Altes Rathaus Bonn: Unterschied zwischen den Versionen
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Kurfürst Clemens August legte 1737 höchstselbst den Grundstein für das damals „neue“ Rathaus an der Stelle des gotischen Vorgänger-Gebäudes. Architekt war der kurfürstliche Hofbaumeister Michel Leveilly, dem die Bonner auch das [[Koblenzer Tor]] zu verdanken haben. Noch heute dominiert das nunmehr „alte“ Rathaus, im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, den dreieckigen [[Marktplatz Bonn|Bonner Marktplatz]]. Hier residiert immer noch das jeweilige Bonner Stadtoberhaupt in einem repräsentativen Kaminzimmer, an das sich nicht minder prächtige Räume wie das „Sternzimmer“ und der „Gobelinsaal“, die „gute Stube“ der Stadt, anschließen. Im Rathaus und seinen neueren Anbauten in der Rathausgasse haben noch einige städtische Ämter sowie die Ratsfraktionen der Parteien eine Bleibe gefunden. Für Paare, die sich trauen, wird das Rathaus samstags zum beliebten „Trauzimmer“ und zum begehrten Hochzeitsfoto-Hintergrund. | Kurfürst Clemens August legte 1737 höchstselbst den Grundstein für das damals „neue“ Rathaus an der Stelle des gotischen Vorgänger-Gebäudes. Architekt war der kurfürstliche Hofbaumeister Michel Leveilly, dem die Bonner auch das [[Koblenzer Tor]] zu verdanken haben. | ||
Im Jahr 1738 wurde das dreistöckige Gebäude im Rokoko-Stil mit sieben Fensterachsen und einem Mansarddach mit Gauben fertig gestellt. Die Freitreppe kam im Jahr 1765 hinzu. | |||
Noch heute dominiert das nunmehr „alte“ Rathaus, im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, den dreieckigen [[Marktplatz Bonn|Bonner Marktplatz]]. Hier residiert immer noch das jeweilige Bonner Stadtoberhaupt in einem repräsentativen Kaminzimmer, an das sich nicht minder prächtige Räume wie das „Sternzimmer“ und der „Gobelinsaal“, die „gute Stube“ der Stadt, anschließen. Im Rathaus und seinen neueren Anbauten in der Rathausgasse haben noch einige städtische Ämter sowie die Ratsfraktionen der Parteien eine Bleibe gefunden. Für Paare, die sich trauen, wird das Rathaus samstags zum beliebten „Trauzimmer“ und zum begehrten Hochzeitsfoto-Hintergrund. | |||
[[Datei:Rathaus mit Kutsche40 edited.JPG|mini|Rathaus mit „altem Anstrich“.<br> Foto: Hans-Dieter Weber.]] | [[Datei:Rathaus mit Kutsche40 edited.JPG|mini|Rathaus mit „altem Anstrich“.<br> Foto: Hans-Dieter Weber.]] |
Version vom 10. September 2023, 15:41 Uhr
Kurfürst Clemens August legte 1737 höchstselbst den Grundstein für das damals „neue“ Rathaus an der Stelle des gotischen Vorgänger-Gebäudes. Architekt war der kurfürstliche Hofbaumeister Michel Leveilly, dem die Bonner auch das Koblenzer Tor zu verdanken haben.
Im Jahr 1738 wurde das dreistöckige Gebäude im Rokoko-Stil mit sieben Fensterachsen und einem Mansarddach mit Gauben fertig gestellt. Die Freitreppe kam im Jahr 1765 hinzu.
Noch heute dominiert das nunmehr „alte“ Rathaus, im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, den dreieckigen Bonner Marktplatz. Hier residiert immer noch das jeweilige Bonner Stadtoberhaupt in einem repräsentativen Kaminzimmer, an das sich nicht minder prächtige Räume wie das „Sternzimmer“ und der „Gobelinsaal“, die „gute Stube“ der Stadt, anschließen. Im Rathaus und seinen neueren Anbauten in der Rathausgasse haben noch einige städtische Ämter sowie die Ratsfraktionen der Parteien eine Bleibe gefunden. Für Paare, die sich trauen, wird das Rathaus samstags zum beliebten „Trauzimmer“ und zum begehrten Hochzeitsfoto-Hintergrund.
Die Freitreppe an der Frontseite war immer wieder Bühne für geschichtliche Ereignisse: Gottfried Kinkel schwang von dort oben 1848 die schwarz-rot-goldene Flagge. Theodor Heuss, erstes Staatsoberhaupt der noch blutjungen Bundesrepublik, wandte sich am Abend seiner Wahl (12. September 1949) von hier aus sozusagen stellvertretend für das deutsche Volk an die Bonner.
Zu Bonns Bundeshauptstadt-Zeiten gaben sich dann gekrönte und ungekrönte Häupter die Ehre: zum Beispiel 1962 der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und 1963 US-Präsident John F. Kennedy, aber auch die britische Queen Elizabeth II., sonstige Kaiser, Könige und Präsidenten sowie Prominenz aus Sport und Kultur gaben sich in den vergangenen Jahrzehnten quasi die Balustrade in die Hand.
Was manchem Bonner schon beim bloßen Anblick des Rathauses schwante, wurde Ende 2008 offiziell bestätigt: Das Gebäude war - vom Keller bis zum Dach, von den Fenstern bis zu den sanitären Einrichtungen - in einem ziemlich maroden Zustand. Das Angebot einer Bonner Immobilien-Unternehmens, das Alte Rathaus zu kaufen, zu sanieren und es dann an die Stadt zu verleasen, fand keine Zustimmung. Anfang des 2. Jahrzehnts wurde das Haus schließlich mit hohem Kostenaufwand von Grund auf saniert und gehört wieder zu den beliebtesten Fotomotiven der Bonn-Touristen.
Kontakt
Am Markt, 53111 Bonn
Öffnungszeiten: Mai bis Oktober jeden 1. Samstag von 12:00 – 16:00 Uhr, sowie an einem Tag der offenen Tür.