Bürgermeister von Beuel

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Bürgermeisterei Vilich und Beuel

Nachdem per Dekret vom 14. November 1808 zu Napoleonischer Zeit die „Mairie Vilich“ entstanden war, lag dort bis 1896 der Schwerpunkt der damaligen Gemeinde, die die Ortschaften Vilich, Vilich-Müldorf, Vilich-Rheindorf, Schwarz-Rheindorf, Geislar, Combahn, Limperich, Küdinghoven, Ramersdorf, Pützchen, Bechlinghoven sowie (Ober- und Nieder-) Holtorf umfasste, was auch die 13 Sterne im Beueler Wappen erklärt. Im  historischen Ort Vilich walteten auch ihre ersten vier Bürgermeister – mit Leonhard Stroof zu Beginn. Erst der vierte Bürgermeister der Gemeinde Friedrich Breuer (1891-1919), verlagerte 1896 die Verwaltung von Vilich nach Beuel, das in seiner industriellen Entwicklung dem ländlichen Vilich längst den Rang abgelaufen hatte.

Das Stroof’sche Haus (auch Bürgermeister-Stroof-Haus) im Beueler Ortsteil Vilich (Adelheidisstr. 3) diente zunächst in den Jahren 1809 bis 1825 als Wohn- und Amtssitz des damaligen Bürgermeisters Leonhard Stroof (1757-1825), der sein Amt in seinem Wohnhaus führte.

Nach Einführung der preußischen Gemeindeordnung im Jahr 1845 wurde aus der Mairie Vilich die Gemeinde Vilich.

Nachfolger von Leonhard Stroof waren Gabriel Pfingsten (1778–1857) und Ignatz Schnorrenberg (1823-1900).

Auf Leonhard Stroof folgte zunächst Gabriel Pfingsten in den Jahren 1825 bis 1855, der jedoch seinen Amtssitz in den Schevasteshof (nicht mehr erhalten) in der Schillerstraße verlagerte. Auch nach dem Tod von Bürgermeister Stroof verblieb die Gemeindeverwaltung also zunächst in Vilich.

Anschließend war der Vilicher Eschenhof, ein Herrenhaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, ab 1857 des Amtssitz des Vilicher Bürgermeister Johann Ignaz Schnorrenberg.

Erst am 15. Dezember 1891 beschloss der Gemeinderat dann die Verlegung der Verwaltung nach Beuel und im Jahre 1896 wurde der Verwaltungssitz dann in das neu erbaute Rathaus an der Ecke der heutigen Friedrich-Breuer-Straße und der Rathausstraße verlegt, bevor auch dieses Gebäude im Jahre 1962 dem heutigen Beueler Rathaus weichen musste.

Unter Friedrich Breuer (1860 - 1941), Bürgermeister von 1891 bis 1919, wurde die Verwaltung dann im Jahr 1896 nach Beuel in das dort neu errichtete Rathaus verlegt. Nach ihm wurde an seiner Wirkungsstätte die heutige Friedrich-Breuer-Straße benannt.

Nachdem Bürgermeister Friedrich Breuer am 23.6.1919 nach fast 28jähriger Amtszeit in den Ruhestand trat, wurde erst am 7.7. 1921 sein Nachfolger Dr. Otto Schöttler zum neuen Bürgermeister gewählt. Wegen der damaligen (vergeblichen) Eingemeindungsbestrebungen der Stadt Bonn riet der Landrat zunächst davon ab, einen neuen Bürgermeister zu wählen. Bis zum 14.10.1921, leitete der 1. Beigeordnete und Gemeindebaumeister Heinrich Karnatz die Gemeindeverwaltung. Dr. Schöttler leitete am 6.1.1933 seine letzte Sitzung des Gemeinderates. Wenige Wochen später beantragte er seine Versetzung in den Ruhestand.

In der Sitzung am 18.7.1933 stimmte der neue Rat für den Nationalsozialisten Felix Hausmann als neuen Bürgermeister. Bei den Kommunalwahlen am 12.3.1933 war das Zentrum mit 11 Sitzen zwar die stärkste Partei in Beuel geblieben. Die NSDAP erhielt nur 8 Sitze, paktierte aber mit kleineren Parteien und hatte so die parlamentarische Mehrheit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg betraute am 12. April 1945 die Militärverwaltung Bürgermeister Friedrich Kreusch mit der Leitung der Gemeinde Beuel. Dieser wandte sich im Mai 1945 an die amerikanische Militärregierung in Bonn mit der Bitte, der Wiederaufnahme eines Fährverkehrs zwischen Beuel und Bonn zuzustimmen.

Am 26. Oktober wurde Friedrich Kreusch von Rudolf Hahn abgelöst. Als dieser Stadtdirektor von Beuel wurde, folgte ihm am 14.2.1946 Rudolf Holstein nach, der das Amt bis zum 21.4.1954 inne hat.

Bürgermeister der Stadt Beuel

Über 17 Jahre hinweg, von 1952 bis 1969, hatte Beuel Stadtrechte, dann erfolgte die Eingemeindung nach Bonn.

Rudolf Holstein nahm die Urkunde zur Stadtwerdung entgegen und bekleidete das Bürgermeisteramt bis zum Jahr 1954. Im Jahr 1946 war er schon einmal für sieben Monate Bürgermeister in Beuel gewesen, anschließend war er Stadtverordneter. Als Pensionär lebte er bis zu seinem Tod 1973 in Ittenbach.

Sein Nachfolger war Johann Link. Die Johann-Link-Straße in Beuel erinnert an den zweiten Bürgermeister der Stadt Beuel. Link war von 1954 bis 1961 als Stadtoberhaupt tätig. Im Jahr 1963 wurde zum Ehrenbürger der Stadt Beuel. Link starb am 23. September 1964.

Hans Steger (CDU), 1922 in Vilich geboren, war 1961 bis 1969 der dritte und letzte Bürgermeister der Stadt Beuel. Anschließend war er bis 1989 einer der Bürgermeister der Stadt Bonn und wurde später zum Ehrenbürger ernannt. Der Teil der Beueler Uferpromenade zwischen Kennedybrücke und Johannesstraße trägt heute seinen Namen. Wichtig war für Steger die Aussöhnung mit den französischen Nachbarn. Die Städtepartnerschaft mit Mirecourt trägt seine Handschrift. In seine Amtszeit fällt auch die Einweihung des heutigen Rathauses – zehn Jahre nach der Stadterhebung der damals noch selbständigen Stadt Beuel. Er starb im Jahr 1998.