Finkenberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Als “historischen Erinnerungsposten” | Als “historischen Erinnerungsposten” ließ der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn Rechtsrheinisch e.V. im Jahr 2007 die Monumentalskulptur “Akkord 1” von Reinhard G. Puch auf dem Finkenberg aufstellen. | ||
Sehr viel weniger fällt ein Gedenkstein | Sehr viel weniger fällt ein Gedenkstein in der Nähe auf, der an drei ohne Gerichtsverfahren erschossene polnische Zwangsarbeiter (1941 und 1944) erinnert und desssen Inschrift heute verblichen ist. Die Geschehnisse auf dem Limpericher Finkenberg haben 1986 erstmals Schüler und Lehrer der Beueler Gesamtschule aus Gerichtsakten dokumentiert. Trotz einiger Widerstände beschloss daraufhin die Bezirksvertretung Beuel, dort einen Gedenkstein zu errichten. | ||
== Steinbrüche am Finkenberg == | == Steinbrüche am Finkenberg == |
Version vom 19. April 2023, 23:37 Uhr
Der Finkenberg ist eine Erhebung im Beueler Ortsteil Limperich, der als Magma-Ausläufer bei der Entstehung des Siebengebirges vor etwa 27 Millionen Jahren bei Vulkanausbrüchen entstanden ist.
Von einer kleinen betonierten Terrasse aus hat der Besucher bei klarem Wetter einen schönen Blick auf Limperich, Beuel und weit darüber hinaus.
Der Finkenberg ist von den Straßen Schwarzer Weg, Broichstraße und Königswinterer Straße begrenzt (siehe dazu die Karte auf www.unserfinkenberg.de).
Aus der Geschichte
Auf dem rheinzugewandten Sporn des kleinen Bergs stand früher eine Burg, besser: ein zeittypischer Wohnturm, mit Ursprüngen im 11. Jahrhundert. Er bestand aus 1,50 Meter dicken Mauem auf einer Grundflache von 10 mal 7,50 Metern.
Noch im 19. Jahrhundert war der Berg, auf dem 1811 Napoleon Bonaparte gestanden und Festungspläne verworfen hatte und an dessen Flanken bis 1954 Weinbau betrieben wurde, gute 114 Meter hoch. Das änderte sich rapide, als 1830 mit dem Basaltabbau begonnen wurde. Heute ist der Finkenberg etwa 30 Meter niedriger.
Russische Kriegsgefangene hatten schon während des Ersten Weltkrieges in den Steinbrüchen schuften müssen; an drei ohne Gerichtsverfahren erschossene Polen (1941 und 1944) erinnert ein Gedenkstein.
Vor einiger Zeit hat der Bürgerverein Limperich mit der Wiederherstellung von Weinbergmauern begonnen und auch Reben gepflanzt, um an die Weinbau-Tradition des Ortes zu erinnern. Und er hat damit sogar einen Umweltpreis gewonnen. Der Bürgerverein Limperich wurde für seine Rekultivierung historischer Weinbergterrassen in diesem Gebiet Preisträger des Umweltpreises 2006 der Deutschen Post World Net und der Stadt Bonn.
Die bewaldete Berghöhe selber steht – ein Sportplatz ausgenommen – unter Naturschutz, denn hier haben sich viele seltene Pflanzen ihren Lebensraum bewahren können.
Denkmal und Gedenkstein
Als “historischen Erinnerungsposten” ließ der Denkmal- und Geschichtsverein Bonn Rechtsrheinisch e.V. im Jahr 2007 die Monumentalskulptur “Akkord 1” von Reinhard G. Puch auf dem Finkenberg aufstellen.
Sehr viel weniger fällt ein Gedenkstein in der Nähe auf, der an drei ohne Gerichtsverfahren erschossene polnische Zwangsarbeiter (1941 und 1944) erinnert und desssen Inschrift heute verblichen ist. Die Geschehnisse auf dem Limpericher Finkenberg haben 1986 erstmals Schüler und Lehrer der Beueler Gesamtschule aus Gerichtsakten dokumentiert. Trotz einiger Widerstände beschloss daraufhin die Bezirksvertretung Beuel, dort einen Gedenkstein zu errichten.
Steinbrüche am Finkenberg
Der Basaltabbau am Finkenberg gab vielen Limperichern Arbeit und Brot. In wenigen Jahrzehnten (etwa 1830 bis 1952) verwandelte er allerdings auch die Erhebung in eine Ruinenlandschaft, die erst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder aufgeforstet wurde. Vom Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rechtsrheinisch stammt die Initiative für ein Erinnerungs- und Mahnmal, das im Juli 2007 im Bereich der südlichen Grünflächen aufgestellt wurde: eine Großskulptur aus Cortenstahl mit dem Namen "Akkord I", die der Bildhauer und Graphiker Reinhard G. Puch, geboren 1947, geschaffen hat. Sie ist 2,60 Meter hoch und wiegt 2,5 Tonnen. [1].
siehe auch
Weblinks und Quellen
Quellen
- ↑ Carl Jakob Bachem in: Zwischen Rhein und Ennert, Festschrift zum Jubiläum 100 Jahre Bürgerverein Limperich 2009, S. 26