Bonn hat sich erfolgreich ein neues Profil als deutsche Stadt der Vereinten Nationen gegeben.

Sichtbares Symbol dieser Entwicklung ist der Bonner UN-Campus. Seit Juli 1996 darf sich Bonn UNO-Stadt nennen. Zehn Jahre später, im Juli 2006, übergab Bundeskanzlerin Angela Merkel den neuen Dienstsitz der Vereinten Nationen in Bonn an den damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan. Am 11. Juli 2006 wurde der UN Campus eröffnet.

Er umfasst die in Bonn angesiedelten Organisationen der Vereinten Nationen am großen Bonner Bürostandort im Bundesviertel.

Bahnhaltepunkt

Der Bahnhaltepunkt Bonn UN Campus wurde zum 1. November 2017 zur UN-Klimakonferenz, die im November 2017 in Bonn stattfand, in Betrieb genommen. Einige Restarbeiten wurden dann noch bis Ende 2018 ausgeführt.

Geschichte

 
 
Am UN-Campus im ehemaligen Bundesviertel
 
WCCB in Bonn

Zum UN-Campus zählt das Gelände rings um den „Langen Eugen“. 55 Millionen Euro hatte die Bundesregierung in den Umbau des einstigen Abgeordneten-Hochhauses, auch als "Langer Eugen" bekannt, investiert. Ein neues UN-Hochhaus, unter Bezug auf den Langen Eugen im Volksmund auch „Kleiner Eugen“ genannt, liegt am Rheinufer neben dem Alten Wasserwerk.

In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Liegenschaften der Deutschen Welle, der Post AG und das moderne Konferenzzentrum World Conference Center Bonn (WCCB).

Langer Eugen

Auf dem heutigen UN-Campus liegt auch das ehemalige Abgeordneten-Hochhaus "Langer Eugen". Provisorischen Charakter sollte das Gebäude haben und später auch für andere Zwecke nutzbar sein – das war der ausdrückliche Auftrag, den Architekt Egon Eiermann 1965 bei der Planung des neuen Abgeordneten-Hochhauses in Bonn erfüllen sollte. Das Bundestagspräsidium schlug damals vor, im Falle des Umzuges nach Berlin solle das Gebäude internationalen Organisationen als Sitz angeboten werden.

Am 10. Mai 1968 wurde Richtfest auf der Baustelle gefeiert. Und am 29. Februar 1969 zogen die ersten Abgeordneten in ihre Büros ein. Auch große Teile der Ausstattung wurden von Eiermann entworfen oder ausgesucht. Dazu gehören auch Kunstwerke, die eigens für das Abgeordnetenhaus entworfen wurden.

1975 wurde auf dem Dach des Gebäudes eine Notlandeplattform errichtet, vier Jahre später an der Rheinseite ein Fluchttreppenhaus angebaut.[1]

Am 11. Juli 2006, nachdem die Bundestagsabgeordneten Bonn in Richtung Berlin verlassen hatten, wurde vor dem Langen Eugen die Flagge der Vereinten Nationen gehisst. Bundeskanzlerin Angela Merkel übergab das nun exterritoriale Gebiet an den damaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan.

Kleiner Eugen

Der „Climate Tower“ auf dem UN-Campus in Bonn ist eines der nachhaltigsten Gebäude in Deutschland mit einem beeindruckenden Blick aus dem Wintergarten der 14. Etage. In den „Kleinen Eugen“ sind in 2022 etwa 330 Mitarbeiter des Klimasekretariats (UNCCC) der Vereinten Nationen eingezogen. Im Jahr 2024 bekam das Gebäude mit dem BNB Gold-Zertifikat des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen die höchste Auszeichnung für nachhaltiges Bauen verliehen.

Platz der Vereinten Nationen

 
Deutsche Welle in Bonn

Der Straßenname Platz der Vereinten Nationen gehört bereits seit einigen Jahren zu dem Platz am UN-Campus und am World Conference Center Bonn. Früher war in Bonn der heutige Platz des Grundgesetzes so benannt.

Am heutigen „Platz der Vereinten Nationen“ in Bonn liegt das WorldCCBonn. Es umfasst Teile des Bundeshauses – darunter den ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages – und einen 2015 fertiggestellten Erweiterungsbau als neues Hauptgebäude. Daran grenzt ein Hotelgebäude (Bonn Mariott Hotel) an.

Unmittelbar neben dem WCCB liegt der Campus der Vereinten Nationen. Die Tatsache, dass er aus Sicherheitsgründen mit einem mehr als mannshohen eisernen Zaun eingefasst wurde, hat seinerzeit in Bonn zu heftigen Diskussionen in Bürgerschaft und Politik geführt.

siehe auch

Weblinks und Quellen

 
Am UN-Campus beim Park Carstanjen

Quellen

  1. Quelle: Vom Abgeordnetenhochhaus zum Domizil der Vereinten Nationen - Geschichte Der Lange Eugen: 50 Jahre Bonner Wahrzeichen, in: Rhein-Zeitung, Ausgabe K (Kreis Ahrweiler) vom 2. Mai 2018

Weblinks