Venusberg
Venusberg ist ein Stadtteil des Stadtbezirks Bonn auf der gleichnamigen linksrheinischen Erhebung des Venusberg, etwa 100 Meter über dem Bonner Rhein-Niveau gelegen.

Der Ortsteil, der zu den exklusiven Bonner Wohngebieten gehört, zählt heute etwa 2.300 Einwohner.
Der Name „Venusberg“ hat im Übrigen nichts mit der „schaumgeborenen“ römischen Göttin zu tun – der Name leitet sich aus dem Begriff „Venn“ (Hochmoor) ab, so wie das „Hohe Venn“ in der Eifel an der Grenze zu Belgien. Aus „Fenn-Berg“ wurde schließlich Venusberg.
Zwischen Graf-Stauffenberg-Straße und Robert-Koch-Straße liegt stadtnah ein regelrechtes Wandergebiet.
Bekannte Einrichtungen
Der Paulshof war der erste landwirtschaftliche Betrieb auf dem Venusberg, im Jahr 1862 vom Unternehmer Gustav Schlieper gegründet. Später entstand ein Sägewerk, bis 1912 daraus eine Wirtschaft für Touristen wurde.
Bekannteste Einrichtung auf dem heutigen Venusberg, die gleichzeitig auch einen Großteil des Geländes in Anspruch nimmt, ist das Bonner Universitäts-Klinikum. Kaum noch ein Bonner weiß, dass viele der heutigen Klinikgebäude bis 1945 als Flakkaserne der Wehrmacht dienten. Die Kaserne war 1938 eingeweiht worden und hatte den Namen „Hermann Göring“ erhalten. Der damalige Flakturm ist bis heute weithin sichtbar. Der Parkplatz davor war seit 1887 Exerzierplatz.
Auf dem Venusberg steht auch Bonns höchstes Bauwerk, der WDR-Sendemast. In dieser waldigen Höhenlage, inmitten von Kiefern, liegen u.a. das einstige Gästehaus des früheren Außenministers Willy Brandt und die Bonner Jugendherberge. Auf halber Höhe am Melbtal-Hang befindet sich das Sportwissenschaftliche Institut der Bonner Universität und weiter unterhalb das St. Marien-Hospital. Zahlreiche Informationen zum (Bonner) Wald gibt es im Haus der Natur an der Waldau.
Oberhalb des rheinseitigen Hanges lag einst das beliebte Ausflugs- und Aussichtslokal Casselsruhe, heute existiert an dieser Stelle das Dorint/Sofitel-Hotel Venusberg. Mit einer Bank, einem Geschenk der Poppelsdorfer an ihren Bürgermeister Johann Heinrich Cassel zu seinem 25-jährigen Dienstjubiläum im Jahr 1858 fing alles an. Cassel wohnte in Dottendorf, arbeitete aber in Poppelsdorf und legte seinen Dienstweg über den Venusberg zurück. Dort, wo er über Kessenich bis zum Siebengebirge blicken konnte, verweilte er oft und mit der Bank wurde die „Casselsruhe“ bekannt.
Kirchen
Die Auferstehungskirche in Bonn-Venusberg (Haager Weg 71) ist die Kirche für die Evangelische Kirchengemeinde in den Ortsteilen Ippendorf und Venusberg. Sie wurde im Jahr 1957 erbaut und am 27. Oktober 1957 eingeweiht.
Bereits 1952 wurde mit dem Aufbau einer neuen katholischen Pfarrgemeinde in einem Gebiet mit starkem Einwohnerzuwachs begonnen, die am 1. April 1955 selbstständig wurde. Im gleichen Jahr wurde die Heilig-Geist-Kirche als Kirche ohne Glockenturm gebaut, die nach den Plänen des Bonner Architekten Stefan Leuer entstand, als ein "Zelt Gottes unter den Menschen".
Zuvor war die Sankt-Heinrichs-Kapelle – benannt nach Heinrich II. – die katholische Kirche auf dem Venusberg.
Zwischen den beiden Kirchen liegen einige Wohnhäuser, darunter auch das Haus, in dem zu Bonner Hauptstadtzeiten der jeweilige Außenminister wohnte, mit Teehäuschen und Wachhaus im Garten. Willy Brandt blieb auch als Kanzler in der Dienstvilla auf dem Venusberg.
Streiflichter und Einblicke
- Bonner Universitäts-Kliniken
- Casselsruhe
- Gut Melb
- Haus Venusberg
- Jugendherberge Bonn-Venusberg
- Kaiser-Wilhelm-Park auf dem Venusberg
mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus 1897 - Kottenforst
- Sankt Marien-Hospital Bonn
- Sendemast auf dem Venusberg
- Waldau (mit Haus der Natur)
GA-Artikel:
Weblinks und Quellen
Kultur.Landschaft.Digital.:
- Antonia Ahrens (2023): „Gut Melb”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-345316 (Abgerufen: 23. Mai 2023)
- Jan Kapfer: „Wildpark und Naturerlebnis-Park Waldau im Kottenforst bei Bonn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-313797 (Abgerufen: 23. Mai 2023)
- „Kottenforst (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 266)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-252209 (Abgerufen: 23. Mai 2023)