Stadt Blankenberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Ortsname erinnert an die lange Zeit selbstständige Stadt, zu der auch umliegende Ortschaften gehörten. Burg, Stadt und Kirche sowie die Grundstruktur des mittelalterlichen Grafensitzes mit Türmen, Mauern und Gräben sind hier noch sichtbar, wobei die Burg um 1150 von den Grafen von Sayn errichtet wurde und rund 100 Jahre später Stadt Blankenberg entstand, die von 1245 bis 1805 Stadtrechte besaß. | Der Ortsname erinnert an die lange Zeit selbstständige Stadt, zu der auch umliegende Ortschaften gehörten. | ||
Burg, Stadt und Kirche sowie die Grundstruktur des mittelalterlichen Grafensitzes mit Türmen, Mauern und Gräben sind hier noch sichtbar, wobei die Burg um 1150 von den Grafen von Sayn errichtet wurde und rund 100 Jahre später Stadt Blankenberg entstand, die von 1245 bis 1805 Stadtrechte besaß. | |||
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Der Ort ging aus der gleichnamigen Burg hervor, dem Sitz der Grafen von Sayn, die zwischen 1150 und 1180 errichtet wurde und von der noch die Burgruine erhalten ist. An der Sieg lag einst das Grenzgebiet zwischen den Grafen von Sayn und den Grafen von Berg. | Der Ort ging aus der gleichnamigen Burg hervor, dem Sitz der Grafen von Sayn, die zwischen 1150 und 1180 errichtet wurde und von der noch die Burgruine erhalten ist. An der Sieg lag einst das Grenzgebiet zwischen den Grafen von Sayn und den Grafen von Berg. | ||
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Erste Abschnitte der Stadtmauer sind bereits saniert und am Kölner Tor ist eine neue Eingangssituation in den Ort entstanden. | Erste Abschnitte der Stadtmauer sind bereits saniert und am Kölner Tor ist eine neue Eingangssituation in den Ort entstanden. | ||
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== Katharinenkirche == | |||
[[Datei:Katharinenkirche Stadt Blankenberg IMG 0058.jpg|thumb|Katharinenkirche Stadt Blankenberg]] | |||
Der Baubeginn der ehemaligen Klosterkirche in Stadt Blankenberg ist vermutlich im Jahr 1245 erfolgt. Im Jahr 1248 wurde die Kirche zur selbstständigen Pfarrkirche erhoben, das Kloster wurde 1265 nach Zissendorf (im heutigen Hennefer Ortsteil Stoßdorf) verlegt, wo es bis 1803 bestand. | |||
In Stadt Blankenberg stieß man bei der Erneuerung des Putzes im Kircheninneren in den Jahren 1927 und 1928 auf mittelalterliche Fresken im Chor und im Langhaus, wichtige Zeugnisse der mittelalterlichen Kunst im Rheinland. | |||
Die Kirche musste im Laufe der Zeit mehrfach restauriert und sogar wieder aufgebaut werden. Aufgrund starker Schäden wurde zunächst im 17. Jahrhundert ein Wiederaufbau der Kirche notwendig. Erhebliche Beschädigungen erfolgten dann gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, was eine Restaurierung der Kirche erforderlich machte, die erst 1954 begann. Aufgrund eines verheerenden Brands am 20. Februar 1983 erfolgte der erneute Wiederaufbau der Kirche. Trotz des Brandes ist die einschiffige Saalkirche in wesentlichen Bestandteilen erhalten mit dem Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Erhalten sind auch kostbare Fresken, etwa die Darstellung der Katharinenlegende aus dem Jahr 1265. | |||
== Kirmes == | == Kirmes == |
Aktuelle Version vom 13. November 2024, 17:35 Uhr
Stadt Blankenberg mit rund 620 Einwohner/innen - auf einem steilen Bergkamm oberhalb der Sieg gelegen - ist bereits seit 1934 ein Ortsteil der Stadt Hennef.
Der Ortsname erinnert an die lange Zeit selbstständige Stadt, zu der auch umliegende Ortschaften gehörten.
Burg, Stadt und Kirche sowie die Grundstruktur des mittelalterlichen Grafensitzes mit Türmen, Mauern und Gräben sind hier noch sichtbar, wobei die Burg um 1150 von den Grafen von Sayn errichtet wurde und rund 100 Jahre später Stadt Blankenberg entstand, die von 1245 bis 1805 Stadtrechte besaß.
Geschichte
Der Ort ging aus der gleichnamigen Burg hervor, dem Sitz der Grafen von Sayn, die zwischen 1150 und 1180 errichtet wurde und von der noch die Burgruine erhalten ist. An der Sieg lag einst das Grenzgebiet zwischen den Grafen von Sayn und den Grafen von Berg.
Zur Stadt Blankenberg gehören auch der Katharinenturm aus dem 13./14 Jahrhundert mit dem so genannten „Eitorfer Tor“ (heute Heimatmuseum) sowie die mittelalterliche Kirche Sankt Katharina.
Sowohl im Truchsessischen Krieg als auch im Dreißigjährigen Krieg fanden kriegerische Auseinandersetzungen am Ort statt.
Im frühen 19. Jahrhundert verfiel der Ort zunehmend, bevor er mit seinem mittelalterlichen Charme in der zweiten Jahrhundert-Hälfte wieder ein Ziel für Ausglügler und Sommerfrischler wurde. Aus dieser Zeit stammt auch der Bahnanschluss an der Siegstrecke, der erstmals 1859 erwähnt wurde, als die Preußische Staatsbahn die Strecke zwischen Deutz und Gießen einrichtete.
Kernstück des Orts mit Fachwerkbauten des 17. bis 19. Jahrhunderts ist die von der Sieg aus hochführende Mechthildisstraße. Südlich des Marktes liegt, durch eine Häuserzeile abgetrennt, der Kirchhof mit der vor der Mitte des 13. Jahrhunderts erbauten Katharinenkirche.
Zur Pflege des historischen Erbes bildete sich 1911 der Heimat und Verkehrsverein, der auch Führungen und Wanderungen anbietet. Er betreibt das Museum in Katharinenturm und das Weinbaumuseum, das an die jahrhundertalte Bedeutung des Weinbaus in Stadt Blankenberg erinnert. Bis zum frühen 20. Jahrhunder hat er die Landschaft an der Sieg geprägt. An den Südhängen befanden sich bereits zur Mitte des 12. Jahrhunderts Weinstöcke.
Im Jahr 1987 wurde der Ortskern von Stadt Blankenberg, der sich in hervorragendem Erhaltungszustand befindet, in seiner Gesamtheit als sog. Denkmalbereich unter Denkmalschutz gestellt.
Heimatmuseum im Katharinenturm
Über vier Stockwerke erstreckt sich die Ausstellung des Turmmuseums im Katharinenturm. Die Exponate erinnern an die Geschichte der mittelalterlichen Stadt. Das Museum in der Graf-Heinrich-Straße befindet sich in einem Torturm der Neustadt aus dem 13. Jahrhundert, dem Katharinenturm, ist das Heimatmuseum untergebracht, wo auch ein maßstabgetreues Modell der Stadt Blankenberg samt Burganlage zu finden ist.
Nur wenige Meter entfernt liegt das Weinbaumuseum. Hier beginnt auch der Weinwanderweg, der durch ehemalige Weinlagen führt.
Integriertes Handlungskonzept
Seit geraumer Zeit setzt die Hennefer Stadtverwaltung das Integrierte Handlungskonzept für Stadt Blankenberg um, wobei neben dem Denkmalschutz etwa die Sanierung der Stadtmauer und die Verkehrssicherungspflicht ein wichtiger Aspekt ist.
Erste Abschnitte der Stadtmauer sind bereits saniert und am Kölner Tor ist eine neue Eingangssituation in den Ort entstanden.
Katharinenkirche
Der Baubeginn der ehemaligen Klosterkirche in Stadt Blankenberg ist vermutlich im Jahr 1245 erfolgt. Im Jahr 1248 wurde die Kirche zur selbstständigen Pfarrkirche erhoben, das Kloster wurde 1265 nach Zissendorf (im heutigen Hennefer Ortsteil Stoßdorf) verlegt, wo es bis 1803 bestand.
In Stadt Blankenberg stieß man bei der Erneuerung des Putzes im Kircheninneren in den Jahren 1927 und 1928 auf mittelalterliche Fresken im Chor und im Langhaus, wichtige Zeugnisse der mittelalterlichen Kunst im Rheinland.
Die Kirche musste im Laufe der Zeit mehrfach restauriert und sogar wieder aufgebaut werden. Aufgrund starker Schäden wurde zunächst im 17. Jahrhundert ein Wiederaufbau der Kirche notwendig. Erhebliche Beschädigungen erfolgten dann gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, was eine Restaurierung der Kirche erforderlich machte, die erst 1954 begann. Aufgrund eines verheerenden Brands am 20. Februar 1983 erfolgte der erneute Wiederaufbau der Kirche. Trotz des Brandes ist die einschiffige Saalkirche in wesentlichen Bestandteilen erhalten mit dem Taufstein aus dem 13. Jahrhundert. Erhalten sind auch kostbare Fresken, etwa die Darstellung der Katharinenlegende aus dem Jahr 1265.
Kirmes
Mitte November eines Jahres wird am Ort die Katharinenkirmes mit mittelalterlichem Markt veranstaltet.
Kulturhistorische Landschaft an der unteren Sieg
Bergbau:
- Bergwerk in Lochhalberg (bei Halberg)
- Bergwerk "Zum Scheid" (bei Auel)
- Bergwerk "Im Steinensiefen" (bei Stein)
- Bergwerk "Asia" (bei Auel)
- Bergwerk "Anton" (bei Stadt Blankenberg)
- sog. "Bierkeller" (bei Stadt Blankenberg)
- Bergwerk am Halberger Bach (bei Kningelthal)
Steinbrüche:
- Steinbruch "Mondschein" (bei Stadt Blankenberg)
- Steinbruch "Steinkaule" (bei Stadt Blankenberg)
Mühlen:
- Mühle in Oberauel
- Mühle in Auel
- Mühle in Lochhalberg (bei Halberg)
- Untere Steiner Mühle
- Obere Steiner Mühle
- Lohmühle in Stein
- Ölmühle am Ahrenbach in der Tränk
- Ölmühle am Ahrenbach unterhalb von Ahrenbach
- Walkmühle am Ahrenbach
Sonstiges:
- Marienbrünnchen mit Pumpenhaus (Halberg)
- Pumpwerk der ehemaligen Wasserleitung von Stadt Blankenberg
siehe auch
- Bahnhaltepunkt Blankenberg
- Burg Blankenberg
- Hennef
- Geschichtslandschaft und Zukunftsdorf - Stadt Blankenberg
- Integriertes Handlungskonzept für Stadt Blankenberg
- Kirche Sankt Katharina Blankenberg
- Mühle zu Blankenberg
- Natur und Kultur quer zur Sieg
- Nutscheid
- Regionale 2025
- Sieg
Wandern und Radwandern
Weblinks und Quellen
- stadt-blankenberg.de
- Artikel im General-Anzeiger vom 9.3.2024: Stadt Blankenberg in Hennef - Mittelalterliches Kleinod entfaltet nach und nach seine Schönheit
- Denkmalbereich Hennef - Stadt Blankenberg. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BODEON-59320-13012017-263166 (Abgerufen: 7. Juli 2023)
- Wikipedia-Eintrag