Etwa 135.000 Quadratmeter sollen die Bonner Innenstadt-Geschäfte an Verkaufsfläche bieten mit guten Lagen unter anderem in der Post-, Remigius- und der Sternstraße und rund 1.900 Einzelhandelsbetrieben insgesamt.

Remigiusstraße in Bonn. - Foto: Hans-Dieter Weber.
Ehemaliges Karstadt-Gebäude in Bonn
Frohnhofer Galeria in Bad Godesberg

Es ist letztlich neben dem Handwerk der Einzelhandel, der für eine ausreichende Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit allen mehr oder weniger lebensnotwendigen Dingen sorgt. Mehr noch als das Handwerk konzentriert sich der Einzelhandel verstärkt auf die städtischen Zentren und Subzentren. Der Bonner Handel sieht sich, wie andere Wirtschaftszweige auch, bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen einem verschärften Wettbewerb ausgesetzt. Dabei ist er selber alles andere als homogen: Die Spanne reicht vom Vollsortimenter-Kaufhaus auf vielen tausend Quadratmetern Fläche bis zur winzigen Boutique. Entsprechend unterschiedlich sind die jeweiligen Interessen. Der Kampf gegen die so genannten Discounter ist längst aufgegeben, der gegen bestimmte Branchenriesen (z. B. Elektronikkaufhäuser) noch nicht, weil hier die Stadt (und damit die Politik) über Flächennutzungspläne und andere Steuerungselemente in den Wettbewerb eingreift. Ob das wirklich hilft oder eher schadet, darüber wird seit Jahren fleißig diskutiert. „Zentrenschädlich“ lautet ein beliebtes Adjektiv aus der Anträge-Ablehnungsschublade. Da man das anderswo offenbar liberaler sieht, sind in den vergangenen Jahrzehnten rings um Bonn Supermärkte und Einkaufszentren wie die Pilze aus dem Boden geschossen. Die Autokennzeichen auf deren Parkplätzen zeigen deutlich: Ein Großteil der Kundschaft ist aus Bonn angereist. Statt Abstimmung mit den Füßen eine Abstimmung per Pneus, sozusagen.

Der Einzelhandel wird nicht zuletzt - wie kaum eine andere Branche - durch den technologischen und gesellschaftlichen Wandel geprägt. Online-Handel, demografische Entwicklung, die Folgen der Corona-Pandemie und verändertes Verhalten der Verbraucher*innen führen sowohl zu neuen Herausforderungen als auch zu neuen Chancen.

Einzelhandelsverband

Der Bonner Einzelhandel ist natürlich auch in einem Einzelhandelsverband organisiert. Doch darüber hinaus gibt es weitere Institutionen, meist in Form eines Vereins, die sich das Wohl des jeweiligen Standortes auf die Fahnen geschrieben haben. In Bonn und Bad Godesberg nennen sie sich City- bzw. Stadtmarketing, anderswo Gewerbegemeinschaft (z. B. in Beuel). Sie versuchen mit allerlei Initiativen wie Stadtteilfesten, Sondermärkten und den gesetzlich gewährten verkaufsoffenen Sonntagen das Volk der Konsumenten auf ihre Seite zu ziehen. Aber auch einzelne Ortsteile haben ihre gewerblichen Interessensvertretungen, etwa Poppelsdorf, Friesdorf und Oberkassel. Und auch Einkaufsstraßen versuchen es mit gemeinsamen Aktivitäten der Händler, wie zum Beispiel die Obere Wilhelmstraße in Beuel.

 
Einkaufszentrum HUMA in Sankt Augustin

Hier die wichtigsten Anschriften:

  • city-marketing bonn e.V. Adenauerallee 13c, 53111 Bonn Telefon: 0228 / 9637466, Fax: 0228 / 9637468 E-Mail: info@mybonn.de www.mybonn.de
  • Gewerbegemeinschaft Hardtberg e.V. Rochusstraße 247, 53123 Bonn Telefon: 0228 / 621537, Fax: 0228 / 627136 E-Mail: info@pinsdorf-bonn.de

Einzelhandel und Zentrenkonzept

Eine wichtige Funktion in der Steuerung der Einzelhandelslandschaft im Stadtgebiet Bonn hat das Bonner Einzelhandels- und Zentrenkonzept (BEZK), mit dem Ziel, eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Bonner/innen mit Gütern des täglichen Bedarfs sicherzustellen. Alle sollen letztlich die Möglichkeit haben, sich auch fußläufig mit Lebensmitteln am Wohnort zu versorgen.

Mit dem städtischen Einzelhandels- und Zentrenkonzept werden zentrale Versorgungsbereiche und die Angebotsbreite für das Stadtgebiet Bonn dargestellt, angefangen bei der Bonner Innenstadt, über die drei Stadtbezirkszentren in Bad Godesberg, Beuel und Duisdorf, bis hin zu den kleineren Quartiers- und Nahversorgungszentren, in denen Bürger/innen ihre tägliche Erledigungen machen können. Zusätzlich wird aufgezeigt, inwiefern Versorgungslücken durch Planung aktiv begegnet werden kann.