Das Kloster Schillingscapellen wurde 1197 gegründet und bestand bis zu seiner Auflösung im Jahr 1802. Die heute als landwirtschaftliches Gut genutzte Anlage befindet sich südöstlich von Dünstekoven, etwa 12 km südwestlich von Bonn am Westhang der Ville und gehört zur Gemeinde Swisttal. Von der ehemaligen Klosteranlage sind Gebäudeteile aus dem 12. und 13. Jahrhundert vorhanden, ebenfalls die große Toreinfahrt des ehemaligen Klosters mit dem seitlichen kleinen „Hungerpörtzchen“ zur Armenversorgung.

Portal am Gut Capellen
Gut Capellen
Portal am Gut Capellen
See am Gut Capellen

Das Prämonstratenserinnenpriorat Schillingskapellen wurde von Ritter Wilhelm, genannt Schilling, Vogt von Bornheim gegründet, der nach der Überlieferung an dieser Stelle während eines Jagdausflugs ein Marienbildnis und ein kleines Glöckchen zwischen zwei brennenden Kerzen in einem Rosenbusch gefunden haben soll. Nach anderer Darstellung entdeckte er eine Marienfigur zwischen einer Kerze und einer Glocke in einem Rosenstrauch [1].

Wie damals üblich diente die Klostergründung auch der wirtschaftlichen Absicherung seiner Töchter, wobei die spätere Äbtissin Letizia und die Nonne Beatrix mit umfangreichen Ländereien versehen wurden und eine Klosteranlage mit Landwirtschaft und Fischteichen entstand.

Als Teilnehmer am dritten Kreuzzug soll Schilling zahlreiche Reliquien mit ins Rheinland gebracht haben. Zwischen 1190 und 1197 ließ er das Kloster errichten, das den Prämonstratenserinnen überantwortet wurde.

Das Kloster „Capella“ wurde 1197 von Erzbischof Adolf I. geweiht und zunächt unter die geistliche Aufsicht der Prämonstratenserabtei Floreffe in Frankreich gestellt. Entsprechend wurde es zunächst vom Orden der Prämonstratenserinnen, dann etwa seit 1450 von Augustinerchorfrauen bewohnt.

Nach der Auflösung des Klosters im Jahre 1802 befindet sich das Gelände heute im Privatbesitz. Eine Tafel an der Hofeinfahrt zum heutigen Gut Capellen erinnert an die ehemalige Nutzung.

Rosa mystica und Wallfahrtskirche St. Katharina

Während die Wallfahrt zur Rosa mystica seit dem Hochmittelalter im nahegelegenen Prämonstratenserinnenkloster Schillingscapellen stattfand, wird das Gnadenbild der „Rosenmadonna“ (wie die „Schillingskapeller Madonna“ aus dem 12. Jahrhundert genannt wird) seit 1806 in der Wallfahrtskirche St. Katharina in Swisttal-Buschhoven verehrt. Die alte Wallfahrtskirche wird heute als Evangelische Versöhnungskirche Buschhoven genutzt.

Ende der 1960-er Jahre wurde am Ort eine größere katholische Wallfahrtskirche erbaut, die Kirche Sankt Katharina Buschhoven. Das Gnadenbild, eine Holzskulptur, steht hier in einer von dem Bildhauer Karl Matthäus Winter aus Limburg gestalteten Marienstele im Chor der Kirche.

siehe auch

 
Wallfahrtskirche in Buschhoven

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

Weblinks