HICOG-Siedlungen

Version vom 31. Juli 2024, 11:22 Uhr von Wogner (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

HICOG-Siedlungen sind von 1949 bis 1952 in Deutschland gebaute Wohnanlagen für die Angehörigen der US-amerikanischen Hochkommission unter Leitung des Hohen Kommissars („High Commissioner of Germany“ = HICOG). Einige Bürgerinitiativen lehnen heutige Nachverdichtungspläne der Stadt in den Siedlungen ab. [1]

Hochhaus der HICOG-Siedlung in Alt-Tannenbusch

Treibende Kraft nach dem Zweiten Weltkrieg war der Amerikanische Hohe Kommissar John McCloy, der - nach mühsamer Grundstücksbeschaffung - zu Beginn der 1950-er Jahre die sieben Baublöcke des HICOG-Komplexes am Mehlemer Rheinufer in der Deichmanns Aue, sowie drei Wohnsiedlungen für amerikanische (in Plittersdorf und Pennenfeld/ Muffendorf) und deutsche Mitarbeiter (in Tannenbusch) errichten ließ.

Stimson Memorial Chapel in Plittersdorf

Durch ihre Architektur grenzen sich diese Gebäude klar von der im Dritten Reich üblichen Baukultur ab. Obwohl sie unter Denkmalschutz gestellt worden sind, wurden in den zurückliegenden Jahren mehrere HICOG-Gebäude abgerissen. Eines der bekanntesten erhaltenen denkmalgeschützten Gebäude ist die Stimson-Memorial Chapel in der ehemaligen amerikanischen Siedlung in Plittersdorf an der Kennedy-Allee 150 (benannt nach dem 1950 verstorbenen Kriegs- und Außenminister der USA Henry Lewis Stimson).

Hochhaus in der HICOG-Siedlung in Pennenfeld
In der HiCOG-Siedlung in Pennenfeld

In Bonn entstanden unter maßgeblicher Planung des Architekten Sep Ruf Anfang der 1950-iger neben der HICOG-Siedlung in Plittersdorf, die Siedlungen in Pennenfeld, Muffendorf und in Tannenbusch, mit eigener Versorgungsinfrastruktur. Innerhalb der Siedlung Tannenbusch war das markanteste Bauvorhaben das Hochhaus-Gebäude "Im Tannenbusch 3", das erste Hochhaus, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Bonn gebaut wurde.

Die gelungene Architektur von Sep Ruf kommt auch im Viertel zwischen Röntgenstraße, Hans-Böckler-Allee und Zanderstraße im Stadtteil Pennenfeld zum Ausdruck. Die Siedlung ist durch immer wieder sich neu öffnende Blickachsen geprägt, bei denen die Natur als gestaltendes Element von Anfang an mit eingeplant wurde. Auch das knapp vierzig Meter hohe, elfgeschossige Hochhaus an der Röntgenstraße besticht mit lichter und offener Bauweise. Es war eines der ersten Wohnhochhäuser der Bundesrepublik. Insgesamt 72 Apartments von jeweils 42 Quadratmeter Größe fanden hier Platz.

Viel Platz - beinahe wie "auf dem Land" - gibt es auch in der HICOG-Siedlung im Stadtteil Muffendorf, was nicht zuletzt der Weitsicht des Landschaftsarchitekten Hermann Mattern zu verdanken ist. Heute sorgen die sorgsam gepflanzten Kastanien, Pappeln und Buchen für Privatheit und verdecken den Blick auf andere Gebäude - wobei sich hier insgesamt 416 Wohnungen das Areal teilen.

siehe auch

Weblinks und Quellen

 
Häuser in der ehemaligen amerikanischen Siedlung in Plittersdorf
 
Häuser der HiCOG-Siedlung in Bonn-Tannenbusch

Bilder aus den Anfangsjahren

Einzelnachweise

  1. Quelle: Petra Reuter: Hicog in Bad Godesberg: Neuer Architekturführer zeigt amerikanische Siedlung, general-anzeiger-bonn.de, 9. Dezember 2019

GA-Artikel

Weblinks