Zu den ehemaligen Regierungsgebäuden in Bonn gehört das Bundeshaus, ein Gebäudekomplex, in dem von 1949 bis 1999/2000 die Plenarsitzungen des Deutschen Bundestages und des Bundesrates stattfanden. In den über 40 Jahren als Sitz der beiden Verfassungsorgane wurde das Bundeshaus mehrfach erweitert und umgebaut, bis die Institutionen aufgrund des Hauptstadtbeschlusses nach Berlin verlegt wurden.

Ehemaliger Plenarsaal "Wasserwerk" in Bonn
Altes Wasserwerk im Bundesviertel in Bonn

Das alte Bundeshaus mit Plenarsaal ging in seinen ältesten Teilen auf die 1930 bis 1933 errichtete Pädagogische Akademie Bonn zurück. Spätestens Mitte der 1980-er Jahre war wegen der fortschreitenden Baufälligkeit dieses Plenarsaals ein Neubau an gleicher Stelle dringend erforderlich. Doch wo sollte der Bundestag währenddessen tagen?

Für die Zeit des Abrisses des alten Plenarsaals und dessen Neubau in den 1980-er Jahren benötigte der Bundestag ein Ausweichquartier. Die Wahl fiel auf das Pumpenhaus des ehemaligen Gronauer Wasserwerks aus dem Jahre 1892 direkt am Fuße des Langen Eugen und auf dem Terrain des Bundestages. Für den Bundestag wurde es im Jahre 1985 zum Sitzungssaal umgebaut und von 1986 bis 1992 genutzt. Es wurde tatsächlich so geschickt umgebaut, dass es für die Umbaujahre zum provisorischen (und bisweilen etwas engen) Sitzungsort der Parlamentarier wurde.

In diese Wasserwerk-Phase fiel auch der Fall der Berliner Mauer, und so kam es, dass alle wichtigen Entscheidungen zur Wiedervereinigung dort getroffen wurden.

Erst im Oktober 1992 wurde der nach Plänen der Architektengruppe Günter Behnisch und Partner errichtete neue Plenarsaal eingeweiht.

Das umgebaute Wasserwerk allerdings blieb den Bonnern als attraktive historische Veranstaltungsstätte erhalten. Heutzutage finden hier Diskussionsforen und Tagungen, aber auch Konzerte statt.

  • Adresse: Görrestraße 15, 53113 Bonn.

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Weblinks und Quellen