Der Gärtner und Landwirt Wilhelm Maucher (* 25. Januar 1903 in Alfter, † 11. November 1993 ebenda) wurde wegen seiner radikalen pazifistischen und kritischen Einstellung als „Vorgebirgsrebell“ bezeichnet. Als Friedensaktivist bezog er öffentlich gegen die Nazis Position.

Im Jahr 1945 ließ Maucher oberhalb des alten jüdischen Friedhofs an der Grenze zwischen Alfter und Roisdorf eine vom Bonner Bildhauer Jakobus Linden stammende Statue des Segnenden Christus aufstellen, heute ein Teil des Friedenswegs unterhalb des früheren Ausflugslokals Heimatblick. 1978 schuf Maucher den Friedensweg im Vorgebirge.

In der jungen Bundesrepublik wurde Maucher Mitglied der CDU und des Gemeinderats Alfter. Als Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) im Jahr 1955 die Wehrpflicht wieder einführte, protestierte Maucher und trat aus der CDU aus. Er stellte sich aber auch gegen Adenauers Landwirtschaftspolitik und gründete einen Notwehrausschuss der Obst- und Gemüsebauern vom Vorgebirge.

Denkmal des unbekannten Deserteurs

Mauchers lebenslanger Kampf gegen Krieg und Militarismus kam auch dadurch zum Ausdruck, dass er 1989 im Rahmen des „Bonner Friedensplenums“ das vom Bildhauer Mehmet Aksoy aus weißen Carrara-Blöcken „Denkmal des unbekannten Deserteurs“ stiftete, das inzwischen seinen endgütigen Standort auf dem „Platz der Einheit“ in Bonns Partnerstadt Potsdam gefunden hat.

Rebellenblut

Als Landwirt ist Maucher über Alfter hinaus durch sein „Rebellenblut“, einen Brombeerwein, bekannt. [1] Seit Anfang der 1950-er Jahre machte er aus den Brombeeren, die an den Vorgebirgshängen wachsen, einen Wein, der seit 1953 als Rebellenblut verkauft wird.

Mediografie

siehe auch

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Quelle: Der Vorgebirgsrebell, in: General-Anzeiger, Ausgabe Rhein-Ahr, vom 4. Dezember 2018, S. 25

Weblinks