Kirche Sankt Pankratius in Oberpleis: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Kirche St. Pankratius''' im [[Königswinter]]er Ortsteil Oberpleis (Siegburger Str. 10) gehört zur "Pfarreiengemeinschaft Königswinter - Am Ölberg". | Die '''Kirche St. Pankratius''' im [[Königswinter]]er Ortsteil [[Oberpleis]] (Siegburger Str. 10) gehört zur "Pfarreiengemeinschaft Königswinter - Am Ölberg". | ||
Bereits im Jahr 859 wurde erstmals ein Fronhof im "[[Pleiser Ländchen]]" (am Pleisbach) als "pleisa superior" urkundlich erwähnt. | Bereits im Jahr 859 wurde erstmals ein Fronhof im "[[Pleiser Ländchen]]" (am Pleisbach) als "pleisa superior" urkundlich erwähnt. |
Aktuelle Version vom 16. November 2024, 19:31 Uhr
Die Kirche St. Pankratius im Königswinterer Ortsteil Oberpleis (Siegburger Str. 10) gehört zur "Pfarreiengemeinschaft Königswinter - Am Ölberg".
Bereits im Jahr 859 wurde erstmals ein Fronhof im "Pleiser Ländchen" (am Pleisbach) als "pleisa superior" urkundlich erwähnt.
Die im Mittelalter am Ort errichtete Propsteikirche mit Ursprüngen im frühen 12. Jahrhundert wurde nach der Säkularisierung im Jahr 1803 zur Pfarrkirche. Die ehemalige Probstei war im Mittelalter als Tochterkloster der Benediktinerabtei auf dem Siegburger Michaelsberg entstanden.
Die dreischiffige, romanische Pfeilerbasilika wurde mit Querschiff und halbrunder Apsis sowie Hallenkrypta und vorgelagertem Westturm errichtet, wobei dieser erste Bauabschnitt etwa um das Jahr 1160 abgeschlossen war.
Eine Wiederherstellung der Kirche, die offenbar Schaden genommen hatte, erfolgte sodann in einem weiteren Bauabschnitt im frühen 13. Jahrhundert. Dabei wurden Querschiff und Chor über der Krypta und auf dem alten Grundriss neu errichtet und das Langhaus eingewölbt.
Bei einer Restaurierung der Kirche zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter anderem die Krypta wiederhergestellt, deren kircheninneren Zugänge im 18. Jahrhundert verschlossen worden waren. Die große Krypta der Kirche diente vor allem in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs der Bevölkerung als Schutz vor Bomben und Granaten.
Bei einer weiteren umfassenden Restaurierung in den Jahren 1970 bis 1974 wurden Reste eines keramischen Schmuckfußboden aus dem Mittelalter freigelegt, der aus konservatorischen Gründen durch eine Replik ersetzt wurde. Zentralstück des keramischen Bodenbelages in Oberpleis ist das in Gestaltung und Ausführung einzigartige Kosmosbild.
Betreten wird der Kircheninnenraum durch das Eingangsportal im Erdgeschoss des Westturms. Von der Turmhalle her öffnet sich der Blick mit einem Rundbogen zum vierjochigen Mittelschiff.
Das bedeutendste Kunstwerk im Kircheninnern ist das Dreikönigs-Relief (auch: Marien-Retabel Oberpleis) aus dem 12. Jahrhundert, das möglicherweise einst als Altaraufsatz in der Krypta stand. Das Relief zeigt in der Mitte Maria mit dem Jesuskind, links sind die Heiligen Drei Könige als Vertreter der Menschheit und rechts drei Erzengel als Vertreter des Himmels dargestellt.
Von den ehemaligen Klostergebäuden sind noch Relikte vorhanden. Neben der Kirche ist der Westflügel des Kreuzgangs erhalten geblieben. Zu den mittelalterlichen Anlagen kamen später barocke Erweiterungsbauten hinzu. Am ehemaligen Propsteigebäude bilden die Eisenanker auf der Hofseite die Jahreszahl 1645, das Portal zeigt das Wappen des Propstes Bertram von Ans, der am 7. Dezember 1640 zum Propst von Oberpleis ernannt wurde. Nachdem schon seit dem 16. Jahrhundert nur noch ein Propst ohne Konvent die Anlage bewohnte, ließ er die Klostertrakte bis auf den Westflügel niederlegen und ab 1645 durch repräsantative Wohngebäude ersetzen.
Weblinks und Quellen
- „Benediktinerpropstei Oberpleis”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-13273-20110712-19 (Abgerufen: 26. September 2023)
- www.erzbistum-koeln.de
- www.kirche-am-oelberg.de
- Informationen auf www.baukunst-nrw.de
- Informationen zur Historie auf virtuelles-heimatmuseum.de
- Informationen zur Krypta auf virtuelles-heimatmuseum.de
- Informationen zum Schmuckfußboden mit Kosmosbild auf virtuelles-heimatmuseum.de