Gut Marienforst (auch: Rittergut Marienforst) ist ein Gebäudeensemble im Bonner Stadtteil Schweinheim im Stadtbezirk Bad Godesberg, das noch heute landwirtschaftlich genutzt wird. Der Hof liegt an der von Bonn nach Wachtberg führenden Marienforster Straße 50 und war ursprünglich ein Kloster mit Gutsbetrieb (1228 erstmals urkundlich erwähnt), das nach der Säkularisierung im Jahr 1802 verkauft wurde. Gut Marienforst war im 17. Jahrhundert ein Wallfahrtsort. Leider ist die Klosterkirche nicht mehr erhalten. Sie wurde nach der Säkularisierung weitestgehend abgerissen. Gut Marienforst fällt aber noch durch einige gut erhaltenen Klostermauern auf.

Gut Marienforst in Bad Godesberg
Eingangstor zum Gut Marienforst

Geschichte

Im Jahr 1228 war an diesem Ort erstmals von einem Frauenkloster „conventus apud cottenvorst“ die Rede , steht auf einer Info-Tafel bei dem Gut mit der Überschrift „Marienforst“. Und aus 1234 ist der Name „Marienforst“ überliefert. Die Ordensgemeinschaft lebte im 13. Jahrhundert nach der Prämonstratenser-Regel, später nach der Regel des hl. Augustinus. Man verzichtete auf persönlichen Besitz, betete, lebte in Frieden und Eintracht. Erzbischof Dietrich von Moers übertrug 1450 das Kloster dem Birgitten-Orden, wodurch ein geschlechtergetrenntes Doppelkloster entstand. Im 17. Jahrhundert gewann das Gut wegen einer Reliquie des heiligen Sebastian als regionaler Wallfahrtsort an Bedeutung. Bei einem Besuch des Klosters Anfang der 1790-er Jahre soll Ludwig van Beethoven die Orgel der Klosterkirche gespielt haben.

Im Jahr 1802 wurde nach der Säkularisierung das Kloster aufgehoben. Der Besitz des Klosters wurde verkauft und Teile der Anlage, darunter auch die Klosterkirche, abgerissen. Aus klösterlicher Zeit erhalten geblieben sind Teile des Äbtissinnenhauses von 1752, ein Backhaus, das Eingangstor von 1652 und Teile der Klostermauern. Die Scheune und die Villa von 1882 sind Neubauten des damaligen Besitzers Friedrich August Engels.

siehe auch

Weblinks und Quellen