Bildungsausschuss.[1]

Darüber hinaus war Henry Mitglied des Kirchenvorstandes von „St. Elisabeth“, Vorsitzender des Martinsbundes (Münsterschule) und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes.

Auszeichnungen

  • Anlässlich seines 75. Geburtstages wurde Henry zum Ehrenbürger der Stadt Bonn ernannt.
  • Im Alter von 78 Jahren ist Henry mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.
  • Mit 80 Jahren wurde er mit dem goldenen Ehrenring der Stadt ausgezeichnet.

Oberbürgermeister Wilhelm Daniels würdigte seinen langjährigen Weggefährten bei einer Trauerfeier im Stadtrat:

Dem traditionellen Bürgersinn seiner Familie entsprechend – sein Vater und sein Großvater waren Stadtverordnete – fühlte sich Johannes Henry verpflichtet, seine reichen Gaben in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Es war ihm nicht genug, sich nur seinen persönlichen Neigungen und Liebhabereien hinzugeben. Der Reinheit seiner Absichten entsprach die Art des Kampfes, den er führte. Er war stets vornehm und ritterlich, er focht tapfer, aber er verletzte nie. Er erlebte manche Enttäuschung, aber er hörte nie auf, von seinen Mitmenschen immer zunächst das Gute anzunehmen.

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise:

  1. Quelle: Bonn trauert um Ehrenbürger Henry – Vor 60 Jahren: Der Rechtsanwalt war vier Jahrzehnte im Stadtrat tätig, in: General-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Ahr, vom 18. September 2018, Seite 22